Ein-Euro-Jobs – die neuen Jobkiller
Gegeninformationsbüro 25.
November 2004
Die Medien, die sich oft zum Sprecher der „Agentur für Arbeit“ machen,
rühren schon lange die Werbetrommeln für die „Ein-Euro-Jobs“.
Sie werden gepriesen als neue Zuverdienstmöglichkeit, als Möglichkeit
der Weiterbildung und als Vorraussetzung, um später wirklich eine Arbeit
zu finden.
Es ist allgemein bekannt und klar, dass niemand damit einen Job finden wird.
Im Gegenteil die Ein-Euro-Jobs sind die neuen Job-Killer. In einer Report-Sendung
vom November dieses Jahres wurde gezeigt, dass schon jetzt Ein-Euro-Jobber statt
reguläre Arbeitskräfte bei der Stadtreinigung eingesetzt werden. Auch
der
Entwurf von Förderband e.V. (PDF 447 KB) zeigt, dass sämtliche dort angedachten
Arbeitsplätze eigentlich reguläre Arbeitsplätze sind, die entweder
schon abgebaut wurden oder abgebaut werden sollen.
Dieses Papier verschleiert ähnlich wie die Medien die absolute Sauerei
der Ein-Euro-Jobs. Sie sprechen stattdessen von „Mehraufwandsentschädigung“.
Es ist mehr als zynisch, von einer „Mehraufwandsentschädigung“ zu
sprechen, wenn es sich um Vollzeitstellen zu einem quasi Taschengeld von zirka
160 Euro handelt. Vielleicht sollten die Verfasser und Unterstützer doch
einfach mal tauschen und sich nur noch die „Mehraufwandsentschädigung“ auszahlen!
Zunächst wurde langsam auch die Tatsache bekannt, dass pro Ein-Euro-Beschäftigter
der Arbeitgeber 500 Euro erhält. Von denen gehen maximal 200 Euro an den
Beschäftigten und 300 Euro bleiben beim Arbeitgeber für „Verwaltung
und Weiterbildung“.
Hatten bisher noch kleine freie Träger gedacht, damit Leuten zu etwas
faireren Arbeitsbedingungen beschäftigen zu können, so hat sich das
inzwischen als Trugbild heraus gestellt. So genannte Beschäftigungsfirmen,
wie zum
Beispiel Lowtec (PDF 121 KB) bekommen diese 500 Euro und können dann die jeweilige
Person zu einem freien Träger, der gemeinnützig sein soll, schicken.
Angeblich sollen diese Beschäftigungskonzerne auch für die Weiterbildung
sorgen.
Planungen von „Förderband e.V.“ (PDF 447 KB)
Kostenlose Arbeitskräfte von „Lowtec“ (PDF 121 KB)