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The Fourth World War – Der Vierte Weltkrieg
Cine Rebelde
26. Juni 2006
Videokundgebung umsonst & draußen
Freitag den 7. Juli 2006
21 Uhr Heinrichplatz in Berlin-Kreuzberg
74 Minuten von Big Noise Films – Englischer
Originalton mit Untertiteln auf Deutsch
„Der Vierte Weltkrieg“ taucht das Publikum in die vordersten Fronten aktueller
sozialer Konflikte in Mexiko, Argentinien, Israel/Palästina, Korea, Südafrika,
Nordamerika und Europa ein.
Millionen Obdachlose in Südafrika kämpfen für das Recht auf eine
Unterkunft und gegen die Wasserprivatisierung.
In Chiapas vertreiben Indigenas die Armee der mexikanischen Regierung, die ihr
Land an den globalen Markt ausverkauft.
Nach dem ökonomischen Zusammenbruch in Argentinien im Dezember 2001, sehen
wir den Aufstand und den Versuch einer Bevölkerung, ein Leben jenseits von
Staat und Markt zu organisieren.
Nach einer drastischen Liberalisierung des Arbeitsmarktes in Süd-Korea 1997
gehen Millionen Arbeiter und Arbeiterinnen auf die Straße in einem der
größten Streiks der jüngsten Geschichte.
Massiver ziviler Ungehorsam gegen Wirtschafts- und Regierungsgipfel in Quebec
und Genua lösen bürgerkriegsähnliche Zustände in den Metropolen
der Industriestaaten aus.
Hier kommen Menschen zu Wort, die sich weigern sich dem Terror zu beugen und
die ihre Träume von einer gerechten Welt nicht durch Armeen, Angst oder
Verzweiflung besetzen lassen.
Ein Film, der mit inspirierenden Bildern und poetischen Worten über die
weltweiten sozialen Bewegungen gegen Neoliberalismus erzählt.
Er zeigt eine Welt, die zunehmend auf Gewalt und den so genannten „Krieg
gegen den Terror“ angewiesen ist, um ihre Regierbarkeit aufrecht zu erhalten.
Produktionsnotizen: Eine neue Welt und eine neue Art des Dokumentarfilms
„Der Vierte Weltkrieg ist ein Film, der zu einem anderen Zeitpunkt in
der Geschichte undenkbar gewesen wäre“, sagt Co-Produzentin Jacqueline
Soohen. „Er wurde in und durch ein globales Netzwerk sozialer Bewegungen
produziert, das es vorher nicht gab. Dieses Netzwerk spricht eine gemeinsame
Sprache des Widerstands und hat ein tiefes Gefühl der Verbundenheit. In
zwei Jahren haben wir auf fünf Kontinenten gefilmt. Wir konnten sofort intime
Beziehungen zu Bewegungen und Menschen aufbauen und die große kulturelle
und geographische Distanz überbrücken.
Der Krieg ‚on the ground‘
„Der Vierte Weltkrieg wurde an den Frontlinien sozialer Auseinandersetzungen
aufgenommen, wo die Mainstream-Medien nicht hingehen“, sagt Richard Rowley. „Im
Fernsehen sehen wir den Krieg aus der Ferne – aus der Perspektive
der Armee und der Polizei. Satelliten-Bilder, Videos von Luftangriffe und Panzerkolonnen – im
Fernseher sehen wir die Menschen, um die es geht durch das Fadenkreuz der Militärmaschinerie.
