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Deutsche Truppen raus aus Afghanistan!
Bündnis für eine revolutionäre Perspektive 28.
August 2007
15. September 2007
Demonstration
12 Uhr Berlin-Alexanderplatz
Am 15. September findet in Berlin eine Demonstration gegen die Verlängerung
des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan statt. Hier werden wir den Internationalistischen
Block organisieren.
Stimmungsmache für Kriegseinsatz
Die staatliche Propagandamaschine lässt schon seit Jahren verlautbaren,
dass es bei diesem Krieg um den Schutz der afghanischen Zivilbevölkerung
geht, dass für die Verteidigung der Menschenrechte gekämpft wird und
dass das Land wiederaufgebaut werden soll. Nein, der Krieg in Afghanistan wird
auch nicht geführt zur Befreiung der afghanischen Frau; sondern er wird
geführt um die Interessen der multinationalen Konzerne und um den Einfluss
der imperialistischen Kriegsmächte langfristig zu sichern. Er dient auch
der Rüstungsindustrie, um immer neuere Waffensysteme, wie zum Beispiel Mikrowellen-Bomben
oder sogenannte „Mini-Nukes“ zu testen. Gerne würden sie in
den deutschen Medien eine positive Frontberichterstattung bringen. Doch anlässlich
der Verlängerung des Mandats für den weiteren deutschen Kriegseinsatz,
was im Bundestag beschlossen werden soll, zeigen die Entführungen und verstärkten
Angriffe auf die deutsche Besatzungsmacht, das selbst in und um Kabul herum die
Kontrolle und Ordnung nicht aufrecht erhalten werden kann.
Ihre militaristischen „Ruhm-und-Ehre“ Staatsbegräbnisse für
die Toten aus Deutschland sind reine Medienspektakel, um der laut Umfragen großen
Abneigung der Bevölkerung hier gegen den deutschen Kriegseinsatz entgegen
zusteuern. Lassen wir uns von dieser Medienpropaganda nicht einwickeln! Sagen
wir diesem Vorhaben den Kampf an!
Bundeswehr in Afghanistan
Erst am 9. März beschloss der Bundestag, neun deutsche Kriegsflugzeuge
des Typs Recce-Tornardo nach Afghanistan zu entsenden. Längst wurden auch
die Lügen über angeblich reine „Aufklärungsflüge“ der
Deutschen im Süden Afghanistans widerlegt. In der umkämpften Zone wurden
erst jüngst Leopard-II-Panzer beim Ausladen in Kandahar gesichtet.
Die Bundeswehr hat in keinem anderen Land außerhalb der BRD so viele
Truppen im Einsatz. Der ISAF Einsatz in Afghanistan und Usbekistan umfasst 3236
Soldaten, der Tornadoeinsatz 188 und das UNAMA-Projekt (mit
dem offiziellen Ziel, „rechtsstaatliche Strukturen auf- beziehungsweise
auszubauen“) einen Soldaten. Außerdem setzt die Bundeswehr im Rahmen
des sogenannten Antiterroreinsatzes „Operation Enduring Freedom“,
welches Marineeinheiten am Horn von Afrika umfasst, auch bis zu 100 Elitesoldaten
der Komando-Spezialkräfte (KSK) in Afghanistan ein. Offiziell ist also derzeit
ein Kriegseinsatz von bis zu 3525 Soldaten im Gange.
Deutsche Kapitalinteressen
Jedes afghanische Kind, das heute im Bombenhagel der Nato stirbt, und jeder
Nato-Soldat, den es heute in Afghanistan erwischt, stirbt für die Interessen
des internationalen Kapitals. Ein aktuelles Beispiel aus Deutschland ist der
Siemens-Nokia-Konzern, der immer wieder von sich Reden macht durch Schwarzgeldkonten
und Korrumpierung politischer Funktionsträger.
Dieser Konzern baut gerade in Afghanistan ein Mobilfunknetz auf um sich einerseits
neue Absatzmärkte zu sichern, sowie seine Profitrate mittels niedrigster
Löhne zu steigern. Derselbe Konzern höhlt seit Jahren sämtliche
gewerkschaftlichen Rechte aus. Er finanzierte sogar den Aufbau mafiöser
betriebsabhängiger Gewerkschaftsorgane, um streikwilligen Gewerkschaftern,
die sich seit Jahren gegen den Arbeitsplatzabbau in Deutschland wehren, das Wasser
abzugraben.
