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Zeitleiste 
– Überblick zur Geschichte des Konflikts  
Gegeninformationsbüro   
4. Juli 2002 
 
 
1897 
Der 1. Zionistische Kongress beschließt in Basel, an der Errichtung eines 
Staates für die Juden der Welt in Palästina zu arbeiten (wichtigster 
Vertreter Theodor Herzl). Es werden Kontakte mit den Kolonialmächten aufgenommen. 
Die jüdische Auswanderung nach Palästina, die seit 1880 als Reaktion 
auf anti-semitische Repressionen in Osteuropa begonnen hatte, nimmt stark zu.  
 
1915 bis 1918 
Ende der osmanischen Herrschaft in Palästina während 
des 1. Weltkriegs. England sichert sich die Unterstützung gleichermaßen 
der Araber als auch der Zionisten gegen eine Allianz des mit Deutschland verbündeten 
Osmanischen Reichs. Den Arabern wurde 1915 im so genannten Mc-Mahon-Brief zugesichert, 
dass nach einem Sieg ein vereinigtes arabisches Königreich entstehen solle 
- unter Einschluss Palästinas. Zwei Jahre später wurde in der „Balfour-Deklaration“ 
auch den Zionisten Hoffnungen auf eine „nationale Heimstätte in Palästina“ 
gemacht. Nach dem Sieg teilten sich England und Frankreich die eroberten Gebiete 
im Nahen Osten.   
1918 
Die Britische Mandatsmacht in Palästina ist in ihrer Politik von der Unvereinbarkeit 
kolonialer Eigeninteressen mit der Widersprüchlichkeit der 1920 zur völkerrechtlich 
verbindlichen Grundlage gemachten Balfour-Deklaration bestimmt. Weiter zunehmende 
jüdische Einwanderung aus Europa – besonders stark ab 1933 – 
mit englischer Unterstützung. Gegen die eskalierende Enteignung und Vertreibung 
der ansässigen arabischen Bevölkerung kommt es zu sozialen Aufständen.   
1936 bis 1939 
Großer arabischer Volksaufstand greift aus Empörung 
über die britischen Besatzungsmacht auch Einrichtungen der britischen Verwaltung 
an. Den Briten gelingt es nicht, den Aufstand niederzuschlagen. Nach drei Jahren 
endete er auf Verhandlungsweg. Die Briten müssen schwer wiegende Zugeständnisse 
machen. Die jüdische Einwanderung nach Palästina wird drastisch eingeschränkt. 
Die jüdischen Siedler begreiffen die britische Mandatsmacht daher immer mehr 
als Gegner.
  
1939 
Beginn des Zweiten Weltkrieges. Palästinenser 
stellen den Aufstand nach britischen Versprechungen und arabischer Vermittlung 
ein. Massive illegale jüdische Einwanderung aus Europa als Folge der Shoa.  
 
1946 
Bombenanschlag des militärischen jüdischen Untergrunds 
auf das britische Hauptquartier in Jerusalem. International gerät London 
wegen seines Vorgehens gegen jüdische Einwanderer in Bedrängnis.  
 
1947 
Großbritannien gibt das Mandat an die UNO zurück. 
Die Vereinten Nationen beschließen eine Teilung des Landes in zwei etwa 
gleichgroße Territorien. Zeitgleich mit dem Abzug des britischen Militärs 
beginnen die Vorläuferorganisationen der israelischen Armee mit einer strategischen 
Vertreibung der Palästinenser. Die damit verbundenen Pogrome und Massaker 
finden ihren Höhepunkt 1948.
  
1948 
Gründung des Staats 
Israel, der von den USA und der UdSSR sofort anerkannt wird, im Zusammenhang mit 
der „Nakbah“ (Katastrophe), der Vertreibung und Flucht der Palästinenser 
(mehr als 700 000 Menschen). Nach israelischer Unabhängigkeitserklärung 
arabisch-israelischer Krieg mit Gebietsgewinnen (auf 75 Prozent des Territoriums) 
für Israel. Jerusalem wird geteilt. UN-Resolution 194, die die Rückkehr 
oder Entschädigung der palästinensischen Vertriebenen fordert.
   
