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Krieg in der Karibik?
Von Alexander King Informationsstelle
Militarisierung 28. Februar 2004
Hintergründe der Krise in Haiti
Seit Monaten demonstrieren in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince Studenten
und Oppositionelle und fordern den Rücktritt des Präsidenten Jean-Bertrand
Aristide. Am Rande solcher Demonstrationen kam es immer wieder zu gewaltsamen
Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und Anhängern des Präsidenten.
Dabei gab es wiederholt Tote und Verletzte. Im Herbst 2003 begann in der westhaitianischen
Hafenstadt Gonaïves ein Aufstand. Eine bewaffnete Gruppe mit dem Namen „L’armée
cannibale“ eroberte schließlich Anfang Februar die Stadt, in der vor
genau 200 Jahren die Unabhängigkeit Haitis ausgerufen worden war. Von dort
aus brachen die Rebellen, verstärkt durch andere bewaffnete Gruppen und ehemalige
Militärs, die aus ihrem Exil in der Dominikanischen Republik zurückkehrten,
auf, um weitere Städte und Dörfer zu erobern. Sie stoßen vielerorts
auf keinen nennenswerten Widerstand seitens der Staatsgewalt. Eine Armee gibt
es nicht, nur 5000 schlecht ausgerüstete Polizisten. Die Rebellen brachten
auf diese Weise rund 20 Ortschaften unter ihre Kontrolle und beherrschen nun einen
Streifen von der Westküste bis zur dominikanischen Grenze im Osten. Damit
sind alle Versorgungswege zwischen der Hauptstadt im Süden und den nördlichen
Zentren wie Cap-Haïtien und Port-de-Paix unterbrochen. Auch über die
Grenze kann der Norden nicht mehr versorgt werden. Der nördliche Grenzübergang
Ouanaminthe ist ebenfalls in der Hand der Rebellen. Im Norden des Landes bahnt
sich deshalb eine Hungersnot an. Im Süden planen die Rebellen den Marsch
auf Port-au-Prince. Die Opposition in der Hauptstadt hat sich von den bewaffneten
Rebellen distanziert – trotz der gemeinsamen Gegnerschaft zur Regierung
Aristide.
Strukturelle Gewalt
Die Kommentare in der bürgerlichen Presse bemühen oft altbekannte Stereotype,
um diesen Konflikt zu deuten. Da wird auf die gewaltvolle 200jährige Geschichte
des Landes verwiesen, auf die Diktaturen, auf 33 Putsche. Da wird vermutet, dass
die Gewalt, die Haiti solange beherrschte, auch nach dem demokratischen Aufbruch
1986/1990 in den Köpfen der Menschen fortexistiere und sich nun angesichts
des sozialen Elends Bahn breche. Da wird viel über die Persönlichkeitsstruktur
des haitianischen Präsidenten spekuliert, wie er, der Hoffnungsträger
aller Linken und Dritte-Welt-Engagierten, v.a. aber der haitianischen Massen,
zum korrupten Despoten werden konnte und ob nicht die USA vielleicht an allem
schuld seien. Fakt ist: Die Gewalt, die Haiti nicht nur in den 200 Jahren seiner
Unabhängigkeit, sondern erst recht in den davor liegenden rund 150 Jahren
seiner Kolonialgeschichte beherrschte, lebt nicht nur in den Köpfen der Haitianer
fort. Sie existiert real. Sie existiert in den sozialen Beziehungen innerhalb
der haitianischen Gesellschaft. Sie existiert in den Beziehungen zwischen Haiti
und dem Weltmarkt. Es ist die Gewalt der ökonomischen Verhältnisse.
In Haiti existieren unvorstellbarer Reichtum und unvorstellbare Armut direkt nebeneinander.
Sie bedingen sich wechselseitig. Und sie sind eng mit den Bedingungen des Weltmarkts
verwoben. Diese Wechselbeziehung hat eine lange Geschichte. Sie beginnt mit der
Kolonisierung Haitis durch Frankreich, mit Sklavenwirtschaft und einem unvergleichlichen
Transfer von Reichtum. Sie fand ihre Fortsetzung in der konkurrierenden ökonomischen
Durchdringung durch imperialistische Mächte Ende des 19. und Anfang des 20.
