|
|
|
|
Bundesweites
Aktionsbündnis gegen
die Hartz-Folgen ruft zu Protesttagen auf
LabourNet Germany 16.
Januar 2003
Am Samstag, 11. Januar 2003, haben sich – koordiniert vom LabourNet Germany
und organisiert von express-Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit
– in Frankfurt 26 Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Anti-Hartz-Bündnisse,
Erwerbslosen- und SozialhilfeempfängerInnengruppen sowie weiterer sozialer
Bewegungen getroffen, um die notwendigen Proteste gegen die Umsetzung der Hartz-Vorschläge
zu planen und bundesweit zu koordinieren.
Dem damit gegründeten – informellen – Bundesweiten Anti-Hartz-Bündnis
gehören neben LabourNet Germany und express sowie der Vernetzungsinitiative
der Gewerkschaftslinken an: die regionalen Anti-Hartz-Bündnisse aus Berlin,
Frankfurt/Rhein-Main, Ruhrgebiet; BAG-SHI, Runder Tisch der Erwerbslosen- und
Sozialhilfeorganisationen, Europäische Märsche gegen Erwerbslosigkeit,
ungeschützte Beschäftigung und Ausgrenzung, AK Erwerbslose Marburg,
AK arbeitsloser MetallerInnen Freiburg, AG Stille Position Selm, AK Faxen dicke
Koeln, KOS, FALZ, die Zeitung „Avanti“ sowie Mitglieder von ver.di,
IG Metall, GEW, attac, PDS und FAU aus verschiedenen Städten. Optional gehören
diesem Bündnis auch weitere Gruppierungen an, die zu diesem Treffen verhindert
waren: Anti-Hartz-Bündnis Leipzig und sich in Gründung befindende Bündnisse
in Stuttgart, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern sowie Werra-Meissner-Kreis. Hinzu
kommen unzählige Vetrauenskörperleitungen und Betriebsgruppen sowie
Gewerkschaften auf Orts-, Bezirks- und Landesebene, die Beschlüsse gegen
die Hartz-Gesetze gefasst haben.
Aufgrund dieser breiten Basis und der Tatsache, dass weiterhin und verstaerkt
über die Hartz-Gesetze und ihre Folgen aufgeklärt werden soll, ist ein
erster Aktionsplan beschlossen worden. Er beinhaltet mehrere Aktionstage, die
die unterschiedlichen Opfer- und Tätergruppen, aber auch die regional divergierende
Mobilisierbarkeit berücksichtigen:
- (voraussichtlich) 29. Januar 2003: „Tag der Gewerkschaften“:
Im Vorfeld der am 30. Januar beginnenden Verhandlungen ueber einen flächendeckenden
Tarifvertrag für die gesamte Zeitarbeitsbranche zwischen den Vertretern der
Zeitarbeitsverbände („Wir haben nur die Wahl zwischen einem Tarifvertrag
und dem equal pay“) und des Deutschen Gewerkschafts-bundes (DGB, Reinhard
Dombre) sollen die Gewerkschaften per Brief, Fax, e-mail und Protestaktionen vor
den Gewerkschaftshäusern zum Rückzug der Unterstützung der Hartz-Gesetze
und aus der Legitimierung der Niedriglöhne und des Lohndumpings per Tarifvertrag
aufgefordert werden.
- 6. Februar 2003: „Tag der Erwerbslosen“. Am traditionellen
„St. Florianstag“ der Verkündung der Erwerbslosenzahlen soll
vor und in Arbeitsämtern gegen die unzumutbare Behandlung erwerbsloser Menschen
protestiert werden. Betriebsgruppen, Gewerkschaften und sonstige soziale Bewegungen
unterstützen die Erwerbslosen in ihren Protesten gegen Zumutbarkeitsverschärfungen,
Sanktionen und Arbeitszwang.
- 8. März 2003: „Tag der Frauen“ und ihrer besonderen
Betroffenheit durch die Hartz-Gesetze. Alle regionale Gruppierungen werden aufgefordert,
die Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag mit Beiträgen zu diesem
Thema zu bereichern.
- 1. April 2003: kein Aprilscherz, sondern „Tag der PSA“
– zur bundesweit flächendecken-den Einführung der PersonalServiceAgenturen
soll gegen Zwang zur Leiharbeit, Lohndumping und Niedrigloehne protestiert werden.
PSA-Gründungen in den verschiedenen Städten sollen aber auch vorher
nicht ohne Proteste erfolgen.
- 1. Juli 2003: als vorläufiger Höhepunkt der Proteste wurde
der Tag gewählt, an dem voraussichtlich im Bundestag ueber die „Zusammenlegung“
von Arbeitslosen- und Sozialhilfe entschieden werden soll. Ob die Mobilisierbarkeit
bis zu diesem Tag auch für eine zentrale Aktion in Berlin ausreicht, wird
in der „Halbzeit“, beim nächsten Aktionstreffen des bundesweiten
Anti-Hartz-Bündnisses am 5. April entschieden.
Alle Beteiligten sind sich darüber im Klaren, dass der Kampf für den
Erhalt der letzten sozialen Rechte auch nach dem Sommer weiter gehen muss. Diese
Fortsetzung soll bei einer bundesweiten Aktionskonferenz nach dem 1. Juli beschlossen
werden.
Zunächst kommt es aber darauf an, die geplanten Aktionen vor Ort bekannt
zu machen und möglichst breite soziale Bewegungen dafür zu mobilisieren.
Das LabourNet Germany sammelt alle Informationen und verbreitet sie zusammen mit
Aufklärungsflugblättern, die bald erstellt werden sollen.
siehe auch: LabourNet Germany:
www.labournet.de
Der virtuelle Treffpunkt der Gewerkschafts- und Betriebslinken |
|
|