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Aktionstag gegen Krieg &
Tag der politischen Gefangenen
Bündnis 18. März 26. Februar 2006


Widerstand gegen Besatzung, Krieg, Ausbeutung und Repression! Freiheit für alle politischen Gefangenen!

Am 18. März vor drei Jahren begann das 48-stündige Kriegsultimatum gegen den Irak. Am 20. März wurde er überfallen. Seitdem herrscht dort Krieg. Das Land ist besetzt, es wird ausgebeutet und mit der Okkupation stehen Mord, politische Verfolgung, Gefangenschaft und Folter auf der Tagesordnung gegenüber allen, die sich gegen die Besatzung stellen.

Gleichzeitig stellt der 18. März aufgrund seiner historischen Bedeutung als Tag des revolutionären Aufstandes des Proletariats gegen die preußische Armee im Jahre 1848, der Pariser Kommune im Jahre 1871, und als „Tag des politischen Gefangenen“ eine Verbindung zu Klassenkämpfen der Vergangenheit und der Gegenwart dar.


Krieg nach Außen – Unterdrückung nach Innen

Für die weitere Eroberung geostrategisch wichtiger Regionen für die imperialistischen Mächte und neuer Märkte für die multinationalen Konzerne zur Durchsetzung von deren Herrschaft wird nun mit den üblichen Terror-Demagogien und einer weltweiten rassistischen Hetze gegen Muslime der Angriff gegen den Iran vorbereitet. Die USA ebenso wie die Europäische Union und ihr voran die bundesdeutsche Regierung verfolgen dabei ihre eigenen wirtschaftlichen und politischen Interessen.

Die aggressive Kriegspolitik drückt sich innerhalb der imperialistischen Länder in verschärften sozialen Angriffen, in der Demontage demokratischer Rechte und in Gesetzesverschärfungen zum Schutze der „inneren Sicherheit“ aus. So werden Menschen in die Armut getrieben, der Rassismus angestachelt, es füllen sich die Gefängnisse mit sozialen Gefangenen, und die EU-Grenzen werden für MigrantInnen unüberwindbar gemacht.

Weltweit sterben tagtäglich mehr als 20 000 Menschen an Hunger, viele mehr an Krankheiten wegen mangelnder medizinischer Versorgung. Millionen Menschen werden durch die imperialistische Politik aus ihrer Heimat vertrieben. Gegen die weltweite Ungerechtigkeit des Imperialismus und Kapitalismus wächst der Widerstand unterdrückter und kolonialisierter Völker.


Kriege liegen in der Natur des Kapitalismus

Ausbeutung, Unterdrückung und Krieg werden über die Propaganda der Medien mit Worten wie Terrorismus, Schurkenstaaten, Menschenrechte oder Demokratie gerechtfertigt. Der Kapitalismus ist untrennbar mit Krieg und Unterdrückung verbunden, da seine Grundlage die Ausbeutung des Menschen ist. Zur Durchsetzung imperialistischer Ziele werden alle militärischen, wirtschaftlichen und juristischen Mittel eingesetzt, seien sie legal oder illegal. Allein im letzten Jahrhundert haben die imperialistischen Aggressionen viele Millionen Kriegsopfer gefordert. Die Anschläge vom 11. September 2001 wurden nun zum Vorwand für eine weitere kriegerische Offensive.

Mit Beteiligung der BRD wurde Afghanistan angegriffen, 2003 dann der Irak überfallen und besetzt, nachdem der ganzen Welt vorgelogen wurde, sie müsse vor den ABC-Waffen Saddam Husseins geschützt werden. Im Irak sind bisher über 100  000Menschen getötet worden. Mit ähnlichen Vorwürfen über angebliche „Atomwaffen-Pläne“ wird nun dem Iran von USA und EU mit Krieg gedroht. Die imperialistischen Staaten selbst aber können straflos ABC-Waffen besitzen und einsetzten oder mit ihrem Einsatz drohen.


Widerstand gegen Krieg und Besatzung

Ein weiterer Widerstandsherd im Nahen Osten ist Palästina, welches seit Jahrzehnten gegen die Besatzung durch Israel kämpft. Ob in Afghanistan, im Irak oder Palästina; nur der Abzug aus den besetzten Gebieten könnte zu einer Lösung führen.