1956 
Suez-Krieg: Israel greift mit britischer und französischer 
Unterstützung Ägypten an. Es muss seine Eroberungen 1957 aufgeben. Stationierung 
von UN-Truppen in der Pufferzone.
  
1967 
Sechstagekrieg: Nachdem 
Ägypten den Golf von Akaba für israelische Schiffe gesperrt hatte, zerstört 
Israel die Luftwaffen Ägyptens, Jordaniens, Syriens und des Iraks am Boden. 
Das israelische Territorium verdreifacht sich. Ca. eine Million Araber kommen 
unter israelische Besatzungsherrschaft und 380 000 Palästinenser fliehen. 
Arabische Gipfelkonferenz beschließt, Israel nicht anzuerkennen, nicht zu 
verhandeln und keinen Frieden zu schließen. UN-Resolution 242, die den Rückzug 
israelische Streitkräfte aus den besetzten Gebieten verlangt.
  
1968 
Die 1964 gegründete PLO beginnt mit Anschlägen gegen Israelis, bis 
in die 70er Jahre hinein. ( „Schwarzer 
September“, Olympia in München)
  
1972 bis 1973 
Jom-Kippur-Krieg: ägyptische und syrische Truppen greifen 
Israel an; später Jordanien und Saudi-Arabien. Schwere israelische Niederlagen. 
OPEC-Länder setzen Erdöl als politische Waffe ein, um Israel zum Rückzug 
aus besetzten Gebieten zu zwingen. Waffenstillstand; Verhandlungen ( UN-Resolution 
338; Henry Kissinger)
  
1974 
Arabische Gipfelkonferenz erkennt PLO als einzige legitime Vertreterin 
der Palästinenser an. Arafat vor der UN, die den Palästinensern das 
Recht auf Unabhängigkeit und Selbstbestimmung zugesteht.
  
1977 
Sadat vor der Knesset, wo er seine Friedensbereitschaft 
mit Israel bekundet.
  
1978 
Camp David I: unter amerikanischer 
Vermittlung einigen sich Ägypten und Israel auf allgemeine Grundsätze 
einer Nah-Ost-Friedensregelung und einen israelisch-ägyptischen Frieden.
  
1979 
Israelisch-ägyptischer Separatfrieden. Arabische Liga 
beschließt Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Ägypten.
  
1980 
Europäische Gemeinschaft spricht sich für die Anerkennung 
des Selbstbestimmungsrechts der Palästinenser und die Forderung aus, die 
PLO an Friedensverhandlungen zu beteiligen. Israelisches Parlament annektiert 
durch Gesetz Ost-Jerusalem.
  
1981 
Annexion der 1967 eroberten 
syrischen Golanhöhen.
  
1982 
Der Sinai untersteht wieder ägyptischer Souveränität. 
Israelische Invasion im Libanon, um PLO-Stützpunkte zu zerstören. PLO 
verlegt Hauptquartier nach Tunis. Erst drei Jahre später schließt Israel 
Truppenrückzug ab, behält aber zehn Kilometer breite Sicherheitszone 
bei.
  
1987 
Beginn der 1. Intifada, „Erhebung“ der 
Palästinenser in den von Israel besetzten Gebieten.
  
1991 
Zweiter Golf-Krieg
  
2000 
Beginn der Al-Aksa-Intifada
  
In den 90er Jahren 
werden verschiedene vertragliche Abkommen (1993 Oslo I, 1995 Oslo II, 1998 Wye, 
2000 Camp David II etc.) getroffen, die alle die entscheidenden Konfliktpunkte 
ausklammern: die Siedlerpolitik Israels, die territoriale Festlegung eines palästinensischen 
Staates und das Rückkehrrecht der Flüchtlinge. 
 
