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1. Mai 2006 – WM-Testfeld Kreuzberg
AG gegen Sicherheitswahn 12. April 2006
Zum 4. Mal findet am 1. Mai 2006 das so genannte „Myfest“ welches
aus EU- und Innenministeriums-Geldern vom Bezirksamt unter Cornelia Reinauer
(PDS) in Zusammenarbeit mit Präventionsbeauftragte der Polizei, dem Innenministerium
und Wirtschaftsinitiativen organisiert wird statt, um den politischen 1. Mai
in Berlin aktiv zu verhindern. Hier Infos zum Aufstandsbekämpfungsprojekt „Myfest“ und „Protection“.
Der 1. Mai in Kreuzberg 2006 – Aufstandsbekämpfung
im Vorfeld der WM
In den letzten zwei Jahren ist es am 1. Mai in Berlin-Kreuzberg zu Spontandemonstrationen
um 18 Uhr ab Oranienplatz mit bis zu 3000 TeilnehmerInnen gekommen. Hintergrund
hierzu waren die Verbote der Revolutionären 1. Mai Demonstration in Berlin-Kreuzberg.
Intensiv wurden in Schulungen und Trainingsmaßnahmen daher seit 2004 Jugendliche
zu Securities ausgebildet. Neben den Revolutionären 1. Mai Demonstrationen
(13 Uhr ab Oranienplatz und 16 Uhr Mayday ab Spreewaldplatz) am Nachmittag kursieren
für den 1. Mai 2006 bereits Flyer die zu einer abendlichen spontanen Demonstration
und zur Repolitisierung des 1. Mai in Berlin-Kreuzberg aufrufen.
Im Jahr 2003 arbeitete die Polizei (LKA) ein neues Konzept aus, um Kreuzberg
am 1. Mai zu befrieden. Das Konzept wurde eng mit dem Bezirksamt von Kreuzberg
abgestimmt. Dazu wurde das vormals am 1. Mai von der Polizei und Sportvereinen
im Bergmannkiez organisierte (und schlecht besuchte) Polizeifest mit Sprayerwänden
etc. mit der vom Bezirk finanzell (150 000 Euro) ausgestatteten so genannten „Myfest“-Initiative
regorganisiert und direkt nach SO36 verlegt.
Bereits der Ex-Geheimdienstmann und Ex-Innensenator Werthebach (CDU) in Berlin
musste auf einer Pressekonferenz auf dem Bullen-Sport-Fest im Bergmannkiez am
1. Mai 2001 feststellen, das die Jugendlichen keine Sprayerwände brauchen,
und das Totalverbot zu einer Eskalation am 1. Mai geführt hatte und nicht
zur Befriedung.
Das in der Polizei-Direktion 5 ausgearbeitete so genannte „AHA“-Konzept
mit Spaßbaden und mit Basecap bekleideten locker wirkenden Bullen, die
freundlich auf die Jugendlichen einwirken sollten, hatte wenig genutzt, da dieses
Konzept ebenfalls eindeutig als Polizeimaßnahme zu identifizieren war.
Mit dem so genannten „Myfest“ ab dem Jahr 2003 traten jetzt aber
verstärkt Bezirksamtsverantwortliche in Erscheinung, deren Aufgaben unter
anderem waren und sind: Festorganisierung, Einbindung kommerzieller Veranstalter,
Organisierung von Fußballspielen mittels Auslobigung von Preisen, Einladung
musikalischer Größen aus der Türkei und Deutschland, Absperrung
der Straßen mittels Security.
Auch das Quartiersmanagement wurde mit verschiedenen Aufgaben betreut. Jugend-
und Sozialarbeiter sollten mit eigenen Veranstaltungen am 1. Mai die Jugendlichen
von den Revolutionären 1. Mai Demos abhalten. Sie wurden auch dazu angehalten,
Jugendcliquen der Polizei zu melden, wenn diese sich unkontrolliert von den Clubs
entfernen. Vom Bezirksamt wurde eine Interessensgemeinschaft „IG Oranienstraße“,
die presseamtlich möglichst oft in Erscheinung treten sollte, um den „Bürgersinn“ zu
stärken. Ihren Einladungen waren aber nie mehr als zehn bis 15 Leute gefolgt,
von zirka 130 GeschäftsinhaberInnen im Kiez.
