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18. März: Demo in Berlin gegen Krieg und für Freiheit
Indymedia Germany 20.
März 2006
Zirka 1000 DemonstrantInnen auf der Demo am weltweiten Aktionstag gegen Krieg
und für die Freiheit der politischen Gefangenen: Ein breites Bündnis
von der Friedensbewegung über Attac, Linksruck, WASG-Berlin bis hin zu Autonomen
und InternationalistInnen sowie türkischen Gruppen hatte zu einer gemeinsamen
Demo am weltweiten Aktionstag gegen Krieg und für die Freiheit der Gefangenen
aufgerufen.
Im Anschluss an eine Internationalistische Konferenz (www.18maerz06.tk),
die am 17. und 18. März mit jeweils zirka 100 TeilnehmerInnen gut besucht
war, begann ab 15.30 Uhr die Auftaktkundgebung am U-Mehringdamm in Berlin-Kreuzberg,
die ganz im Zeichen des weltweiten Aktionstag gegen Krieg und dem Tag des politischen
Gefangenen stand.
Die Rednerin der Internationalen Roten Hilfe aus der Schweiz machte in ihrem
Auftaktbeitrag auf das besondere Datum, den 18 März als Tag des revolutionären
Gefangenen und dem Tag der Pariser Commune aufmerksam und schilderte die Situation
der Langzeitgefangenen und die Verschärfung der Gesetze in allen europäischen
Ländern. Eine Grußbotschaft von einer in Paris zeitgleich stattfindenden
Kundgebung in Gedenken an die letztlich verstorbene Joëlle Aubron (sie wurde
vor einiger Zeit wegen ihres akuten Gesundheitszustandes entlassen und war Militante
der Action Directe) wurde verlesen und eine Grußbotschaft von der Berliner
Demo wurde telefonisch nach Paris übermittelt. Auch auf die letzten Gefangenen
aus der RAF in der BRD wurde aufmerksam gemacht.
Danach schilderte Said Dudin, ein palästinensischer Journalist, die Situation
in den Ländern des Nahen Ostens, insbesondere in Palästina und Irak
und warnte vor der bevorstehenden Ausweitung des Krieges im Nahen Osten.
Mittlerweile haben sich zirka 600 Menschen zur Kundgebung eingefunden und die
Demonstration ging los. Im Verlauf der Demonstration schlossen sich immer mehr
Menschen an, so dass zeitweilig bis zu 1000 Leute auf der Demonstration waren.
Das Bild der Demo war sehr bunt und vielfältig: von Friedensluftballons über
zahlreiche Transparente aus verschiedensten Ländern oder TeilnehmerInnen
aus dem Iran, die über das reaktionäre Regime im Iran aufmerksam machten
und zeitgleich den bevorstehenden Angriffskrieg auf den Iran verurteilten bis
hin zu baskischen TeilnehmerInnen, zahlreichen türkischen Blöcken der
verschiedensten Organisationen sowie Autonomen.
Inhaltlich richteten sich die Parolen, Sprechchöre, Transpis und Demoschilder
(a la Linksruck) gegen den Krieg und die Besatzung im Irak, Palästina als
auch gegen die bevorstehende Ausweitung des Krieges und die Militarisierung – nicht
nur gegen die USA, sondern auch gegen die Deutsche Kriegsbeteiligung und die
Folter in den illegalen Knästen. Zahlreiche Gruppierungen und Transpis machten
auch auf die Lage der Gefangenen gerade am 18. März aufmerksam und forderten
die Freilassung.
Eine Provokation durch die Polizei verursachte eine halbstündige Auseinandersetzung
am U-Südstern, wobei drei Leute festgenommen worden sind, einer der Gefangenen
kam heute früh frei. Solidarisch umringten zahlreiche TeilnehmerInnen der
verschiedensten Spektren die Bullenwanne in denen einer der Festgenommenen verfrachtet
wurde um die Freiheit zu fordern. Die Bullen reagierten irgendwann gereizt und
setzten Pfefferspray ein und gingen äußerst brutal gegen einen türkischen
Genossen vor.
Nachdem ein weiteres Bullenaufgebot den eingekreisten nervösen Greiftrupp
befreite und sich die Bullen zurückziehen mussten, und die Festgenommenen
zur Gewahrsamsstelle in Tempelhof gefahren wurden, beruhigte sich die Situation
und die Demonstration konnte weitergehen. Vermutet wurde, dass die Provokation
geplant war, um die Demonstration des sehr breiten Spektrums zu stoppen beziehungsweise
zu chaotisieren.
Danach schlossen sich in Neukölln immer mehr neugierig gewordene Jugendliche
der Demonstration an und lautstark ging es weiter über den Kottidamm, Kottbusser
Tor, Oranienstraße zur Abschlusskundgebung am Heinrichplatz.
Dort gab es eine Abschlusskundgebung auf der unter anderem die linke Abgeordnete
Heike Hänsel gegen Krieg und Militarisierung und der deutschen Kriegsbeteiligung
informierte, weiterhin referierte der iranische Professer Mohssen Massarat über
den bevorstehenden Angriff auf den Irak, die Vorsitzende einer kolumbianischen
Bauerngewerkschaft aus Kolumbien (Luz Perly Cordoba) informierte über den
schmutzigen Krieg der Paramilitärs und der US-amerikanischen Streitkräfte
die an der Grenze zu Venezuela in Kolumbien stationiert sind. Darüber hinaus
machte sie aufmerksam auf die zirka 3000 (oder mehr?) politische Gefangene in
Kolumbien, die Repression gegen Gewerkschafterin und forderte die Freilassung
aller politischen Gefangenen weltweit. In ihrer Rede bezog sie sich auf den 18.
März als Tag des politischen Gefangenen und Tag der Pariser Commune, darüber
hatte sie sich auf der Internationalistischen Konferenz informiert. Ein weiterer
Redner machte auf die anstehende Großdemo gegen den sozialen Kahlschlag
in Berlin aufmerksam.
Die Demonstration war für viele auch ein Auftakt für weitere Aktivitäten,
zum Beispiel wenn Bush im Juni/Juli nach Deutschland kommt und sich der Krieg
und die Gesetztesverschärfungen ausweiten beziehungsweise die BRD in immer
mehr Ländern kriegerisch mitmischen wird. |
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