Seit 2001 
findet eine Militarisierung der israelischen 
Besatzungspolitik statt unter Zerstörung aller zivilen Einrichtungen und 
der Aufhebung der Autonomie in der A-Zone.   
Die entstehende Textreihe des Gegeninformationsbüros zum Nahen Osten soll 
den sehr unterschiedlich interpretierten bzw. kommentierten Zeitraum ab 1990 und 
die heutige Situation dort in ihrem Zusammenhang mit den internationalen Interessen 
in der Nahost-Region durchschaubarer machen.       
Fußnoten: (1) Schwarzer September 
- Die palästinensische Organisation „Schwarzer September“ 
gründete sich im Herbst 1971 als eine lose Vereinigung von Feddayin aus verschiedenen 
palästinensischen Organisationen. Der Name bezieht sich auf das Massaker 
des jordanischen Militärs an palästinensischen Flüchtlingen im 
September 1970. Ihre erste Aktion richtete sich gegen den Hauptverantwortlichen 
dieses Militäreinsatzes Wasfi Tall (jordanischer Ministerpräsident). 
Weitere Aktionen (u.a. Flugzeugentführungen, Geiselnahme israelischer Sportler 
während der Olympiade 1972) sollten auf die Situation der PalästinenserInnen 
aufmerksam machen bzw. zielten auf Gefangenenbefreiungen. Die PLO distanzierte 
sich offiziell von den Aktionen des ‚Schwarzen September‘. Literatur: 
Schwarzer September. Dokumente, Kommuniqués. Frankfurt/M.: Verlag Roter 
Stern, 1973 [zurück]    (2) 
Resolution 338 des UN – Sicherheitsrates 22. Oktober 1973. Die UN-Resolution 
338, verlangt im wesentlichen die Realisierung der Resolution 242.    UN-Resolution 
338: „Der Sicherheitsrat fordert alle an den gegenwärtigen Kämpfen 
beteiligten Parteien auf, sofort, nicht später als zwölf Stunden nach 
Annahme dieses Beschlusses in den Positionen, die sie jetzt einnehmen, jedes Feuer 
einzustellen und alle militärischen Aktivitäten zu beenden; fordert 
alle betreffenden Parteien auf, unmittelbar nach der Einstellung des Feuers mit 
der Verwirklichung der Resolution 242 (1967) des Sicherheitsrates in allen ihren 
Teilen zu beginnen; beschließt, dass sofort und gleichzeitig mit der Einstellung 
des Feuers die betreffenden Parteien Verhandlungen unter geeigneter Schirmherrschaft 
mit dem Ziel aufnehmen, einen gerechten, und dauerhaften Frieden im Nahen Osten 
herzustellen.“ (im Wortlaut)    UN-Resolution 242: „ 
.... die Anwendung der beiden folgenden Prinzipien umfasst; a) Ruckzug der israelischen 
Streitkräfte aus den während des jüngsten Konflikts besetzten Gebieten, 
b) Einstellung aller kriegerischen Erklärungen oder jeglichen kriegerischen 
Zustandes sowie die Respektierung und Anerkennung der Souveränität der 
territorialen Integrität und der politischen Unabhängigkeit jedes Staates 
der Region und dessen Rechtes, im Frieden innerhalb sicherer und anerkannter Grenzen, 
frei von Drohungen oder Gewaltakten, zu leben“    „... stellt 
ferner die Notwendigkeit fest, a) die freie Schifffahrt auf den internationalen 
Wasserstraßen der Region zu garantieren, b) eine gerechte Regelung des Flüchtlingsproblems 
zu verwirklichen, c) die territoriale Unverletzlichkeit und politische Unabhängigkeit 
jedes Staates der Region durch Maßnahmen zu garantieren. welche die Schaffung 
entmilitarisierter Zonen einschießen“ (...) (im Wortlaut). [zurück]  
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