Die Sprecherin der „IG Oranienstraße“ Silke Fischer (Kreisvorsitzende
der SPD) wurde vom Bezirksamt dazu abgestellt, diese Klientel zu betreuen. Obwohl
die Revolutionäre 1. Mai Demo 2003 ohne Zwischenfälle durch Kreuzberg
verlief, machte Silke Fischer sie für die abendlichen Riots verantwortlich:
die Demo würde erst das ganze Protest und somit „Unruhe“-Potential
nach Kreuzberg bringen, was ein Verbot nötig mache.
Im Jahr 2004 haben dann die Myfest-OrganisatorInnen endgültig ihre Masken
abgestreift. Sie funktionierten offen als Sprachrohr des Innensenators und der
Polizei. Der Innensenat übernahm aus seinem Etat einen Teil der Kosten für
die Organisation des „Myfest“. Der andere Teil wurde vom Bezirksamt
unter Mitwirkung der Bezirksbürgermeisterin Reinauer aus Haushaltsmitteln
bereitgestellt, insgesamt 200 000 Euro. Vorab war man sich in den polizeiinternen
Runden (Polizei, Bezirksamt, Myfest) soweit einig, dass ein anvisiertes Teilverbot
der Revolutionären 1. Mai Demo beziehungsweise ein Verbot der Demoroute
durch Kreuzberg juristisch nur dann durchzusetzen ist, wenn die Myfest-OrganisatorInnen
dies selbst unter dem Deckmantel einer bezirksamtlich ausgewiesenen Veranstaltung
einfordern. Dem kam das Myfest auch sofort nach.
Die Revolutionäre 1. Mai Demo ausgehend vom Leipziger Platz musste deshalb
am Kottbusser Tor enden, die Polizei versperrte mit quergestellten Wannen den
Abzug der TeilnehmerInnen in den Kiez.
Umfragen ergaben, dass verschiedene Projekte, die sich am „Myfest“ beteiligten,
empört darüber waren, als sie erfuhren, dass ihr kultureller und musikalischer
Beitrag von den „Myfest“-OrganisatorInnen dazu missbraucht wurde,
um in der Öffentlichkeit das von der Polizei ausgesprochene Teilverbot zu
rechtfertigen und damit das Demonstrationsrecht außer Kraft zu setzen.
Im Gegensatz zum Myfest haben auch die VeranstalterInnen des Mariannenplatzfestes
stets betont, sich nicht von der Polizei ausspielen lassen zu wollen.
Das Quartiersmanagement und der Verein KOTTI e.V. am Kottbusser Tor, die das
Myfest zusammen mit dem Bezirksamt koordinieren, waren schon in der Vergangenheit äußerst
fragwürdig in ihrem Umgang mit dem ihnen aus Steuermitteln gewährten
Geld (eine Million Euro). So wurden größere Geldsummen zur Finanzierung
von Sicherheitsdiensten am NKZ ausgegeben, wie auch rechte Moschee-Vereine großzügig
unterstützt, oder die rechtskonservative türkische Gemeindevertretung.
Die beabsichtigte Durchführung von beantragten Kursen und die dafür
ausgegebenen Gelder wurden nie überprüft. Die vom Bezirk ausgehaltenen
Vereine am Kottbusser Tor, incl. der „Myfest“-OrganisatorInnen haben
sich zwischenzeitlich ein ausgeklügeltes System geschaffen, wie sie sich
die öffentlichen Gelder vom Bezirksamt gegenseitig zuschanzen. Auch von
den Myfest OrganisatorInnen liegen aus dem letzten Jahr bis heute keine fundierten
Abrechnungen der ausgegebenen Gelder vor.
2005 wurde die Myfest-Initiative mit noch mehr Geldern ausgestattet, teils direkt
vom Innenministerium. „Protection.05“ – ein Projekt unter
anderem aus EU-Geldern und vom Innenministerium unter Otto Schily mitfinanziert,
wurde ins Leben gerufen. Dazu gelang es dem Bezirksamt unter Cornelia Reinauer
(PDS) die bezirkliche Jugendeinrichtung Naunynritze in der Naunynstraße
in Kreuzberg zu einem Präventionsprojekt in Zusammenarbeit mit der Polizei-Direktion 5, der SECURITAS und einigen Sozialpädagogen umzufunktionieren, mit der
Absprache, das diese Jugendeinrichtung mehr Geld bewilligt bekommen wird und
die Stellen der Sozialarbeiter nicht gestrichen werden, wenn sie fest mit dem
Innensenat zusammenarbeiten – im Gegensatz zu vielen anderen Jugendeinrichtungen
in Kreuzberg die geschlossen worden sind oder bei denen viele Stellen gestrichen
worden sind.