Auch in Lateinamerika und in Nepal erstarkt der Widerstand gegen die imperialistische Herrschaft und Ausbeutung. Gegen das verschärfte Diktat von IWF und Weltbank nehmen immer größere Massen an den Protesten teil: In Kolumbien kämpft die Guerrilla mit dem Volk zusammen gegen die von den USA unterstützte Regierung, Venezuelas bolivarianischer Weg und Kuba geben den lateinamerikanischen Ländern Hoffnung. In Nepal sind bereits 80 Prozent des Landes befreit und die Aufständischen unter der Führung der KPN(M) stehen kurz vor der Machtübernahme. Es wächst die Zuversicht, sich gegen die Macht der imperialistischen Monopole wehren zu können.


Gefängnisse zur Aufrechterhaltung des Systems der Unterdrückung

Gefängnisse dienen seit jeher dazu, WiderstandskämpferInnen und Aufständische von ihrer Haltung abzubringen und sie zu vernichten. In den letzten Jahrzehnten wurden wissenschaftliche Foltermethoden entwickelt, die keine blutigen Spuren hinterlassen, die Gefangenen aber zerstören. „Weiße Folter“ ist die völlige Isolierung in toten Trakten. Diese Foltermethode ist international bekannt als „Stammheimer Modell“.

Die „Anti-Terror-Liste“ der USA wurde 2002 bereitwillig von der EU übernommen. Auf dieser Liste befinden sich Personen und Organisationen, welche die Nato-Armee und deren Doktrin ablehnen, oder die sich gegen die „neue Weltordnung“ zur Wehr setzen.

In den Ländern Europas werden Sicherheitsgesetze angesichts der stattfindenden anstehenden Kriege immer weiter ausgebaut. Dass die Repression gegen fortschrittliche Strukturen auch in Deutschland anhält und massiver wird, haben uns zum Beispiel auch die Paragraph-129a-Prozesse gegen die Magdeburger Linke gezeigt.

Bundeswehrsoldaten im Kongo und in Afghanistan, als auch die Ausbildung von irakischer Polizei durch deutsche Sicherheitsorgane bedeuten Teilhabe an imperialistischer Hegemonie.

Die von der CIA weltweit – wie auch in den EU-Staaten – errichteten Geheimgefängnisse und Folterzentren und die angewandten Folterungen in Guantanamo und im Irak haben uns die ganze Barbarei der westlichen „Anti-Terror-Krieger“ durch immer neue Enthüllungen in den letzten Monaten vor Augen geführt. Die Souveränität anderer Staaten, das Völkerrecht, internationale Gesetze und Abmachungen – nichts hält sie auf Menschen zu verschleppen und an geheimen Orten zu foltern. Die Folterflugzeuge der CIA, welche die Gefangenen zu geheimen Gefängnissen auch in Europa deportieren, verdeutlichen, dass die EU-Staaten im „Krieg gegen den Terror“ mit den USA eng zusammenarbeiten.

Folter ist Teil der systematischen Gefängnispolitik. Sie ist keine „Ausnahme“, sondern Teil des Herrschaftssystems.


Gegen das Vergessen: Freiheit für alle politischen Gefangenen!

Aufgrund ihres Kampfes gegen die kapitalistische Herrschaft befinden sich hunderttausende Menschen weltweit in Gefängnissen. Weltweit sind diese politischen Gefangenen der Willkür, der blutigen und weißen Folter der Herrschenden ausgesetzt, damit sie ihre politische Haltung aufgeben. Trotz dieser Bedingungen geht der Kampf auch hinter den Mauern weiter. Ihr Widerstand stärkt die Hoffnung und den Kampf auch außerhalb der Mauern.

Die Gefangenen aus der RAF – Eva Haule, Birgit Hogefeld, Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt sitzen zum Teil seit über 20 Jahren in deutschen Gefängnissen. Auch die Gefangenen aus Action Direct in Frankreich sind aus denselben Gründen weiterhin unter harten Bedingungen gefangen.

Die revolutionären Gefangenen in der Türkei führen seit 2000 einen Todesfastenwiderstand gegen die Isolationsgefängnisse. Der Kampf gegen die Isolation hat in der Türkei bereits 121 Leben gefordert. Er wird aber sowohl im Gefängnis, als auch außerhalb der Mauern trotz massiver staatlicher Repression gegen die UnterstützerInnen des Widerstands fortgesetzt.

