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Gegen EU- und US-Imperialismus
Widerstand gegen den Besatzungsterror
Gegeninformationsbüro 11. März 2004


Am 20. März, dem internationalen Antikriegstag, gehen weltweit die Menschen gegen Krieg und Besatzungsterror auf die Straße. Das Gegeninformationsbüro Berlin ruft zu einer Demonstration in Neukölln und Kreuzberg gegen EU- und US-Imperialismus auf. Die Demonstration ist Teil vieler dezentraler Aktionen in Berlin und der BRD. Sie richtet sich am Jahrestag des Überfalls der USA und seiner Lakaien auf den Irak gegen den Terror der Besatzungsstreitkräfte, den die Bevölkerung des Iraks ertragen muss.
Morde, Vergewaltigungen und Plünderungen sind bei den nächtlichen Aktionen der Besatzer gegen vermeintliche und wirkliche Widerstandskämpfer an der Tagesordnung. Der so genannte irakische Verwaltungsrat beschwerte sich Anfang Januar bei seinen Dienstherren von der US-Armee, wegen der Übergriffe auf die Zivilbevölkerung und den durch solche Aktionen erzeugten Hass. US-Soldaten bringen sich im Irak und nach ihrer Rückkehr in die USA selbst um. Aus den Abschiedsbriefen geht hervor, dass sie mit den begangenen Verbrechen der Besatzungstruppen nicht mehr leben können.

Am 1. Mai 2003 verkündete Bush das Ende der Kampfhandlungen im Irak. Für die Besatzungssoldaten fing der Krieg jedoch erst an. Der irakische Widerstand ist effektiv, er richtet sich gegen die Besatzungsmacht und deren Versuch einheimische Kollaborateure einzusetzen. Die USA konnten den Irak bisher weder politisch noch ökonomisch stabilisieren. Vom Widerstand gesprengte Erdölleitungen verhindern die Ausplünderung des Landes durch die Besatzer. Der irakische Widerstand setzt sich aus vielen verschiedenen politischen Gruppierungen und Interessen zusammen, es kann jedoch nicht unsere Aufgabe sein, mit eurozentristischer Denkweise zu entscheiden wer im Irak Widerstand leisten darf und wer nicht. In einer Frage ist sich die irakische Bevölkerung einig, die Besatzer müssen schnellstens raus. Der irakische Widerstand richtet sich zu recht auch gegen ein UNO-Mandat. Im Irak weiß jedes Schulkind, wer für zwölf Jahre Boykottelend (über eine Million Tote) verantwortlich war und wer den völkerrechtswidrigen Angriff der USA nachträglich legitimierte, indem die Gelder aus dem „Öl für Lebensmittelprogramm“ den US-Streitkräften zur Verfügung gestellt wurde.

Unsere Demonstration richtet sich auch gegen den Bau der israelischen Mauer, die palästinensisches Gebiet zerreißt und Familien voneinander trennt. Israel eignet sich mit der Mauer wiederum palästinensisches Land an, da sie außerhalb der Grenzen der 1967 von Israel eroberten Gebiete liegt. Die palästinensische Führung hat schon auf 75 Prozent ihres Landes verzichtet, was aber den israelischen Besatzern nicht genug erscheint. Der Terror der israelischen Besatzer muss beendet werden.

Ganz Südamerika befindet sich im Visier der US-Imperialisten: Länder, die sich der „friedlichen“ Durchsetzung eines „Freihandelsabkommens“ widersetzen, werden weggeputscht (zur Zeit in Venezuela) oder militärisch unterworfen (zur Zeit in Kolumbien).

Nicht vergessen wollen wir den EU-Imperialismus und die Rolle Deutschlands darin. Am 24. März jährt sich der Angriffskrieg Deutschlands und der Nato gegen Jugoslawien. Die BRD kehrte mit diesem Krieg ihrer ausschließlich politischen Rolle den Rücken und trat als militärische Imperialmacht auf die Weltbühne zurück.
Der Krieg gegen Jugoslawien wurde aus angeblich humanitären Gründen geführt. Für diese Humanität mussten 5000 jugoslawische Zivilisten sterben, wurden Schulen, Krankenhäuser und die gesamte zivile Infrastruktur zerstört. Das Land wurde durch uranhaltige Munition radioaktiv verseucht. Die Sterblichkeit durch Krebs ist enorm angestiegen. Die italienische Regierung hat eine Untersuchungskommission eingerichtet die die Sterbefälle durch Krebs bei ihren Besatzungstruppen untersuchen soll. Um die jugoslawische Bevölkerung macht sich das humanitäre Europa keine Gedanken.

Jugoslawien war bereits der zweite Teil der imperialistischen Verteilungskriege nach dem Zusammenbruch der SU. Der Auftakt zu einer neuen Weltordnung fand 1991 mit dem Angriff der USA auf den Irak statt. Aber auch der EU und allen voran ihren Führungsmächten Frankreich und BRD geht es innerhalb der imperialistischen Konkurrenz um das Absichern der politischen und wirtschaftlichen Vorherrschaft nicht nur durch das Militär. Krieg war und ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.

Europa rüstet sich ökonomisch und militärisch auf. Der Kampf der Zentren spitzt sich zu. Europa wird aggressiver, so beteiligen sich französische Truppen am Sturz der gewählten Präsidenten Haitis. Erobern England, Belgien, Portugal und Frankreich langsam aber sicher seine alten Kolonien zurück. Die Bundeswehr verteidigt die deutsche Grenze – wie Kriegsminister Struck sagte – in Afghanistan. Was die Eliteeinheit der Bundeswehr in aller Welt anrichtet unterliegt der Schweigepflicht. Für die Justiz gibt es bei Mord keine Verjährungsfrist. In der Politik gibt es für Mord ein Schweigegelübde!

Aus Afghanistan kommen die Berichte über Massaker der Besatzungstruppen nur spärlich. Bombardierte Kindergärten, Hochzeitsgesellschaften, Stammesversammlungen und das Verdursten lassen von achttausend Gefangenen durch US-Truppen zeigen auch hier den grausamen Versuch die Besatzung aufrecht zu erhalten.
Selbst zehn jährige Kinder wurden in das Folterlager nach Guantánamo gebracht. Wie groß ist die Angst der Besatzer und Weltbefreier eigentlich?

EU oder USA - weder noch! Für eine Welt ohne Unterdrückung und Ausbeutung. Kriege stoppen - Kapitalismus abschaffen!


Demonstration

20. März 2004 13 Uhr am U-Bahnhof Rathaus Neukölln

Gegeninformationsbüro Berlin

Beitrag auf türkisch

 11. März 2004