Krieg nach Aussen ...
Die deutschen Interessen am Hindukusch „verteidigen“ heißt
es nach dem Jargon der Regierung, sich in den internationalen „Anti-Terror-Krieg“ einzureihen.
Der deutsche Imperialismus will so seine Profitinteressen in Afghanistan militärisch
durchsetzen. Deswegen werden auch die vorgeschickten zivilen NGO- und Aufbauprojekte
nach und nach durch das Nato-Konzept „CIMIC“ der „zivil-militärischen
Kooperation“ ersetzt und den Militärs untergeordnet. Die zivilen Aufbauhelfer
werden damit Teil der strategischen Kriegsführung.
... Krieg nach Innen
Gleichzeitig bedeutet „die deutschen Interessen am Hindukusch zu verteidigen“ aber
auch eine starke Militarisierung nach Innen. Die sogenannte „Anti-Terror“-Gesetzgebung
hat zum Ziel, das „noch“ vorhandene Folterverbot zur Disposition
zustellen. Der von Schäuble unentwegt geforderte Bundeswehreinsatz im Inneren,
wurde schon mal illegal beim Rostocker G8-Treffen in die Praxis umgesetzt. Wurde
bereits die Trennung von Geheimdiensten und Polizei im Zuge des sogenannten „Anti-Terror-Kampfes“ faktisch
aufgehoben, so soll jetzt die Bundeswehr mit Polizeiaufgaben auch im Inneren
eingesetzt werden um Schäubles Wahnvorstellung vom permanenten Ausnahmezustand
zu entsprechen.
Während sie auf der einen Seite durch Sozialabbau und Hartz-IV-Gelder
kürzen, werden auf der anderen Seite für neue Kriegstechnologien und
militärische Infrastrukturmaßnahmen, Sanierung zahlreicher Kasernen,
neue Ausrüstung wie Panzerfahrzeuge für Armee und Polizei und kugelsichere
Westen Gelder aufgestockt.
Um Kriegs- und Söldnerdienste schmackhaft zu machen werden verstärkt
seitens der Bundeswehr in Schulen, Arbeitsämtern oder auf Ausbildungs-Messen
Propagandaveranstaltungen durchgeführt, um Perspektivlose zu ködern.
Wer sich aktiv gegen die Bundeswehr wendet wird in diesem Staat nach dem Paragraph
129a/129b als Terrorist verfolgt. So wurden zum Beispiel in Berlin vier Menschen
verhaftet und zugleich verschärften Haftbedingungen ausgesetzt. Seit dem
31. Juli sind mehrere Menschen mit Vorwurf der „terroristischen Vereinigung“ im
Knast, wegen einer antimilitaristischen Aktion. Wir fordern ihre Freiheit! Weg
mit Paragraph 129a und b!
Nicht unser Krieg!
Afghanistan ist heute nur ein Schauplatz eines weltweiten Krieges, den die
imperialistischen Staaten heute im Irak führen ebenso wie im Libanon; den
sie in Palästina führen lassen und der jederzeit auch gegen die einzelnen
Staaten in Lateinamerika geführt werden kann – wie die US-Intervention
in Kolumbien gegen den sozialen Widerstand breiter Teile der Bevölkerung
jetzt schon zeigt. Das Aufbegehren neuer Befreiungsbewegungen in Lateinamerika
bedroht die Dominanz von US-Interessen als auch die neue Weltordnung des Kapitals,
weswegen die Herrschenden ihr ganzes Instrumentarium der Repression bis hin zum
schmutzigen und verdeckten Krieg einsetzen.
Während des Ersten Weltkriegs hat schon Karl Liebknecht gesagt: Der Hauptfeind
steht im eigenen Land! In diesem neuen weltweiten Krieg ist sein Wort mehr denn
je aktuell. Treten wir der Hetze entschlossen entgegen! Zeigen wir ihnen, dass
wir auf ihren Chauvinismus nicht hereinfallen!
Kommt zum Internationalistischen Block, um gegen ihren imperialistischen Krieg
zu protestieren!
Sofortiger Rückzug der deutschen Armee und aller anderen
Besatzungstruppen aus Afghanistan.
Krieg dem imperialistischen Krieg!
Für das Selbstbestimmungsrecht der Unterdrückten!
Hoch die internationale Solidarität!
Bündnis für eine revolutionäre Perspektive
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