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Blockade einer Zufahrtsstraße zum G8-Treffen in Evian (Frankreich) 2003
Demonstration „Stoppt die Nato! Schluss mit dem Krieg
gegen Jugoslawien“ am 27. März 1999 in Heidelberg
Zerstörtes Wohnhaus in Belgrad |
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G8 stoppen – Kapitalismus abschaffen
Gegeninformationsbüro und Gruppe Arbeitermacht
1. Juli 2006
Die Gruppe der Acht (G8) sind die Staats- und Regierungschefs der mächtigsten
kapitalistischen Staaten: USA, Großbritannien, Japan, Italien Deutschland,
Frankreich, Kanada und Russland. Sie bestreiten fast die Hälfte des Welthandels
und 60 Prozent aller Militärausgaben der Welt.
Afghanistan, Irak, Iran ...
Neben den jährlichen Treffen der Staats- und Regierungschefs dienen die
Minister- und Expertentreffen dazu, diese Politik zwischen den Gipfeln zu koordinieren.
Aktuell bereiten die G8 einen Militärschlag und Sanktionen gegen den Iran
vor. Die von den USA geführte „Koalition der Willigen“ führte
den Krieg gegen die Taliban-Herrschaft in Afghanistan und gegen das Regime von
Saddam Hussein im Irak.
Beide reaktionären Regime waren ursprünglich von den USA und ihren
Alliierten im Kalten Krieg gegen die Sowjetunion und gegen andere Regionalmächte
wie den Iran militärisch und politisch aufgerüstet worden. Erst als
sie als Verbündete nicht mehr gebraucht wurden, „entdeckten“ die
führenden westlichen Staatsmänner den verbrecherischen Charakter dieser
einstigen Vasallen. Die USA führen diese Kriege, um ihre Weltmachtstellung
zu behaupten und auszubauen. Hinter Krieg und Besatzung stehen immer wirtschaftliche
und politische Ziele – nicht erst seit Bush.
„Euroasien ist das Schachbrett, auf dem der Kampf um globale Vorherrschaft
in Zukunft ausgetragen wird.“ (Zbigniew Brzezinski, Berater mehrerer US-Regierungen
und des britisch/US-amerikanischen Ölmultis BP Amoco, aus: Die einzige Weltmacht)
EU und Deutschland verfolgen eigene Interessen
Die EU oder Russland bedienen sich ähnlicher Mittel. Russland führt
seit Jahren einen brutalen Krieg in Tschetschenien und unterstützt reaktionäre
und korrupte Regime in Zentralasien, um so seine eigenen wirtschaftlichen und
geo-strategischen Ziele in Zentralasien und im Kaukasus durchzusetzen. Die wesentlich
größere konkurrierende Macht formiert sich jedoch mit der EU unter
deutsch-französischer Führung.
Die EU macht nicht nur bei der US-Politik offen oder versteckt mit (zum Beispiel
indem Flughäfen zur Verfügung gestellt werden), sie verfolgt immer
offensiver auch eigene imperialistische Interessen – im Nahen Osten,
in Afghanistan oder jetzt auch im Kongo. Dort interveniert sie unter deutsch-französischer
Führung als UN-Mandatsmacht im Kongo.
Als Teil der G8 und drittgrößte Wirtschaftsmacht der Welt baut
die BRD (teilweise über die Nato, verstärkt über die EU) ihre
militärischen Kapazitäten aus. Das geht auch aus dem neuen Weißbuch
der Bundeswehr hervor. Die „Welt“ zitiert Verteidigungsminister Jung: „Vorrangige
Interessen seien die Förderung der transatlantischen Stabilität und
die Sicherung des Wohlstandes durch freien und ungehinderten Welthandel.“ Und
weiter: „Hierbei gilt es wegen der Export- und Rohstoffabhängigkeit
Deutschlands, sich besonders den Regionen, in denen kritische Rohstoffe und Energieträger
gefördert werden, zuzuwenden.“
Kriegstreiber gleich Kriegsgewinner
Die G8-Staaten sind nicht nur die größten Kriegstreiber. Sie sind
auch die größten Kriegsgewinner. Die großen Rüstungskonzerne
in den USA, in Europa, Russland und eben auch in der BRD fahren Rekordaufträge
ein und machen Rekordgewinne. So belaufen sich allein die Kosten für den
Eurofighter auf mindestens 19,5 Milliarden Euro. Insgesamt sollen bis 2015 allein
für die Bundeswehr Kriegsgerät im Wert von rund 150 Milliarden beschafft
werden. Während täglich Menschen durch die Aktionen der Besatzungssoldaten
sterben, brummt das Rüstungsgeschäft. Nicht nur in den USA oder Russland,
sondern mehr und mehr auch in der EU. 2005 haben die Länder der Europäischen
Union die USA als größten Waffenexporteur der Welt überholt.
Dass deutsche Waffen in aller Welt mitmorden, stimmt heute mehr als zu jedem
anderen Zeitpunkt seit der Befreiung vom Faschismus. |
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