Jahrhunderts. Die sprichwörtliche „Kanonenbootpolitik“ stammt
aus dieser Zeit, als deutsche Kanonenboote im Hafen von Port-au-Prince kreuzten,
um deutsche Kaufleute, die im Zusammenhang mit einem Putschversuch verhaftet worden
waren, freizupressen. Die Durchdringung mündete schließlich in die
komplette Umformung der haitianischen Volkswirtschaft in den Jahren der US-amerikanischen
Besatzung 1915 bis 1934, als Haiti für die weltmarktorientierte kapitalistische
Produktion zugerichtet wurde. Entwicklungshilfeprogramme der 60er bis 80er Jahre
führten diese Zurichtung fort, und selbst der Sturz der Diktatur Duvalier
1986 und die Rückkehr des Präsidenten Aristide aus dem Exil 1994 waren
jeweils mit Offensiven einer neoliberalen Entwicklungsstrategie verbunden (Handelsliberalisierung,
Fertigungsindustrie etc.). Die Leidtragenden dieser Strategien waren meist Bauern
und Handwerker. Nutznießer war die haitianische Großbourgeoisie, die
sich aus wenigen Familien zumeist deutschen und libanesischen Ursprungs zusammensetzt.
Kampf um Strukturanpassung
Die haitianische Krise ist ein ökonomische. Die aktuellen Auseinandersetzungen
sind Ausdruck dieser Krise. 1994 marschierte eine internationale Eingreiftruppe
in Haiti ein, setzte dem Militärregime des Generals Raoul Cédras ein
Ende und brachte den gewählten Präsidenten Aristide aus dem Exil zurück
in den Palais National. Der demokratische Aufbruch, der 1990 zur Wahl Aristides
zum Präsidenten geführt hatte und sich in dem Erstarken einer unendlichen
Vielzahl sozialer und demokratischer Initiativen ausdrückte, war dennoch
unwiderruflich erstickt worden – durch die Schergen des Militärregimes,
die sogenannten FRAPH (Forces Révolutionaires Armées pour le Progrès
en Haiti), die in den Jahren des Putsches 1991 bis 1994 Hunderte, wenn nicht Tausende
Anhänger der Partei des Präsidenten, Lavalas, umbrachten.
IWF und Weltbank verordneten Haiti 1995 ein Strukturanpassungsprogramm üblichen
Inhalts: Halbierung der Lohnsumme im öffentlichen Dienst, Liberalisierung
im Bereich der Telekommunikation, Privatisierung der Staatsbetriebe (u.a. Zement-
und Mehlproduktion, Hafen- und Flughafenverwaltung, Stromerzeugung). Aristide
unterschrieb das Vertragswerk, verzögerte aber danach die Umsetzung der unpopulären
Maßnahmen. Nachdem er (aus Verfassungsgründen) 1995 das Amt des Präsidenten
an seinen Gefolgsmann René Préval abgeben musste, fiel die pluralistische
Lavalas-Bewegung auseinander. Im Parlament bildete sich eine Abspaltung unter
dem Namen OPL (Organisation du Peuple en Lutte), die eine schnellere Umsetzung
der Strukturanpassung forderte. Begleitet von vielen zum Teil gewalttätigen
Protestaktionen gegen geplante Privatisierungen kam es zu einem Patt in der Legislative,
das dazu führte, dass es in Jahren 1997/1998 nicht einmal mehr gelang, eine
Regierung mit Parlamentsmehrheit einzusetzen. Der Konflikt entschied sich zugunsten
der Gruppe um Aristide und Préval, der schließlich per Dekret einen
ihm genehmen Ministerpräsidenten Edouard Alexis einsetzte und das Parlament
entmachtete.
