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Blockade einer Zufahrtsstraße zum G8-Treffen in Evian (Frankreich) 2003



Demo gegen die WTO-Ministerkonferenz in Cancún (Mexiko) am 13. September 2003



Demonstration gegen den G8-Gipfel in Evian am 1. Juni 2003
Widerstand gegen die G8 weltweit
Gegeninformationsbüro und Gruppe Arbeitermacht 1. Juli 2006


Weltweit regt sich an allen Ecken der Widerstand gegen Ausbeutung, Unterdrückung und gegen die Herrschaft des Kapitals. Dazu zeigen wir einige Ausschnitte verschiedener Kämpfe in unterschiedlichen Regionen.


Gipfelproteste in Europa und Nordamerika

Seit der WTO-Ministerkonferenz 1999 in Seattle sind die Gipfelproteste so richtig bekannt geworden. Damals wurde durch zahlreiche Demonstrationen, Straßenblockaden und Straßenschlachten die Eröffnungsveranstaltung des WTO-Gipfels gesprengt. Ein breites Bündnis aus Gewerkschaftlern, Autonomen, Tierrechtlern und vielen anderen hatte sich zusammengefunden. Es folgten eine Reihe weiterer Proteste und Gegengipfel bei internationalen Großereignissen: Das Treffen des IWF in Prag musste auf Grund der Krawalle abgebrochen werden und auch der auf Grund der Sicherheitslage von Barcelona nach Washington DC verlegte Weltbankgipfel wurde von starken Protesten begleitet. Die Repression gegenüber den DemonstrantInnen wurde größer und so kam es beim EU-Gipfel in Göteborg zu mehreren scharfen Schüssen gegen DemonstrantInnen. Ein paar Monate später gab es beim G8-Gipfel in Genua mit Carlo Giuliani den ersten Toten. Die italienische Polizei griff gegen die Globalisierungskritiker insgesamt äußerst brutal durch. Seitdem gab es noch viel andere Gipfel welche mit Massendemonstrationen, Blockaden und Straßenschlachten begleitet wurden, wie zum Beispiel gegen den G8 im französischen Evian oder dem schottischen Gleneagels. Nächstes Jahr werden wir unserem Protest gegen den G8 Gipfel in Heiligendamm durch phantasievolle und militante Aktionen Ausdruck verleihen.


Lateinamerika und der Kampf um die Unabhängigkeit

In den letzten Jahren gab es in vielen lateinamerikanischen Ländern Proteste und Aufstände gegen die Ausplünderung der Naturressourcen durch multinationale Konzerne und gegen die Privatisierungen und weiteren Liberalisierungen. Im Zentrum des Widerstands steht der Kampf gegen die von den USA geplante Freihandelszone ALCA.

In Bolivien wurde der Widerstand der Bevölkerung, nach mehr als zwanzig Jahren neoliberaler Politik und Strukturanpassungsprogrammen des IWF, so groß, dass zwei Präsidenten ihren Hut nehmen mussten. Unter den neoliberalen Präsidenten, wie Gonzalo Sanchez de Lozada wurde der Reichtum des Landes, wie die Erdgasreserven, an transnationale Konzerne, wie zum Beispiel Repsol und Total ausgehändigt. Gegen diesen Ausverkauf der Naturressourcen und die Privatisierung öffentlicher Güter wuchs der Protest immer weiter an. Im April 2000 verhinderten die EinwohnerInnen von Cochabamba durch massive Proteste die Privatisierung der Wasserversorgung. 2003 kam es zu massiven Straßenblokaden, die ganze Landesteile lahm legten Die brutale Repression forderte mehr als 80 Tote, aber es wurde erreicht, dass der verhasste Präsident Gonzalo Sanchez de Lozada in die USA, nach Miami fliehen musste.

Seit Januar 2006 ist die MAS (Movimiento al Socialismo) an der Regierung. Evo Morales der erste indigene Präsident Boliviens verstaatlichte am 1. Mai die Erdgas und Erdölreserven. Außerdem ist er zusammen mit Hugo Chávez und Fidel Castro in einem Bündnis (ALBA, Bolivarische Alternative für Amerika) das Alternativen zum Neoliberalismus und der Dominanz transnationaler Konzerne darstellt.


Arbeiterkämpfe in der asiatischen Textilindustrie

In der ganzen Welt werden die Arbeitsbedingungen verschlechtert, die Löhne gedrückt, die Arbeitszeit erhöht und es kommt zu Massenentlassungen um die Profite der multinationalen Konzerne zu steigern. Wo die Produktion zu teuer ist, wird sie in billigere Gefilde ausgelagert. Die europäischen und nordamerikanischen Textilkonzerne welche für ihren eigenen Markt produzieren, haben große Teile ihre Produktion nach Südostasien verlegt. Dort sind fast überall die Arbeitsbedingungen unmenschlich, die Löhne liegen unter einem Dollar und die Arbeitszeit bei über 60 Stunden in der Woche. Aber gegen diese Situation kämpfen die Gewerkschaften, trotz der gewaltsamen Repression seitens des Staates und der Unternehmer. Auch in Bangladesch eines der ärmsten Länder der Welt tummeln sich die Textilkonzerne wie zum Beispiel KarstadtQuelle oder Wal-Mart

Nachdem bei einem Streik in Bangladesh ein Arbeiter durch die Polizei ermordet wurde kam es zu einem landesweiten Aufstand, wo über hundert Textilfabriken von den ArbeiterInnen angegriffen, geplündert und angezündet wurden. Die meisten von ihnen waren nur mit Stöcken und Arbeitsgerät bewaffnet. Aufgrund der Proteste und Streiks zwangen die Gewerkschaften die Unternehmer an den Verhandlungstisch und die Behörden und die Arbeitgeberverbände mussten versprechen, den ArbeiterInnen die Organisation in Gewerkschaften zu ermöglichen. Auch in vielen anderen asiatischen Ländern verstärken sich die Kämpfe gegen die miserablen Arbeitsbedingungen.
 1. Juli 2006