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Kolleginnen und Kollegen,
Genossinnen und Genossen
Gegeninformationsbüro
25. Mai 2003
Wir haben bereits den 1. Mai unter das Motto „Gegen den Krieg nach Innen
und gegen den Krieg nach Außen“ gestellt. Wie schon am 1. Mai werden
wir auch am heutigen Tage nicht als Bittsteller zum SPD-Parteitag ziehen, sondern
vielmehr deutlich machen, dass es mit uns keinen Konsens zur derzeitigen Politik
geben wird.
Seit Regierungsantritt hat die rot-grüne Regierung die Kahlschlagpolitik
der CDU-FDP Regierung beschleunigt fortgesetzt.
Rot-Grün hat sich als williger Agent der Kapitalinteressen entpuppt und hat
den imperialistischen Krieg gegen Jugoslawien mit tausenden Opfern ebenso zu verantworten
wie den als Reform betitelten Angriff auf das Sozialsystem in diesem Lande.
Die Gewerkschaftsführung hat sich dieser Entwicklung kampflos angepaßt
und zwar auf Kosten der Belegschaften, der Arbeitslosen, der Migrantinnen und
Migranten sowie der Rentner und RentnerInnen, sprich aller gesellschaftlichen
Gruppen, die von dem wenigen was sie haben noch mehr für die Reichen bluten
sollen.
Muß uns das wundern?
Keineswegs – sitzen die feinen Herren der Gewerkschaften doch direkt neben
ihren ebenso korrupten SPD-Gefährten auf gutdotierten Posten in den Aufsichtsräten
der Großkonzerne.
Und auch einige Betriebsräte halten bislang lieber die Klappe in dem Glauben,
ihre Posten, Löhne und Tarife würden verschont bleiben. Doch weit gefehlt
– Hartz, Gerster, Schröder, die ganze SPD-Führungsclique und im
Geiste mit CDU und FDP geeint, werden auch bei den besser gestellten Kernbelegschaften
nicht halt machen. Diese sind zwangsläufig die nächsten Zielobjekte
der Bourgeoisie, die alle erkämpften Tarife und sozialen Errungenschaften
zerstören will.
Die Agenda 2010, die heute von der versammelten SPD-Führung beschlossen werden
wird, stellt einen zentralen Meilenstein des auferweckten aggressiven Deutschland
dar, dessen reaktionärsten Kräfte die Innen- wie Außenpolitik
bestimmen.
Niedrige Lohnkosten und die Befreiung jeglicher Steuerlast soll der deutsche Großindustrie
den Rücken für die Eroberung der neu geöffneten Märkte weltweit
aber vor allem in Osteuropa, der ehemaligen Sowjetunion und China stärken.
Es herrsche ein schlechtes Investitionsklima in Deutschland jammern die Industrieverbände.
Die Realität sieht jedoch ganz anders aus. Noch nie investierten deutsche
Unternehmen so viel Kapital im Ausland wie in den letzten Jahren und noch nie
wurde so viel in Deutschland investiert. Arbeitsplätze entstehen dabei allerdings
nicht – denn investiert wird weltweit in die Übernahme von bestehenden
Unternehmen. Die nächste Welle von Fusionen ist bereits angekündigt
und auch diese wird wieder hunderttausende Arbeiter und Arbeiterinnen und Angestellte
in die Arbeitslosigkeit entlassen. Ob in Deutschland oder sonstwo in der Welt
werden wieder Produktionsstandorte geschlossen oder abgespeckt werden gerade so,
wie es für die Ausschüttungen an die Aktionäre und die Profitmaximierung
der Mutterkonzerne am sinnvollsten ist.
Der deutsche Staat unterstützt die Industrieinteressen durch ein Bündel
von Subventionen, die als Entwicklungshilfe, Finanzielle Zusammenarbeit, Investitionshilfe,
Kreditprogramme oder Rüstungs- und Forschungsaufträge mehr oder weniger
verdeckt ausgezahlt werden.
Gegen Regionen und Staaten, die den Ausverkauf der heimischen Industrie und Arbeitskraft
einschränken wollen, erhebt sich das diplomatische Schwert, welches über
Krieg und Frieden entscheidet. Jugoslawien, Afghanistan und Irak waren die letzten
Opfer, der globalen imperialistischen Erpressungspolitik.
Die von der deutschen Bourgeoisie favorisierte europäische Großraumpolitik
soll in absehbarer Zeit zum ernst zu nehmenden Konkurrenten der USA aufsteigen.
Mit den neuen Verteidigungspolitischen Richtlinien der rot-grünen Regierung
wird heute schon der verfassungsmäßige Spielraum für weltweite
Interventionen geschaffen.
Gegen diese Entwicklung gilt es den Widerstand zu entwickeln.
Weg mit der Agenda 2010! Kampf dem Imperialismus, Kapitalismus und Rassismus
weltweit!
Kein Konsens mit der Bourgeoisie – für den Kommunismus! |
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