Nach diesem Manöver, in dem die Opposition quasi ausgeschaltet wurde, mischten
sich die Karten neu, und die Regierung Préval/Alexis machte sich nun selbst
eifrig an die Umsetzung der „Strukturanpassungsmaßnahmen“, denen
sie sich zuvor widersetzt hatte. Nach Aristides Wiederwahl zum Präsidenten
im November 2000 und mit der übergroßen Mehrheit der Lavalas im Parlament,
deren rechtmäßiges Zustandekommen die Opposition anzweifelte, wurde
dieser Kurs fortgesetzt. Die Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes und
die Teilprivatisierung der staatlichen TELECO wurde dabei am konsequentesten umgesetzt.
(Nur Zufall? Aristides Frau Mildred ist an einem privaten Anbieter beteiligt.)
Die Schließung des Zement- und des Mehlwerks und der Verkauf an internationale
Konsortien unter Beteiligung der haitianischen Bourgeoisie sicherten Aristide
wenn auch nicht die Unterstützung, so doch zumindest das Stillhalten der
mächtigsten Familien des Landes.
Petite Bourgeoisie
Die so genannte Petite Bourgeoisie, die politisch in der OPL organisiert war,
war der Verlierer dieser Entwicklung. Sie war nicht nur entmachtet, sondern zunehmend
Repressionen ausgesetzt. Sie entwickelte sich im folgenden zum intellektuellen
Bezugspunkt der Opposition.
Die Petite Bourgeoisie setzt sich aus wohlsituierten Intellektuellen zusammen.
Sie haben beste Verbindungen zur europäischen Sozialdemokratie und sind über
diverse Parteien in der Sozialistischen Internationale vertreten. Diese Verbindungen
ins Ausland sind ihr stärkster Trumpf. Durch sie gelang es ihnen, ihr politisches
Anliegen auf die internationale Agenda zu setzen. Das Einfrieren der EU-Hilfsgelder
vor vier Jahren ist auch auf ihren Einfluss auf die damaligen sozialdemokratischen
Regierungen in Europa zurückzuführen. Sie sehen sich heute noch als
Linke. Dabei sind sie längst von ihrer Klasse eingeholt worden, gehören
sie doch einer privilegierten Bildungselite an. Sie leben in den schönsten
Vierteln der Hauptstadt Port-au-Prince.
Ihr linker Idealismus trieb sie in kommunistische Parteien und in die Reihen der
Unterstützer Aristides bzw. in den Widerstand gegen die Militärjunta
von Raoul Cédras. Ihre soziale Lage verhinderte jedoch, dass sie dem Volk
(La Masse) jemals wirklich nahe kamen. Sie sind Universitätsdozenten, Wissenschaftler
oder Kunstschaffende. Sie haben weniger Kontakt zum Volk als die Großbourgeoisie
(La Classe), die diesem durch ein brutales Ausbeutungsverhältnis verbandelt
ist. Für ihre politischen Ambitionen fehlt ihr jegliche gesellschaftliche
Verankerung. Weshalb sie jahrelang im eigenen Saft schmorte, ihre internen verwandtschaftlichen
Beziehungen pflegte, immer wieder neue Parteien und Bündnisse auf immer derselben
dünnen Grundlage ins Leben rief und zwischenzeitlich gar zusehen musste,
wie sich das Großkapital mit der Regierung Aristide verbrüderte.
Die Crise post-électorale
Das war zur Zeit des letzten Amtsantritts von Aristide Anfang 2001 – unmittelbar
nach den umstrittenen Wahlen und am Beginn der so genannten Crise post-électorale.
