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Ein Sektempfang für Kolumbiens Präsident
Kolumbien
Kampagne Berlin 7. Februar
2004
Kundgebung 12. Februar
2004 17.30 Uhr
Deutsche Bank
Die Lateinamerikainitiative der deutschen Wirtschaft und die Deutsche Bank laden
zum „shake-hands“ mit dem ultrarechten Staatspräsidenten Kolumbiens
Alvaro Uribe Velez. Unter dem Motto „Kolumbien: Chancen für den wirtschaftlichen
Aufschwung“ treffen sich am 12. Februar 2004 deutsche Unternehmen zu einem
Stelldichein mit den Spitzen der kolumbianischen Wirtschaft im Atrium der Deutschen
Bank in Berlin.
„Wirtschaftlicher Aufschwung“ – das heißt in Kolumbien
unter anderem auch fast 200 ermordete GewerkschafterInnen pro Jahr, die höchste
Mordrate an GewerkschafterInnen weltweit. Unternehmen wie Coca Cola und Nestle
sind in Kolumbien für schlechte Arbeitsbedingungen und die Entlassung tausender
ArbeiterInnen, für die Zerschlagung von missliebigen Gewerkschaften, für
deren permanente Bedrohung und für den Mord an Mitgliedern mitverantwortlich.
„Wirtschaftlicher Aufschwung“ heißt in Kolumbien die massive
Vertreibung der Zivilbevölkerung aus Regionen, in denen infrastrukturelle
Großprojekte geplant sind oder in denen der Bau von Ölpipelines (durch
British Petroleum und Oxy) vorangetrieben wird.
„Wirtschaftlicher Aufschwung“ heißt in den Augen der kolumbianischen
politischen und wirtschaftlichen Eliten die Privatisierung von staatlichen Unternehmen
wie der Strom-, Erdöl- und Telefongesellschaften, heißt massiver Abbau
von Rechten und die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes. Die Regierung Uribe Velez
verfolgt eine neoliberale Wirtschafts- und Sozialpolitik, die der geplanten Freihandelszone
FTAA/ALCA den Boden bereiten und das richtige Investitionsklima für ausländische
Investoren schaffen soll. Diese Politik führt zur Verschärfung der Armut
und zur Konzentration des Reichtums in den Händen Weniger.
Dieser angestrebte „wirtschaftliche Aufschwung“ unter neoliberalen
Vorzeichen ist ein „Aufschwung“ von oben. In Kolumbien heißt
er vor allem Krieg gegen die sozialen Bewegungen, die sich gegen das neoliberale
Projekt zur Wehr setzen und der unter ihnen jährlich tausende Opfer fordert.
Seit dem Amtsantritt von Alvaro Uribe Velez im August 2002 hat sich die Menschenrechtssituation
in Kolumbien drastisch verschärft. Unter dem Vorwand des Kampfes gegen den
Terrorismus findet unter Uribe eine massive Militarisierung des öffentlichen
Lebens und eine Kriminalisierung der Aktivisten und Aktivistinnen der sozialen
Bewegungen statt. Mit dem kürzlich erlassenen Anti-Terror-Statut können
Militärs nun polizeiliche und richterliche Befugnisse wahrnehmen. Gleichzeitig
findet eine faktische Legalisierung der rechten Paramilitärs statt, die seit
den 80er Jahren mit der Rückendeckung und Unterstützung des kolumbianischen
Staates massive Menschenrechtsverletzungen gegen die sozialen Bewegungen begehen.
Damit würden einmal mehr die Verantwortlichen solcher Verbrechen in die Straffreiheit
entlassen.
Für diese repressive Politik sucht Uribe Velez in Europa Unterstützung.
Nach Besuchen in Italien, Frankreich und dem Europaparlament in Brüssel tourt
Uribe gemeinsam mit dem Präsident des Kolumbianischen Industrieverbandes
ANDI Luis Carlos Villegas und Dr. Juan Jose Echavarria, Mitglied des Direktoriums
der kolumbianischen Zentralbank nach Berlin, wo sie unter anderen von der Deutschen
Bank und dem Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Groß- und
Außenhandels e.V. (BGA) Anton F. Börner empfangen werden.
Wir sind der Meinung, dass es nichts zu diskutieren gibt über einen wirtschaftlichen
Aufschwung, der über Leichen geht und die Kluft zwischen Armen und Reichen
nur noch verstärkt. Dabei geht es uns nicht darum, dass sich die deutsche
Wirtschaft nicht die Finger schmutzig macht, sondern wir wollen uns mit denjenigen
solidarisieren, die sich gegen diese menschenverachtende Politik zur Wehr setzen.
Denn: Kapitalistische Ausbeutung und Unterdrückung gibt es überall.
In diesem Sinne: Bereiten wir ihnen den Empfang den sie verdienen! Solidarität
mit den sozialen Bewegungen in Kolumbien!
Kundgebung
Berlin, Donnerstag, 12. Februar 2004
17.30 Uhr, Atrium der Deutschen Bank AG
Charlottenstr. 37/38
nähe Unter den Linden (U-Bahn Friedrichstraße)
Aufruf – Stopp Uribe: Keinen Euro für den Krieg
voz de la nueva colombia
3. Februar 2004
Kundgebung 9. Februar
2004 15 Uhr
EU-Haus
Am 9. Februar 2004 besucht der Rechtradikale Präsident Kolumbiens Alvaro
Uribe-Velez (AUV) Europa, um von EU Militärhilfe für die reguläre
Armee und Irreguläre faschistische Milizen (AUC) anzuwerben. Es geht Ihm
nicht um ‚demokratische Sicherheit‘, sondern um den Schmutzigen Krieg
gegen die sozialen Bewegungen.
Spanien ist das erste Land der Europäischen Union, das die kolumbianische
Armee militärisch unterstützt, in dem es Waffen, militärisches
Material und technische und strategische Beratung zur Verfügung stellt. Werden
diese Vereinbarungen nicht denunziert, könnten andere Länder der EU
auch in diesen Konflikt verwickelt werden. Uribes Europatour ist auch als Werbekampagne
für seinen Krieg gedacht.
Kundgebung
Berlin, Montag 9. Februar 2004
15 Uhr, EU-Haus,
Unter den Linden 78
gegenüber vom Hotel Adlon
UnterstützerInnen
Vereinigung von Flüchtlingen aus Lateinamerika und der Karibik (ARLAC), Tageszeitung
junge Welt, Arbeitskreis Lateinamerika der PDS, Gegeninformationsbüro, Tageszeitung
Neues Deutschland, VOZ de la Nueva Colombia-Alternative Infogruppe, Roter-Tisch,
Berliner Anti-Nato-Gruppe, Gruppe Colombia-Berlin, Cuba-Si-PDS, Rosa-Luxemburg-Stiftung,
FDCL, Antiimperialistische-Gruppe- Österreich, Roter-Baum e.V. |
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