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Blockade einer Zufahrtsstraße zum G8-Treffen in Evian (Frankreich) 2003
Anti-G8-Graffiti
Nach einer Demonstration zur Hauptzentrale der IOM (International
Organization for Migration) in Genf während des G8-Gipfels in Evian 2003 |
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G8 stoppen – Kapitalismus abschaffen
Gegeninformationsbüro und Gruppe Arbeitermacht
1. Juli 2006
Die Gruppe der Acht (G8) sind die Staats- und Regierungschefs der mächtigsten
kapitalistischen Staaten: USA, Großbritannien, Japan, Italien Deutschland,
Frankreich, Kanada und Russland. Sie bestreiten fast die Hälfte des Welthandels
und 60 Prozent aller Militärausgaben der Welt.
Wer sie sind und was sie sich anmaßen
Sie haben als größte Beitragszahler den größten Einfluss
in den internationalen Organisationen wie Weltbank und IWF (Internationaler Währungsfonds).
Sie stellen mit USA, Großbritannien, Frankreich und Russland vier von fünf
ständigen Mitgliedern im Weltsicherheitsrat der UNO.
Sie treffen sich alljährlich im Sommer in einem ihrer Länder. Es
ist das so genannte G8-Gipfeltreffen. Vom 15. bis 17. Juli 2006 findet es in
Sankt Petersburg (Russland) statt, im nächsten Jahr werden sie in Heiligendamm
an der Ostsee ihre Pläne zur Beherrschung der Welt beraten.
Die Weltpresse huldigt und begleitet dieses Ereignis mit dem Ziel populäre
Versprechungen, die jedes Jahr von den acht reichsten Staaten gemacht werden,
unter die Leute zu bringen; die tatsächlichen Vorhaben aber zu verschleiern.
Was auf den Gipfeln wirklich passiert, ist die Koordinierung ihrer Kriegsstrategien,
ihrer ökonomischen Pläne zur Sicherung ihres eigenen Wohlstandes und
ihrer gemeinsamen Entwicklung von Techniken zur Erfassung und Kontrolle der gesamten
Weltbevölkerung. Diese Treffen sind notwendig, denn sie können den
weltweiten Widerstand gegen ihr imperialistisches Raubsystem und die Katastrophen,
die dieses hervorruft, nur gemeinsam in Schach halten.
Die kapitalistische Weltpresse hat die Aufgabe den Menschen weiß zu
machen, dass es bei diesen Treffen um die Lösung der Probleme der Welt geht.
Diese Gipfeltreffen sind nur der sichtbare Teil eines Prozesses, der darauf
hinausläuft, ein informelles – von keinem Menschen gewähltes – Gremium
zu schaffen, welches die Welt nach den Maßstäben und Interessen der
kapitalistischen Mächte regiert.
Alle wichtigen ökonomischen, sicherheitspolitischen und militärischen
Initiativen werden im Kreise von G8-Experten diskutiert und vorentschieden, bevor
sie in anderen nationalen und multilateralen Foren und Organisationen auf die
Agenda kommen und durchgesetzt werden.
Entwicklung der Gruppe der Acht
Auf Initiative von Helmut Schmidt (BRD) und Giscard d’Estaing (Frankreich)
trafen sich 1975 zum ersten Mal die sechs Staatschefs der reichsten kapitalistischen
Industrieländer. 1976 kam auch Kanada hinzu. Vor dem Hintergrund der „Ölkrise“ und
dem Aufbegehren der „Dritten Welt“ sollten Strategien gefunden werden
zur gemeinsamen Konjunktursteuerung und zur gemeinsamen Abwehr der Forderung
der „Dritten Welt“ nach einer gerechteren Weltwirtschaftsordnung.
Die G7-Staaten waren Hauptverbündete im Kalten Krieg gegen das sozialistische
Lager und machten die Gipfeltreffen zu einem Forum für ihre militärische
Sicherheitspolitik.
Sie entwickelten sich in den 80er und 90er Jahren zum mächtigsten Zentrum,
von dem aus das Rollback des reichen Nordens gegenüber dem armen Süden
organisiert wurde. Der Süden forderte mit der Unterstützung des sozialistischen
Lagers eine gerechtere Weltwirtschaftsordnung.
Dem Druck weltweiter Solidarität mit den arm gehaltenen Ländern
setzten die G7 eine brutale neoliberale Offensive entgegen. Die armen Länder
bekamen vom IWF Kredite, um ihre Schulden zahlen zu können, mussten dafür
aber ihre Volkswirtschaften den Erfordernissen des kapitalistischen Weltmarkts
anpassen und für die Bedürfnisse der reichen Länder produzieren.
Ihren eh schon verarmten Bevölkerungen wurden noch schwerere soziale und
wirtschaftliche Lasten aufgebürdet. Auf jedem Gipfel in den 80er und 90er
Jahren wurde die „Schuldenstrategie“ thematisiert und den Menschen
eingeredet, man befasse sich verantwortlich mit der Armut in der „Dritten
Welt“.
In der Realität aber beschleunigte sich das Wachstum von Armut, Elend,
Arbeitslosigkeit und Umweltzerstörung, die Migration von den ausgeplünderten
in die reichen Länder verstärkte sich. Ein globales ökologisches
und soziales Desaster wurde von Jahr zu Jahr unkontrollierbarer und die Menschen
identifizierten diese katastrophale Entwicklung mit den weltweiten Profitstrukturen
der internationalen Konzerne und internationalen Institutionen, welche die ärmeren
Länder aussaugen.
Nach dem Zusammenbruch des sozialistischen Lagers proklamierte die USA die „Neue
Weltordnung“. Die weiteren Gipfel befassten sich im Wesentlichen mit der
imperialistischen Aufteilung, Ausbeutung und Integration der ehemaligen Ostblockstaaten
und mit der neoliberalen, militärischen Durchsetzung der „Neuen Weltordnung“.
Seit 1998 ist Russland dazugekommen und die G7 wurden zu G8.
Die kapitalistischen Staaten, vertreten durch die acht Mächtigsten, machen
vor keinem Verbrechen halt, wenn es um die Sicherung ihrer Macht geht. Ihre Mittel
sind ökonomische Erpressung, kulturelle und ideologische Aggression, Kriege,
Besatzung, Folter, Repression.
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