Auch im Baskenland wird der Kampf der linken baskischen Bewegung für Unabhängigkeit und Selbstbestimmung durch den Staatsapparat Spaniens kriminalisiert und massiv verfolgt. Neben etlichen Verboten Spaniens gegen den legitimen Kampf sind die baskischen Gefangenen mit der Situation konfrontiert, weit über spanische und französische Gefängnisse verteilt und isoliert zu werden.

In Kolumbien werden die politischen Gefangenen in Hochsicherheitstrakten der Gefängnisse von anderen Gefangenen isoliert. Es herrscht Willkür, die AnwältInnen und Angehörigen der politischen Gefangenen werden terrorisiert, was ein Teil der Isolationspolitik des kolumbianischen Staates ist. In Kolumbien werden die politischen Gefangenen in Hochsicherheitstrakten der Gefängnisse von anderen Gefangenen isoliert. Es herrscht Willkür, die AnwältInnen und Angehörigen der politischen Gefangenen werden terrorisiert, was ein Teil der Isolationspolitik des kolumbianischen Staates ist. Kolumbianische Revolutionäre, wie Sonia und Simon Trinidad, wurden von der CIA in Kolumbien entführt und in nordamerikanische Gefängnisse gebracht. Der Kolumbianer Rodrigo Granda wurde in Venezuela ebenfalls von der CIA entführt und befindet sich jetzt in einem kolumbianischen Gefängnis.

Weltweit müssen politische Gefangene um die Wahrung ihrer Identität kämpfen. Nicht vergessen sind auch die politischen Gefangenen in Asien, in Lateinamerika, in Afrika und USA, wo es neben den fünf kubanischen politischen Gefangenen, Mumia Abu Jamal und Leonard Peltier noch viele unbekannte politische Gefangene gibt.


Unsere Antwort lautet: Internationale Solidarität und Widerstand!

Krieg und Ausbeutung, Unterdrückung und Repression sind die Folge verschärfter, weltweiter kapitalistischer Konkurrenz. Imperialistische Kriege weiten sich aus, die Repression gegen den Widerstand wird auf globaler Ebene geführt. Folter und Mord an politischen Gefangenen werden totgeschwiegen und permanent fortgesetzt. Gleichzeitig wird die Gesetzeslage der gegenwärtigen Aggressionspolitik angepasst, so dass jegliches Engagement für Rechte und Freiheiten bereits als Terrorismus gewertet wird.

Diesen Angriffen gegenüber steht die Solidarität als unsere Waffe. Denn solange sie uns spalten und voneinander isolieren können, werden wir nicht die nötige Kraft aufbringen, uns gegen diesen Feind zu wehren.

Gegenüber der imperialistischen Globalisierung lautet unsere Antwort: internationale Solidarität und Widerstand!

Nein zum imperialistischen Krieg!
Freiheit für alle politischen Gefangenen!
Hoch die internationale Solidarität!



Internationalistische Konferenz im Mehringhof (Gneisenaustraße 2a, U-Mehringdamm)

Freitag | 17. März 2006 | 18 Uhr | Versammlungsraum
Besatzung & Krieg


Thomas Immanuel Steinberg (SteinbergRecherche.com), Said Dudin (Palästinensischer Journalist, One World Media), Rüdiger Göbel (junge Welt), Luz Perly Cordoba (Kolumbien), Winfried Wolf (Publizist), Kurdistan-Delegation, N.N. (Palästina)

Samstag | 18. März 2006 | 10 Uhr | Clash
Repression & Politische Gefangene


Alisan Sanli (Todesfastenveteran), Irish Republican Prisoners Welfare Association (irische Gefangenenhilfsorganisation, 32 CSM), Plataforma (gegen Festung Europa), Ex-Gefangener aus dem Baskenland, N.N. (Ex-RAF), Rote Hilfe International (Schweiz), Gruppe Internationale Solidarität (Magdeburg)


Demonstration

Samstag | 18. März 2006 | 15 Uhr | U-Mehringdamm
Endkundgebung: Heinrichplatz (Kreuzberg)


Bündnis 18. März
www.18maerz06.tk | 18maerz06@gmx.de



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 26. Februar 2006