Protection.05 übernahm als Projekt die Aufgabe als verlängerter Arm
der Polizei am 1. Mai für Sicherheit zu sorgen und Security zu stellen.
Im Protection.05-Projekt sind viele bekannte Gesichter aus der Myfest-Initiative
ebenfalls organisiert. In der Öffentlichkeit wird „Protection.05“ dargestellt
als „Jobinitiative“ beziehungsweise „Praktikumsinitiative“ für
arbeitslose und perspektivlose Jugendliche: Jobs werden unter anderem bei der
Sicherheitsfirma SECURITAS versprochen. SECURITAS ist fester Bestandteil von „Protection.05“.
Noch 2004 hieß es, dass die Teilstrecke der Revolutionären 1. Mai
Demo daher nicht genehmigt wurde, weil das so genannte „Myfest“ (Bezirksamt
und Co) bereits das gesamte Areal angemeldet hatten. 2005 stellte sich die Situation
anders da: die Revolutionären hatten ihre Demonstration deutlich vorher
angemeldet, das Myfest war zu spät. Jetzt aber wurde das Myfest als „höheres
Rechtsgut“ dargestellt und die Revolutionäre 1. Mai Demonstration
wurde komplett verboten beziehungsweise nicht genehmigt. Juristisch hieß es,
es gäbe lediglich Kann-Bestimmungen in Bullenhandbüchern bezüglich
des Demorechts dass Erstanmeldungen vorgehen könnten, lägen aber höhere
Interessen vor dann müssten diese vorgehen.
Damit hat sich das Bezirksamt für den 1. Mai eine neue Rechtsgrundlage geschaffen:
der Staat beziehungsweise sein verlängerter Arm das Bezirksamt kann von
nun an alle politischen Demonstrationen (Stichworte: Demorecht, freie Meinungsäußerung
in der Verfassung, etc.) von Staats wegen per Festanmeldung verhindern wann sie
wollen.
Diese neue juristische Situation führte zu einer noch größeren
Spontandemonstration am 1. Mai 2005 mit zirka 3000 TeilnehmerInnen, 2004 demonstrierten
noch zirka 1500 Menschen gegen das Teilverbot. Die überall postierten von
Protection ausgebildeten Freiwilligen Securities konnten, obwohl sie überall
postiert waren, diese Demonstrationen noch nicht verhindern, da sie bislang extralegal
arbeiten und nicht dieselben Rechte haben wie die bezahlten SECURITAS-Securities
oder die Polizei. Am Rande versuchten einige der selbsternannten Sicherheitsleute
einzugreifen, was ihnen aber misslang.
Protection.05 hat in der Jugendeinrichtung in der Naunynritze im Keller seit 2005
noch mehr arbeitslose Jugendliche mit dem Versprechen eines Ausbildungsplatzes
bei SECURITAS in Kampfsport (auf ihrer Internetseite, siehe unten unter „Verweise“,
berichtet SECURITAS freimütig über ihr Aufgabengebiet im Myfest) ausgebildet
unter anderem in Zusammenarbeit mit den Präventionsbeauftragten von Direktion 5 Herr Bermel und einen von SECURITAS bezahlten in Berlin geborenen Profiboxers
(Ibrahim Vural). Es ist davon auszugehen, dass diese Sicherheitseinrichtung
am 1. Mai 2006 aktiv in Erscheinung treten will um gemeinsam mit den eingesetzten
Zivilbeamten der Polizei gegen Linke und Demonstrationen vorzugehen. Die unter
anderem für die Koordination zuständigen Präventionsbeauftragten
bilden hierbei den Transmissionsriemen hin zu den verdeckten Polizeieinheiten,
die bereits 2005 das Kleingruppen-Prinzip am Abend trainierten. So laufen direkte
Besprechungen und Absprachen zwischen den verschiedenen Sicherheits-Einheiten.
Im Vorfeld der WM wird so der 1. Mai in Berlin-Kreuzberg zu einem weiteren Testfeld
des Innensenats.
