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Solidarität mit den Abschiebehäftlingen in Grünau
Antifa Friedrichshain 17. Februar 2006


Antira-Demonstration am Sonnabend den 18. Februar 2006 in Berlin

In der Nacht zum vergangenen Dienstag kam es zu einem Aufstand im Abschiebeknast Grünau in Berlin. Mehrere Häftlinge zündeten im zweiten Stock des Knastes mehrere Matratzen an und bauten Barrikaden. Aus Solidarität mit einem 63-jährigen Mazedonier, der sich zuvor auf der Toilette versucht hatte umzubringen, entschlossen sich die Häftlinge zu dem spontanen Aufstand. Grund für den Suizidversuch des 63-jährigen waren schwere Depressionen aufgrund der unmenschlichen Haftbedingungen im Knast.

Als ihm bekannt wurde, dass ihm die Kosten für Verpflegung und Unterbringung im Gewahrsam in Rechnung gestellt werden, was mehr als 60 Euro pro Tag sind, versuchte er sich auf einer Toilette mit zu erhängen. Das Wachpersonal fand ihn frühzeitig und leistete Erste Hilfe.

Als der Vorfall im Knast bekannt wurde, entschlossen sich teile der Häftlinge zu einem Hungerstreik, der dann in dem Aufstand endete.

Laut Behördenangaben wurde bei dieser Aktion niemand verletzte, das Feuer konnte schnell gelöscht werden. Trotzdem mussten mehr als 100 Häftlinge verlegt werden.

Der Aufstand ist die Reaktion auf die unmenschlichen Bedingungen in deutschen Abschiebeknästen, wie in Berlin-Grünau. Die Häftlinge im Abschiebeknast haben weniger Rechte als Untersuchungshäftlinge. So wird ihnen juristische Unterstützung verwehrt, sie werden im Unklaren gelassen wann ihr Abschiebetermin vollzogen wird und selbst zum Arzt werden sie mit Handschellen geführt.

Mit der Demonstration am Samstag in Berlin wollen wir auf die unmenschlichen Bedingungen im Abschiebeknast aufmerksam machen, unsere Solidarität mit den Häftlingen und dem Aufstand ausdrucken sowie unsere Forderungen auf die Abschaffung von Abschiebung unterstreichen!

Freedom of movement is everybodys right? Abschiebung abschaffen, Abschiebeknäste abreißen!

Demonstration am Samstag den 18. Februar 2006 in Berlin. Treffpunkt: 16 Uhr am S-Spindlersfeld
 17. Februar 2006