Sie steht am Beginn der heutigen Auseinandersetzungen. Im Mai 2000 hatte die Opposition
durch eine manipulierte Auszählung bei den Parlamentswahlen nahezu alle Sitze
verloren. Wohlverstanden: Die Wahlen hätte die Partei des Präsidenten
in jedem Fall gewonnen. Durch Manipulationen bei der Auszählung gewann sie
jedoch fast alle Sitze. Die Opposition nutzte den offensichtlichen Betrug, um
ihren Anspruch an der Macht, den sie in freien Wahlen nie hätte verwirklichen
können, nun über die Skandalisierung dieses Wahlbetrugs und eine Internationalisierung
des Konflikts durchzusetzen. Die Opposition fuhr fortan eine Eskalationsstrategie
und ging dabei auch Bündnisse mit Vertretern untergegangener Militärregimes
ein, wie beispielsweise mit Exdiktator Prosper Avril. Die Regierung bot zunächst
Neuwahlen in den Wahlkreisen an, in denen die Auszählung manipuliert worden
war, schließlich sogar generelle Neuwahlen des Parlaments. Die Opposition
reagierte stets mit einer Radikalisierung ihrer Forderungen – bis hin zur
Forderung nach dem Rücktritt des Präsidenten („Option zéro“).
Mit dieser Strategie der Option zéro trägt sie einen Teil der Verantwortung
für die aktuelle Situation.
Die Petite Bourgeoisie, die sich von Lavalas unterdrückt und um ihre sozialen
Perspektiven gebracht sieht, wird auch mit ihren neuen Bündnispartnern und
erst recht in der Konstellation, die sich heute bietet, verlieren. Vielleicht
wird sie einige persönliche, aber ganz bestimmt nicht ihre politischen Ambitionen
verwirklichen können.
Auftritt der alten Militärs
Selbstverständlich trägt auch Aristide Schuld an der Eskalation der
Gewalt. Er hat lange billigend in Kauf genommen und vielleicht sogar befördert,
dass sich Jugendgruppen bewaffneten und systematisch Jagd auf Oppositionelle machten.
Zum einen führte dies zu einer Verhärtung der Fronten zwischen Regierung
und Opposition, zum anderen sind es genau diese Banden, die heute gegen die Regierung
rebellieren. Der Profiteur dieser Entwicklung ist eine dritte Kraft, die FRAPH
bzw. die Anciens militaires.
Nach seiner Rückkehr aus dem Exil 1994 hatte Aristide die Armee aufgelöst.
Seither gab es Gerüchte, dass alte Seilschaften aus dem Militär und
der FRAPH-Miliz im Verborgenen weiterexistieren, teilweise im Exil in der Dominikanischen
Republik, und dass sie über jede Menge Waffen verfügen, die 1994 nicht
eingesammelt worden waren. Diese Kräfte strömen nun aus der Dominikanischen
Republik ein und verstärken die Reihen der Rebellen. Die demokratische Opposition
in der Hauptstadt distanziert sich. Sie weiß: Wenn diese Kräfte siegen,
wird nicht nur Aristide stürzen, auch für ihre eigenen Ambitionen wird
es das Ende bedeuten.
Friedenspläne
Regierung und Opposition müssen nun erkennen, dass sie einen gemeinsamen
Feind haben. Vielleicht befördert das ihre Kompromissbereitschaft. Politische
Pläne zur Überwindung der Krise gibt es von der Gemeinschaft Karibischer
Staaten (CARICOM) und von den USA. Im Kern fordern sie von der Regierung, die
ihr gewogenen Banden zu entwaffnen, politische Gefangene freizulassen, das Demonstrationsrecht
wieder herzustellen und gemeinsam mit der Opposition einen neutralen und parteipolitisch
unabhängigen Ministerpräsidenten vorzuschlagen. Von der Opposition wird
verlangt zu akzeptieren, dass Aristide bis zum Ende seiner Legislatur 2006 im
Amt bleibt. Die Regierung stimmt den Plänen zu, die Opposition lehnt sie
ab und bleibt bei ihrer Maximalforderung nach Rücktritt des Präsidenten.