Vertreter der PDS aus Kreuzberg-Friedrichshain um Cornelia Reinauer herum, wie
zum Beispiel der ambitionierte Ex-Autonome Steffen Zillich (PDS) haben ihm Rahmen
der Aufstandsbekämpfungs-Konzeption ein eigenes wirtschaftliches und politisches
Interesse und sind zum direkten Ansprechpartner der Polizeibehörden avanciert.
Dies drückt sich unter anderem in dem für den 1. bis 8. Juli auf dem
Mariannenplatz in Kreuzberg angekündigten so genannten „Internationalen
Streetfootball-Tunier“ aus. Nachdem die Yorckstraße (ein autonomes
Projekt unter anderem mit antirassistischen Initiativen) geräumt wurde und
der leerstehende Teil des „Bethanien“ (Ex-Sozialamt) auf dem Mariannenplatz
besetzt wurde, um dort einen Freiraum für selbstverwaltete Kiezinitiativen
und antirassistischen Initiativen zu eröffnen, stellten Reinauer und Co
in Artikeln wie unter anderem in der PDs-Zeitung „Klartext“ aber
auch via Pressemitteilungen die Situation so dar, dass die Initiativen der BesetzerInnen
ihren wirtschaftlichen Investitionen in Kreuzberg schaden würden. Reinauer
wollte in Absprache mit der Polizei räumen lassen – auch ohne
juristische Begründung, was die Polizei aber ablehnte, da sie es wären,
die eins auf den Deckel bekämen, würden sie ohne juristische Rückendeckung
und ohne Anzeige wegen Hausfriedensbruch das Haus räumen lassen.
Hierbei ging es Reinauer und den lokalen Wirtschaftsinitiativen, die ein „sauberes
Kreuzberg“ fordern nicht nur um das vom Innenministerium gesponserte Streetfootball-Tunier:
an Land holen wollte die lokale PDS auch weitere Investoren, wie zum Beispiel
ein berühmtes Musical aus New Yorck um dann weitere Aufträge für
einen kompletten Umbau des Mariannenplatzes und der Privatisierung zu bekommen.
Wegen des Widerstandes lokaler AnwohnerInitiativen und des Interessenvereins
für ein Soziales Zentrum im Bethanien scheiterte die Räumung und weitere
Investoren sind ausgeblieben: die Vorbedingung der Investoren ist, dass Cornelia
Reinauer Kreuzberg in Zusammenarbeit mit Präventionsprojekten in den Griff
bekommt.
Die wirtschaftlichen und Karriere-Interessen dieser einzelnen Lokalpolitiker-Clique
um Reinauer herum führte des weiteren bereits im letzten Jahr sogar zu direkten
Absprachen und Aufgaben von PDS-Politikern dieser Clique im Sicherheitsbereich
am 1. Mai: in Absprache mit dem Innensenat sowie der Direktion 5 soll die PDS
eine eigene mobile Gruppe aus ihren eigenen Reihen aufbauen, die mit Fahrrädern
und Handys mobil ist und an die „Brennherde“ am 1. Mai heran sollen:
nicht um einzuschreiten, sondern um stande pede Bericht bei der Einsatzzentrale
abzugeben. Aus den Absprachen, die auch schriftlich auf Myfest-Treffen fixiert
wurden, geht hervor, dass diese Gruppe von PDS-Leuten aus Kreuzberg für
ihre Aufgabe direkt Geld von der Polizei erhält und das die Vorstellung
besteht, dass diese Leute unscheinbarer wären und sich in der Linken Szene
auskennen und direkt Gesichter aus der linken Szene verschiedenen Gruppen der
Linken Szene zuordnen könnten. Da Zillich und andere über die Jahre
genügend linke Demos angemeldet hatten und bei vielen Veranstaltungen der
außerparlamentarischen Opposition im Kiez in Friedrichshain und Kreuzberg
anwesend waren kennen sie in der Tat viele Menschen und können sie zuordnen – und
sie werden auch nicht schräg angemacht darüber was denn ihre Aufgabe
ist, wenn sie die Walpurgisnacht in Friedrichshain beobachten und am 1. Mai in
Kreuzberg überall dort anzutreffen sind wo es kracht.
