|
|
|
|
|
|
|
|
Coca-Cola: Freizeitkick hier – Mord in Kolumbien
kolumbienkampagne.de 20.
April 2006
Coca-Cola: Freizeitkick hier – Mord in Kolumbien
Kundgebung gegen Konzerngewalt
am 22. April 2006 in Berlin
Make it real: In Kolumbien werden die meisten Morde an Gewerkschaftern weltweit
verübt. Coca-Cola – Hauptsponsor der WM 2006 – profitiert von
dieser Situation.
Vom 21. bis 28. April veranstaltet Coca Cola einen „Ticket Kick“ in
Berlin. Gegen die Ausrichtung von Freizeitkicks wäre nichts einzuwenden,
wenn der Konzern nicht durch solche PR-Aktionen von seiner Verantwortung für
die Verschlechterung von Arbeitsbedingungen und die Verfolgung von Gewerkschaftern
ablenken würde.
Coca-Cola ist ein Beispiel dafür, wie prekäre Arbeitsverhältnisse
global durchgesetzt werden: Löhne werden gesenkt, feste Arbeitsverträge
aufgelöst. Mit der Zerschlagung der Beschäftigtenvertretungen wird
der Widerstand gegen Umstrukturierungen aus dem Weg geräumt. Auch wenn die
Bedingungen in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich sind, die
Tendenz ist überall gleich: So droht den Angestellten der Coca-Cola Erfrischungsgetränke
AG in Deutschland der „Abbau“ von etwa 3000 Stellen in der Region
Berlin-Brandenburg; die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) will
nötigenfalls auch während der WM streiken.
Der Streit um bessere Arbeits- und Lebensbedingungen muss miteinander und in
weltweiter Solidarität geführt werden. Seit Jahren betreiben die Coca-Cola-Abfüller
in Kolumbien mit Hilfe von Paramilitärs eine extrem gewerkschaftsfeindliche
Politik, die auch vor Morden an inzwischen neun Gewerkschaftern nicht zurückschreckte.
Beschäftigte der Abfüllanlagen, die sich für ihre Rechte einsetzen,
und ihre Familien werden mit Drohungen terrorisiert, viele GewerkschafterInnen
mussten fliehen.
Vor einigen Jahren startete die kolumbianischen Nahrungsmittelgewerkschaft Sinaltrainal
eine weltweite Boykottkampagne gegen Coca-Cola. In den letzten Monaten legten
in den USA, Kanada, Großbritannien und Irland über 20 angesehene Universitäten
aufgrund der Vorwürfe ihre millionenschweren Verträge mit Coca-Cola
auf Eis.
In Italien schloss sich der Gemeinderat von Turin, Standort der von Coca-Cola
gesponserten Olympischen Winterspiele, dem Boykott an; der olympische Fackellauf
wurde über 40 Mal durch Proteste gegen die Unternehmenspolitik aufgehalten.
Mit der Fußball-WM in Deutschland steht das nächste von Coca-Cola
gesponserte Großereignis vor der Tür. Um einer Marketing-Katastrophe
vorzubeugen, erklärte Coca-Cola, sich mit Gewerkschaftern über eine
unabhängige Untersuchung der Vorfälle in den kolumbianischen Abfüllanlagen
verständigt zu haben. Die kolumbianische Gewerkschaft Sinaltrainal, die
von den Angriffen betroffen ist, ist nicht in die Planung dieser Untersuchungskommission
einbezogen worden, und Coca-Cola-Arbeiter in Kolumbien werden damit bedroht,
dass, wenn sie ihre Vorwürfe gegenüber ausländischen Delegationen
aufrecht erhalten, örtliche Abfüllanlagen geschlossen werden müssten.
Zur WM 2006 wird es bundesweit unter dem Motto „Coca-Cola – World
Cup Killer“ Veranstaltungen und Proteste gegen Coca-Cola geben.
Wir fordern von Coca-Cola
- sich öffentlich von gewaltsamen und illegalen Aktionen der Paramilitärs
gegen die Gewerkschaft Sinaltrainal zu distanzieren
- die Verleumdungsklagen gegen Sinaltrainal zurückzuziehen und keine weiteren
Verfahren dieser Art gegen die Gewerkschaft anzustrengen
- direkt mit Sinaltrainal zu verhandeln und mit unparteilicher Vermittlung über
die Ereignisse in Kolumbien und eine Lösung zu sprechen
- Menschen- und Arbeitsrechte weltweit zu achten und Entschädigungszahlungen
an die Betroffenen zu leisten.
Kundgebung
Coca-Cola Ticket Kick
Samstag, den 22. April, 11 Uhr
am Friedrich Ludwig Jahn Sportplatz –
Am
Falkplatz Ecke Gaudystraße
Berlin Prenzlauer Berg, U-Bahn Schönhauser
Allee |
|
|
|
|
|
|