|
|
|
|
Pressemitteilung
der Grünen
Landesgeschäftsstelle Grüne
13. April 1999
Besetzung beendet
Zur Besetzung der Landesgeschäftsstelle erklärt der Berliner Landesvorstand:
Am 12. April 1999 wurde die Geschäftsstelle gegen 17 Uhr von ca. 30 Personen
besetzt. Die Besetzerinnen forderten die „Einrichtung eines Gegen-lnformations-Büros“.
Die Besetzung sollte bis zum Ende des Kosovo-Krieges dauern. Um die Situation
zu entschärfen, versuchte der Landesvorstand Immer wieder, mit den Besetzerinnen
zu verhandeln.
Das erste Angebot der Grünen lautete:
In der Geschäftsstelle wird den Besetzerinnen ein Büro mit Infrastruktur
(2 Schreibtische, 2 Telefone, 2 Computer ein Faxgerät) angeboten. Dessen
Nutzung wird in der normalen Geschäftszeit der Geschäftsstelle von 10
bis 17 Uhr zugesichert.
Das Angebot des Landesvorstandes wurde rundweg abgelehnt. Stattdessen wurden die
Bündnisgrünen gegen 23 Uhr mit der Forderung konfrontiert, die gesamte
Landesgeschäftsstelle bedingungslos zu räumen und an die Besetzerinnen
als Informationsbüro abzutreten. Damit wurde den Grünen angekündigt,
ihre Arbeit bis zum Ende des Krieges lahm zu legen. Über die gesamten Nachtstunden
versuchten Abgeordnete, Landesvorstandsmitglieder und andere Mitglieder, mit den
Besetzern in Verhandlungen einzutreten. Dies scheiterte zum einen an der völlig
fehlenden Gesprächsbereitschaft und zum anderen an den starken Kontroversen
unter den Besetzerinnen.
In den Morgenstunden wurde keinem weiteren Mitgliedern von Bündnis 90/Die
Grünen der Zutritt zur Landesgeschäftsstelle gewehrt. Dennoch wurden
auch in den Vormittagsstunden immer wieder Angebote unterbreitet. Selbst das Angebot,
den Besetzerinnen die Hälfte der Geschäftsstelle zu überlassen,
wurde rundweg abgelehnt. Die Besetzerinnen blieben bei ihrer Forderung, die Geschäftsstelle
von Grünen zu räumen und für ihre Intentionen zu nutzen. Derweil
wurden verschlossene Türen gewaltsam aufgebrochen, die Computer geknackt
und das Faxgerät aus dem ersten Stock geworfen. Als klar war, dass es keinerlei
Verhandlungsbereitschaft geben würde, sah der Landesvorstand sich genötigt,
die Geschäftsstelle räumen zu lassen. |
|
|