Zusätzlich – analog der Berliner Kooalition – engagiert
sich die Kreuzberger SPD aktiv im Aufstandsbekämpfungsprojekt. Silke Fischer,
einer der OrganisatorInnen vom Myfest und Mitbegründerin der so genannten
Wirtschafts-Interessengemeinschaft „IG Oranienstraße“ wurde
in diesem Jahr von ihrer SPD mit der Wahl zur Kreisvorsitzenden belohnt – sie
hält den direkten Draht zur Securtiy und zu wirtschaftlichen Verbänden
und ebenfalls zur Direktion 5. Während Reinauer als Bezirksbürgermeisterin
zuständig ist für die Etablierung der Präventionsinitiativen der
Polizei zum Beispiel in der bezirklichen Jugendeinrichtung „Naunynritze“ ist
Silke Fischer dafür zuständig die Restaurants, Kneipen und Läden
in Kreuzberg unter Druck zu setzen gegen den politischen 1. Mai. Sie ist mit
zuständig für die Vergabe der Konzessionen oder zum Beispiel Genehmigungen
für Bänke und Stühle der Kneipen und Restaurants auf den Bürgersteigen
oder der Einstufung von Kiosks als „Internetshops“ die bekanntlich
rund um die Uhr aufhaben dürfen im Gegensatz zu originären Kiosks und
Tabakläden. Dies geht soweit, das mit dem Entzug der Konzessionen für
die Kneipenbesitzer gedroht wird, wenn diese so genannten „Straftätern“ am
1. Mai zuflucht gewähren oder wenn Werbung (Plakate) für Revolutionäre
1. Mai Demos gemacht wird. Zusätzlich arbeitet sie, ihre SPD-Mannschaft
und das Bezirksamt an der kontinuierlichen Umwandlung und Privatisierung in Kreuzberg
und sorgt dafür dass Schiki-Miki-Restaurants in Kreuzberg angesiedelt werden.
Für den 1. Mai 2006 wurden noch mehr Gelder – auch von EU-Fonds
und vom Innenministerium – für das „Myfest“ und „Protection“ bewilligt.
Arbeitslosen Jugendlichen, dennen von KOKO, Naunynritze und Protection.05 Ausbildungsplätze
versprochen wurden, sind zu Securities ausgebildet worden. In der Polizeizentrale
der Direktion 5 wurden sie zusätzlich Theoretisch und Ideologisch ausgebildet
unter anderem um am 1. Mai bewusst eingesetzt werden zu können.
Bereits jetzt kursieren aber auch in der Szene Flyer die zu einer Demonstration
um 18 Uhr auf dem Oranienplatz aufrufen, um den 1. Mai zu repolitisieren. Darüberhinaus
bereiten sich viele Gruppen der Szene darauf vor, am 1. Mai 2007 im Vorfeld zum
G8-Gipfel in Heiligendamm eine gemeinsame Revolutionäre 1. Mai Demonstration
als „warm up“ für die Aktivitäten gegen den G8-Gipfel zu
organisieren.
Links und Verweise / Quellenbelege
Sportmeile der Polizei am 1. Mai 2000 in der Bergmannstraße und AHA-Konzept:
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/13.04.2000/ak-be-po-18357.html
AHA-Konzept der Polizei:
www.berlin.de/polizei/praevention/aha/index.html
1. Mai 2001, Totalverbot, AHA-Konzept gescheitert:
www.stressfaktor.squat.net/2001/mai_50.html
Streetfootball am Mariannenplatz 1. bis 8. Juli 2006, gefördert von mehreren
Bundesministerien, unter anderen dem Bundesministerium des Inneren:
Internetseite „Berlinstreet“:
www.berlinstreet.de/aktuell/2006/023_streetfootball.html
Artikel auf der Internetseite des Bundesministeriums des Inneren:
http://www.bmi.bund.de
„Feilscherei ums Bethanien“ – Reinauer will räumen
und spielt Streetfootball gegen die Besetzer aus, Artikel in der „taz“,
2005:
www.taz.de/pt/2005/12/01/a0215.1/text
Der 1. Mai als Bullenpraktikum – Artikel „taz“, 2005:
www.taz.de/pt/2005/04/26/a0259.1/text
„Berufsberatung“
Im Mai und Juni fand als drittes und letztes das berufsberatende Modul statt.
