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Blockade einer Zufahrtsstraße zum G8-Treffen in Evian (Frankreich) 2003
Flüchtlingslager in Dschibuti (Afrika)
Plakat gegen Zwangsräumungen: „Am 2. Juni 2005
brannten in Berlin-Lichtenberg zwei LKW der Fa. Roggan, die sich an Zwangsräumungen
beteiligte“ |
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G8 verursachen Armut und Hunger
Gegeninformationsbüro und Gruppe Arbeitermacht
1. Juli 2006
In den G8-Staaten ist die Wirtschaftsmacht der Welt konzentriert. Von
den 200 größten Industriekonzernen der Welt kommen 171 aus den USA,
Deutschland, Japan, Großbritannien, Frankreich, Italien und Kanada.
Wer das Geld hat, hat die Macht
Es sind die Konzerne aus diesen Ländern und anderen westlichen Staaten,
die von der bestehenden kapitalistischen Weltwirtschaftordnung profitieren.
Die G8 sind ein wichtiger Teil dieser Ordnung. Die Finanz- und Wirtschaftsminister
aller Staaten außer Russland treffen sich zwischen den jährlichen
Gipfeln, um das internationale Währungssystem einigermaßen stabil
zu halten und ihre Wirtschaftsinteressen abzustimmen.
Außerdem beherrschen sie praktisch alle wichtigen Institutionen der
Weltwirtschaft – den Internationalen Währungsfonds, die Welthandelsorganisation,
die Weltbank und sämtliche regionale Entwicklungsbanken.
Profite aus der „Dritten Welt“
Der Reichtum des Westens speist sich grundsätzlich aus zwei Quellen – erstens
aus der Ausbeutung der Lohnabhängigen in den großen Industrieländern,
zweitens aus der Aneignung von Extraprofiten und dem nationalen Reichtum der „ärmeren“,
von den westlichen Staaten beherrschten Länder.
So befindet sich ein immer größerer Teil der Wirtschaft der Länder
der „Dritten Welt“ in den Händen westlicher Konzerne. Das betrifft
sowohl die „boomenden“ Länder wie zum Beispiel China, wo mehr
als ein Drittel aller Exporterlöse direkt an westliche Multis geht.
Noch mehr betrifft das die fast vollständig ausgebluteten Länder
Afrikas, Lateinamerikas oder Asiens, wo mittlerweile ein großer Teil aller
Rohstoffvorkommen und Dienstleistungen Monopolbesitz westlicher Konzerne sind.
Diese Politik wird seit den 70er Jahren und der Schuldenkrise in den 80er
Jahren systematisch betrieben durch Auflagen des Internationalen Währungsfonds
und die Bedienung der fälligen Zinsen durch Übertragung öffentlichen
Eigentums.
Für die Bevölkerung hat das dramatische Auswirkungen: Fehlen elementarer
medizinischer und öffentlicher Versorgung, Zerstörung der traditionellen
Lebensgrundlagen (zum Beispiel in der Landwirtschaft), Landflucht, Anwachsen
der Slums ...
So müssen heute rund 1,4 Milliarden Menschen (etwa die Hälfte aller
Lohnabhängigen) auf der Welt mit einen Tagesverdienst von weniger als zwei
Dollar überleben.
Neoliberale Ordnung überall
Bei den G8-Treffen geht es neben dem gemeinsamen Interesse nach größtmöglicher Öffnung
der Märkte der „Dritten Welt“ auch darum, die Konkurrenz untereinander
zu „regulieren“.
Kein Wunder also, dass die Frage der Energieversorgung im Zentrum der Gipfel
2006 und 2007 steht. Hier geht es nicht nur um die Sicherung der Öl- und
Gasvorkommen im Nahen Osten. Es geht auch um den Einfluss auf russisches Öl
(respektive Russlands Einfluss auf die Weltwirtschaft) oder die Interessen der
deutschen und französischen Atomindustrie (Siemens, Framatom), die ihre
beherrschende Weltmarktstellung sichern und ausbauen wollen.
Die G8 richten nicht nur die „Dritte Welt“ nach ihren Vorstellungen
ein. Auch in den „eigenen“ Ländern sollen die Profite durch
verschärfte Ausbeutung – Abschaffung von ArbeiterInnenrechten,
weitere „Flexibilisierung“ des Arbeitsmarktes – sowie
die fast vollständige Privatisierung öffentlicher Leistungen in die
Höhe getrieben werden.
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