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Europaweiter Aktionstag gegen Flüchtlingslager
Hagen/KMII 7. Juli 2005
In 50 Städten in Europa wurde rund um den 2. April protestiert, für
Bewegungsfreiheit und Bleiberecht, gegen die Internierung von MigrantInnen in
verschiedenen Formen von Lagern und gegen Grenzen. In Brandenburg gab es eine
Demonstration direkt innerhalb eines Flüchtlingsheims in Bahnsdorf. (Landkreis
Oberspreewald-Lausitz). Ungefähr 200 Menschen, hauptsächlich selbstorganisierte
Flüchtlinge im Rahmen des „Anti-Lager-Netzwerkes“ nahmen
an dem Protest teil, an den sich eine Demonstration vor die Ausländerbehörde
in Senftenberg anschloss. Das Asylbewerberheim in Bahnsdorf ist kein abgeschlossenes
Lager, sondern ein im Wald liegendes „Dschungel Camp“, in dem die
Asylsuchenden teilweise seit sechs Jahren und mehr isoliert leben müssen.
Die Gesellschaft, die das Lager betreut, „European homecare“,
versuchte die Insassen vor der Demonstration einzuschüchtern, indem sie
ihnen Lügen über die „anti-lager-action-tour“ erzählte.
Sie wollte nicht mehr als 30 Personen den Zugang zum Lager genehmigen. Eine gut
organisierte Demonstration konnte diese Hindernisse überwinden. Einige private
Sicherheitskräfte, die versuchten, die Tore des Lagers geschlossen zu halten,
hatten keine Chance, als immer mehr Anti-Lager-AktivistInnen vorwärtsstürmten....und
die ganze Demonstration einschliesslich des Lautsprecherwagens konnte auf das
Gelände. Dutzende von Polizeikräften kamen zu spät und beschränkten
sich darauf, das Eindringen der Demonstranten in das letzte und grösste
Gebäude zu verhindern. Im selben Moment, in dem die Polizei die DemonstrantInnen
blockierte, erschienen drei AktivistInnen auf dem Dach desselben Gebäudes
und liessen ein riesiges Spruchband herab: „No Lager - for Freedom of Movement“.
Polizei und Sicherheitskräfte waren erstaunt, die Demonstranten hingegen
aufgeregt und viele Insassen des Lagers kamen hinaus und zeigten sich mehr und
mehr interessiert an der Kundgebung und weiteren Gesprächen. Am Ende schlossen
sich etwa 30 Asylsuchende aus dem Lager der Demonstration an, die hinaus in die
nächste Stadt zog, um dort vor der Ausländerbehörde zu protestieren.
Das „Anti-Lager-Netzwerkes“ organisiert nach der Anti-Lager-Tour
im Sommer 2004 und des Aktionstages in Bahnsdorf ein Aktionswochenende. Mit einem
Konvoi geht es zu Abschiebelager in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern.
Video
und weitere Fotos von „umbruch“
noch mehr Fotos mei Indymedia
Mobilisierungs-Video
zum europäischen Aktionstag im April 2005
www.nolager.de
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