Das Wirtschaftsunternehmen SECURITAS bot an seinem Sitz in der Möckernstraße
eine zweitägige Schulung zu rechtlichen Grundlagen über bewachungsspezifische
Tätigkeiten an. Außerdem gab es von Protection.05 verschiedene Exkursionen
und Info-Veranstaltungen bei Feuerwehr, Polizei und THW:
Protection.05 – Artikel in der Morgenpost
www.welt.de/data/2006/04/03/869267.html?s=2
Mittlerweile trainiert zweimal pro Woche der frühere Deutsche Box-Meister
Ibrahim Vural mit ihnen. Auch er kommt aus Kreuzberg. Der Sicherheitskonzern
Securitas sponsert sie. Im Keller des Jugendclubs Naunynritze stemmen sie abends
Gewichte, tagsüber beschützen sie den Empfang der Kreuzberger Bürgermeisterin.
Die Jungs bekommen nun, was sie sich so wünschen: Respekt. „Ich kenne
einige, die ihre Aggressionen aufgefressen hätten, wenn sie nicht in dieses
Projekt reingekommen wären“, sagt Reda.
Das Projekt „Myfest – Farbe bekennen“ des Netzwerkes Myfest
erhielt den von der SECURITAS Sicherheitsdienste GmbH & Co KG gestifteten
Sonderpreis. siehe:
www.senbjs.berlin.de
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/03.03.2006/2387295.asp quartiersmanagerin
ist jetzt kreisvorsitzende silke fischer (SPD)
In Friedrichshain-Kreuzberg wurde vor ein paar Tagen Silke Fischer zur Kreisvorsitzenden
gewählt. Die streitbare, linke Quartiersmanagerin und Ex-Hausbesetzerin
ist bekannt geworden als Organisatorin des „Myfest“, um den 1. Mai
in Kreuzberg zu befrieden.
taz-Interview mit Silke Fischer 2005 – Zusammenarbeit mit Polizei, „SPD-Agentin“ (sie
sei nicht aktiv, aber Mitglied):
www.taz.de/pt/2005/04/28/a0252.1/text
www.berlin.de/polizei/bezirk/dir5/kontakt.html
Präventionsbeauftragter Stefan Bonikowski (Direktion 5)
Präventionsbeaufragter Ralf-Aloys Bermel – früher KoB in
Kreuzberg (Direktion 5 Abschnitt 53)
www.koko-mariannenplatz.de/netzwerk/fondsjury.html
Projektfonds KOKO, Präventionsbeauftragter der Polizei Bermel ist in der
Vergabejury
www.friedrichshain-kreuzberg.de/index.php?id=1435
Protection.05 – Securityausbildung für Jugendliche in SO36 für
das MyFest 2005
Das Projekt bietet Jugendlichen Qualifizierungen für Sicherheitsberufe in
Kooperation mit den Projekten Koko Mariannenplatz, Naunyritze, Netzwerk Myfest,
Stadthaus Böcklerpark, dem Präventionsbeauftragten der Polizei-Direktion 5 und dem Abschnitt 53, dem Kick-Projekt und der Securitas.
Während der Eröffnungsveranstaltung des Projektes am 18. März
2005 wurde über die drei Module des Projektes ausführlich informiert:
Sport-Fitness-Selbstverteidigung,
Theorie und Exkursionen – Vermittlung von Rechtsinformationen, Exkursionen
zum Abschnitt 53 und zum Gericht, Informationen über Anti-Konflikt-Teams
(Betreuung durch die Polizei),
Praxis am 1. Mai – Bewachung der Maibühnen in der Naunyn- und
Waldemarstraße.
Nach der Veranstaltung meldeten sich 30 Jugendliche an. Derzeit nehmen noch 19
Jugendliche am Projekt teil.
Ein anschließendes Modul beinhaltet Praktika und Theorie bei der Securitas,
dem THW, der Feuerwehr, Bundeswehr oder Bundespolizei. Das Projekt endet mit
einer Survivaltraining-Wochendendfahrt nach Himmelsfort.