Und die Stimmen, die über diese Konflikte erzählen, sind so genannte „Experten“ aus
Militär und Politik, die weit vom Kriegsgeschehen entfernt sind. Die Art
und Weise wie über Krieg berichtet wird, schafft eine Distanz zwischen dem
Betrachter und den Menschen, die angegriffen werden.“
„Der Vierte Weltkrieg ist ein Versuch, diese politische und kulturelle
Entfernung zu überbrücken und es uns zu ermöglichen, eine menschliche
Verbindung zu diesen Konflikten herzustellen, auch wenn diese Tausende Kilometer
entfernt sind. Unsere Kamera nimmt am Geschehen teil – sie berichtet
nicht über die Kämpfe und die Gemeinschaften von außen, sondern
taucht das Publikum mitten in den Konflikt. Wir schauen in den Gewehrlauf von
M16 und durchbrechen Soldatenketten in den Bergen. Wir sind auf Barrikaden und
laufen durch in Tränengas erstickte Straßen. Wir werden im Trümmerhaufen
des Flüchtlingslagers in Jenin von Israelischen Panzern beschossen. Wir
sehen uns dem Leben und Tod näher, als es uns die Mainstream-Medien jemals
erlaubt sein wird. Wir fühlen die Menschlichkeit der Menschen auf der anderen
Seite des Bildschirms.“
Filmemachen an vorderster Front
Die Direktheit und Intensität des Filmmaterials von der Vierte Weltkrieg
kommt jedoch nicht ohne Risiko zustande. Während der Produktion wurden Soohen
und Rowley zusammengeknüppelt, haben Pfefferspray abbekommen und ihre Kameras
wurden in Genoa, Washington D.C, Genf und Quebec zerstört. Sie wurden in
Italien, Bagdad, Israel, Genf und Südafrika verhaftet (in Südafrika
wurde Soohen von AktivistInnen schnell wieder befreit). Die dramatischste Erfahrung
der Filmproduktion fand im Mai 2002 statt, als Jacqueline Soohen mit einer Gruppe
von zehn AktivistInnen die Belagerung der Geburtskirche in Bethlehem durch die
Israelische Armee durchbrach, und es ihr gelang, an den Panzern und den Scharfschützen
mit Lebensmitteln und einer Videokamera vorbei zu kommen. Sie war die einzige
mit einer Kamera in der Kirche und hat Dutzende Stunden Material gefilmt während
die Scharfschützen draußen bereit standen und mit ihren Infrarotvisieren
Kugeln durch die Türen schossen.
Nach zwei Wochen in der Kirche, wo sie von Zitronenblättern und Lampenöl
gelebt hatte, wurde sie von Israelischen Soldaten verhaftet und ins Gefängnis
gebracht, wo sie 14 Tage in Hungerstreik trat. Ihr Filmmaterial wurde von der
Israelischen Armee beschlagnahmt. Diese verkaufte Auszüge davon an einen
Produzenten der BBC.
Die FilmemacherInnen
Jacqueline Soohen und Richard Rowley sind Mitglieder von Big Noise Tactical Media,
einer Gruppe radikaler MedienaktivistInnen mit Sitz in New York.
Ihre bahnbrechenden Filme, Zapatista (1998), Black and Gold (1999) und This Is
What Democracy Looks Like (2000), haben Preise auf unzähligen Filmfestivals
von New York, Toronto, Los Angeles bis Berlin, Seoul und Bogota gewonnen. Sie
haben ebenfalls Fernseh- und Videoberichte aus den Frontlinien sozialer Kämpfe
rund um den Globus produziert.
Als Gründungsmitglieder des Video Teams des Unabhängigen Medienzentrums
(indymedia), haben sie 1999 zum historischen Zusammenschnitt der täglichen
Videoübertragungen der WTO Proteste in Seattle beigetragen. Sie haben für
Nationale Fernsehsender und Nachrichtenprogramme aus Argentinien, Afghanistan,
Irak, Mexiko, Ecuador, Brasilien, Ost Timor, Südafrika und Palästina
berichtet, wo sie die einzige Mediengruppe waren, die die Belagerung der Geburtskirche
in Bethlehem durchbrach.
Durch die Arbeit mit Indymedia und Big Noise haben sie dazu beigetragen eine
breites Verteilungsnetzwerk aufzubauen, dass über 200 Medienzentren in jedem
Kontinent einschließt, die Millionen Mal pro Tag abgerufen werden. Diese
verteilen mehrere Zehntausend Videos pro Jahr und organisieren Hunderte Filmvorführungen,
die unzählige Menschen erreichen.
Ein Film von Big Noise Films – Übersetzung
ins Deutsche von Cine Rebelde. |
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