Es ist kein Szenario bekannt, das im Falle einer Ablehnung des Friedensplans greifen
soll. Genauso wenig ist über die Modalitäten einer Umsetzung des Friedensplans
im Falle der Zustimmung beider Parteien bekannt. Die dritte Seite, die Rebellen,
kommen in den Friedensplänen nicht vor. Das ist einerseits gut. US-Außenminister
Colin Powell warnte die Opposition davor, mit den Rebellen zu kooperieren. Andererseits
sind die Rebellen eine Realität, stellen ein Problem dar, auf das eine Antwort
gefunden werden muss. Der bewaffnete Konflikt muss eingedämmt werden, damit
andere Maßnahmen greifen können. Die Regierung Aristide bittet die
OAS um technische Hilfe für die vollkommen überforderte Polizei. Eine
bewaffnete Intervention ausländischer Truppen, wie sie in Frankreich diskutiert
wird, wäre jedoch der falsche Weg. Solche Interventionen waren letztlich
stets ein Teil des Instrumentariums, mit dem die imperialistischen Mächte
seit Jahrhunderten Einfluss auf das Leben und Arbeiten in Haiti nehmen –
nicht zum Besten der Menschen dort.
Perspektiven?
Die Menschen in Haiti haben Anspruch auf Hilfe, zuallererst auf die Freigabe der
seit 2000 eingefrorenen Hilfsgelder von EU und USA in Höhe von insgesamt
500 Millionen Euro. Haiti braucht Freunde, die bei der Lösung des politischen
Konflikts vermitteln, aber keine, die nur ihre eigenen ökonomischen Interessen
durchsetzen. Die Vermittlung muss deshalb in die Hände der CARICOM gelegt
werden. Langfristig wird aber jede politische Lösung an immer denselben strukturellen
Problemen scheitern. Neoliberale Entwicklungsstrategien haben in Haiti in der
Vergangenheit dafür gesorgt, dass die nationale Produktion kommerzieller
Güter unter der Konkurrenz der Importe zusammengebrochen ist. Aktuell wird
an der haitianisch-dominikanischen Grenze eine Freihandelszone mit Industriepark
eingerichtet. Dafür wurden bereits erste Felder planiert, die Bauern vertrieben
– entschädigungslos, wenn sie keinen formellen Besitztitel anmelden
konnten. Dominikanische Textilunternehmen sollen dort, in Maribahoux, Waren für
den US-amerikanischen Markt herstellen lassen – unter Umgehung der US-amerikanischen
Länderimportquoten und unter Ausnutzung des niedrigen haitianischen Lohnniveaus.
In einem multilateralen Abkommen zwischen den USA, der Dominikanischen Republik
und Haiti sind die Modalitäten der Enteignung der ansässigen Bauern,
der Bewachung der Industrieanlagen, der steuerlichen Begünstigung und der
Absicherung der Investitionen über eine Schuldenkonversion geregelt. Über
arbeitsrechtliche Regelungen oder die Entsorgung chemischer Abfälle steht
nichts geschrieben.
Was könnten in dieser Situation sinnvolle Forderungen sein?
Eine militärische Intervention der USA, Frankreichs oder anderer Staaten
oder Bündnisse muss verhindert werden. Die haitianische Geschichte ist voll
von solchen Interventionen. Sie waren und sind keine Lösung, sondern Teil
des haitianischen Problems. Denkbar wäre eine zivile internationale Friedensmission
in ausreichender personeller Stärke, die ein Mandat zu Verhandlungen hat
und die durch ihre bloße Anwesenheit weitere kämpferische Handlungen
verhindern kann. Sie darf ausdrücklich keinen militärischen Auftrag
bekommen.
Im Interesse der Menschen in Haiti (und in anderen lateinamerikanischen Staaten)
muss auf ein Scheitern der Gesamt-Amerikanischen Freihandelszone (FTAA –
Free Trade Area of the Americas bzw. ALCA – Asociación de Libre Comercio
de las Américas) hingewirkt werden. Haiti braucht internationale Hilfe,
aber keine, die darauf abzielt, die internationalen Abhängigkeitsverhältnisse
festzuschreiben.
* Alexander King ist Diplomgeograph und lebt in Berlin. Die Analyse wurde für
die Informationsstelle Militarisierung IMI e.V., Tübingen, erstellt. |
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