Laufzeit: 15. Februar bis 30. Juni 2005
Träger:
Mixtur 36 e.V. – Förderverein der Naunyn Ritze
Naunynstr. 63
10997 Berlin
Ansprechpartner:
Martin Kesting
Tel: 90 29 86 63 4
Fax: 030 / 90298 663
E-Mail: info@naunynritze.de
Internetseite SECURITAS zum Myfest:
www.securitas.de/uploads/media/Praevention_ist_alles_01.pdf
Das so genannte „Protection.05“ Training wird mit Fördermitteln
in Höhe von 8000 Euro aus dem EU-Programm „Lokales Kapital für
soziale Zwecke (LKS)“ unterstützt und von der Jugendförderung
Friedrichshain-Kreuzberg durchgeführt. In insgesamt drei Trainingsmodulen
wird den Jugendlichen theoretisches, praktisches und berufsvorbereitendes Wissen
für den Einsatz im Sicherheitsgewerbe vermittelt. Die ersten beiden Module
enthalten sportliche Elemente wie Fitness- und Konditionstraining, Boxen und
einen Besuch im Hochseilgarten. In Vorbereitung auf den praktischen Einsatz am
1. Mai standen Exkursionen zur Polizei-Einsatzzentrale und zum Amtsgericht, Rollenspiele
und Antikonflikttraining sowie rechtliche Grundlagen und Gespräche mit Anwälten
und Richtern auf dem Programm.
Ein intensives Briefing durch Fitnesstrainer, Polizei und Sozialarbeiter vermittelte
den Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 16 und 25 Jahren, welche Aufgaben
und Herausforderungen sie beim „Myfest am 1. Mai 2005“ erwarten würden.
So waren sie für Ordnertätigkeiten, Auf- und Abbau von Bühnen
und als Ansprechpartner für Besucher des Festes zuständig. An einer
Hip-Hop-Bühne sorgten Projektteilnehmer für die Sicherung der Technik,
als es zu Auseinandersetzungen zwischen erschienenen Jugendgruppen kam und wirkten
deeskalierend auf die Beteiligten ein.
„Schon 2004 gelang es so, die Gewalt einzudämmen“ bestätigt
die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Cornelia Reinauer
auf der feierlichen Überreichung der Teilnahmezertifikate an 18 von ursprünglich
30 Teilnehmern. Die Gruppe setzt sich zusammen aus türkischen, arabischen,
albanischen und deutschen Jugendlichen, darunter zwei Frauen. „Verglichen
mit anderen Berufsqualifikationslehrgängen ist dies eine erfreuliche Quote.“
Im anschließenden dritten und letzten Modul ging es um die konkrete Berufsvorbereitung.
So wurden die Jugendlichen an zwei Tagen bei SECURITAS intensiv mit den rechtlichen
Grundlagen, den Ausbildungs- und Einsatzmöglichkeiten und praktischen Beispielen
aus der Arbeit im Privaten Sicherheitsgewerbe vertraut gemacht. „Die gestellten
Fragen zeigten, dass oft völlig falsche Vorstellungen über die ‚Fachkraft
für Schutz und Sicherheit‘ vorherrschen,“ sagt Erich Kupferschmidt,
projektbegleitender Betriebsrat bei SECURITAS. „Mit Bodyguard- und Rambo-Manier
hat das nichts zu tun. Es geht um die verantwortungsvolle, seriöse und gewissenhafte
Ausführung der Sicherheits- und Serviceaufgaben je nach Bedürfnis des
Kunden.“
Als besonderes Highlight zum Abschluss der Maßnahme finanziert SECURITAS
nun den besten sechs Trainingsabsolventen den Unterrichtungsschein nach Paragraph
34a GewO und stellt den Jugendlichen eine spätere Beschäftigung in
Aussicht. „Wir fühlen uns dem Bezirk nicht nur durch unsere eigene
Betriebsstätte hier verbunden, sondern sehen uns in der Verantwortung, präventiv
zu arbeiten und Alternativen aufzuzeigen“ fasst Frank Salewsky, Geschäftsführer
der SECURITAS Sicherheitsdienste Berlin zusammen. „Gemeinsam für mehr
Sicherheit in SO36!“
In einem außergewöhnlichen Projekt in Berlin-Kreuzberg werden Verantwortungsübernahme
von Jugendlichen für den eigenen Kiez, Gewaltprävention, Bildung und
Qualifikation, Gesundheitsförderung und die Möglichkeit eines späteren
beruflichen Einsatzes groß geschrieben. 18 teilnehmende Jugendliche bewiesen
durch ihren erfolgreichen Einsatz als Ordnungskräfte bei den berüchtigten
Berliner Mai-Festen, dass das Zusammenwirken unterschiedlicher Partner aus Senat,
Bezirk, Jugendhilfe, Wirtschaft, Polizei und Kultur im Sinne der Prävention
greift. Prävention ist alles!
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