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Nein zum Krieg
BamM! – Büro für antimilitaristische Maßnahmen 15. September 2001
Kein Terror – kein Staatsterror!
Nato auflösen, Bundeswehr abschaffen!
Der mörderische Angriff auf das World Trade Center wurde von den Führenden
der Nato-Staaten zum „Angriff auf die zivilisierte Welt“ erklärt.
So sehr wir diesen Terrorakt verurteilen, so wichtig ist uns aber auch die Frage,
wie es dazu kommen konnte und mit welchen Mitteln dagegen vorgegangen werden
kann.
Die „zivilisierte Welt“ führt seit Jahrzehnten einen Krieg gegen
die Menschen in den so genannten Entwicklungsländern. Täglich sterben
dort genau so viele Menschen wie am Dienstag in New York an den Folgen einer
ausbeuterischen Wirtschaftsordnung - durch Hunger und an den Folgen von Armut,
die von den Industriestaaten ganz bewusst produziert und ausgenutzt wird. Doch
diese Toten erregen kaum Empörung. Wenn jetzt vom Angriff auf die Zivilisation
geredet wird, zeugt das von einem Egoismus, der letztlich rassistisch ist. Das
festzustellen, heißt nicht, den Terrorangriff gut zu heißen. Es bedeutet
aber, sich entschieden dagegen zu stellen, Terror mit weiterem Staatsterror begegnen
zu wollen.
Genau das ist nun geplant. Es wird der Nato-„Bündnisfall“ erklärt
und ein Militärschlag vorbereitet. Irgendein tatsächlicher oder vermeintlicher
Schuldiger wird schon gefunden werden. Weitere Tote wie weitere Attentate werden
damit vorprogrammiert. Ein solcher Militärschlag wäre nichts als eine
Entlastung und eine Ablenkung von den Ursachen der täglichen Gewalt. Wir
warnen vor der Illusion, dass Sicherheit heute durch immer mehr und „perfektere“ militärische
Sicherheitsvorkehrungen gewährleistet werden könnte. Sicherheit gibt
es nicht durch mehr Rüstungsausgaben, mehr Waffen, Militär, Geheimdienste
usw. Eine Politik, die Anschläge wie am Dienstag wirksam bekämpfen
will, muss dem Terror den sozialen, politischen und ideologischen Nährboden
entziehen. Sie muss mit der bisherigen Politik der Industriestaaten brechen.
Das Attentat vom Dienstag ist fraglos ein mörderischer Akt. Es handelt sich
aber auch um die Reaktion auf eine Weltordnung, die täglich Zehntausende
von Menschen das Leben kostet.
Statt weitere Milliarden für sinnlose und genauso mörderische militärische
Maßnahmen auszugeben, müssen Maßnahmen finanziert werden, welche
geeignet sind, die Gewaltspirale zurückzudrehen.
Wir lehnen es ab, nun den Krieg des Nordens gegen den Süden zu verschärfen.
Wir lehnen es ab, den „terroristischen Islam“ als neues Feindbild
der Bundeswehr und der Nato zu etablieren. Es ist nicht die Nato, die bedroht
ist, sondern es ist die Nato, die weltweit durch Militäreinsätze, Krieg
und Tote die mörderische Weltwirtschaftsordnung aufrechterhalten will.
Gegen die militärische Logik von Krieg und „Abschreckung“.
Kein Terror – kein Staatsterror! Nato auflösen, Bundeswehr abschaffen!
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