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Der
angekündigte Krieg gegen den Irak
Wolf Wetzel Unrast Verlag Münster
2002
Autor des Buches ‚Krieg ist Frieden. Über Bagdad, Srebrenica,
Kabul nach ...‘
Der US-alliierte Krieg gegen
den Irak 1991 Das Verhältnis der US-Alliierten zu Diktaturen
bestimmt sich nicht nach deren Grausamkeit, sondern nach deren Nützlichkeit.
Am 2. August 1991 marschierten irakische Truppen in den Kuwait ein. Was anfangs
wie ein regionaler, inner-arabischer Konflikt aussah, entwickelte sich in den
folgenden Monaten zum ersten US-alliierten Krieg [1]
in der Golfregion nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Gründe für die offenen Kriegsdrohungen der USA gegen den Irak variierten,
je nach Zielgruppe und Geschmack: Mal war es die Besetzung des Kuwaits, ein anderes
Mal die Behauptung, der Irak stünde kurz vor dem Besitz einsatzfähiger
Atomwaffen. Dazwischen waren auch weniger edle Kriegsgründe, schlicht ökonomische
und strategische Interessen der USA, vernehmbar. Diese bekamen die Soldaten in
Saudi-Arabien zu hören, denen der damalige US-Präsident Georg Bush im
November 1990 einen Besuch abstattete: Die „wirtschaftliche Lebensader der
Welt“ [2] sei bedroht. Iraks Staatschef
Saddam Hussein beginge „den Fehler seines Lebens, wenn er Zurückhaltung
und Geduld mit Mangel an Entschlusskraft und dem Fehlen von Lösungen verwechselt.“
[3]
Was im Westen als Friedensbemühungen gehandelt wurde, war einzig und alleine
dem Umstand geschuldet, dass die USA und ihre Alliierten diese Zeit benötigten,
um den größten Truppenaufmarsch in der Golfregion nach dem Zweiten
Weltkrieg abzuschließen: „Bis Ende 1990 wurde eine aus 676 000
Soldaten, 3600 Panzern, 1740 Kampfflugzeugen und 150 Kriegsschiffen
bestehende Streitmacht für die Rückeroberung Kuwaits stationiert. Die
USA stellten etwa zwei Drittel der Truppen.“ [4]
Parallel dazu hatten westliche Regierungen alle Hände voll zu tun, den einstigen
Freund und (Kriegs-)Verbündeten [5],
Saddam Hussein, in einen „Schlächter“ und „Diktator“
umzudefinieren. Zwei Wochen nach Kriegsbeginn, am 18. Januar 1991 feuerte die
irakische Armee acht Scud-Raketen auf Israel. Namhafte linke Intellektuelle,
wie Hans Magnus Enzensberger, Dan Diner, Micha Brumlik, Wolf Biermann, Daniel-Cohn
Bendit, Detlef Claussen, Hermann L. Gremliza, Wolfgang Pohrt, nahmen dies zum
Anlass, den US-alliierten Krieg gegen den Irak in einen antifaschistischen Kampf
zum Schutz Israels umzudeuten. Die historischen Analogien zum Nationalsozialismus
(Saddam Hussein als ‚Hitlers
Wiedergänger‘ [6]), die Ausweisung
des deutschen Faschismus in ein ‚sicheres Drittland‘ und die Halluzination
einer Anti-Hitler-Koalition (im Krieg gegen den Irak) gehören seitdem zur
Grundausstattung eines linken Bellizismus [7].
Ein Frieden mit mehr
Toten als im Krieg
Mit dem US-alliierten Krieg gegen den Irak 1991 fand das Wort von der „chirurgischen
Kriegsführung“ Eingang in den Wortschatz der Bellizisten. Gemeint war
damit eine Kriegsführung, die klinisch-sauber das ‚Böse‘,
den Diktator wegbombt und die Zivilbevölkerung, gegen die man nichts habe,
verschont. Was mit der Kriegszensur noch aufrechterhalten werden konnte, brach
mit dem Ende des US-alliierten Krieges wie ein Kartenhaus in sich zusammen.
Wie kaum ein anderer Krieg nach dem Zweiten Weltkrieg steht dieser im Namen westlicher
Werte geführte Krieg für die systematischen Zerstörung der zivilen
Infrastruktur eines Landes. Ramsey Clark, ehemaliger US-Justizminister, war während
des US-alliierten Krieges gegen den Irak mit einem Kamerateam im Irak unterwegs.
In seinem 1993 in Deutschland erschienenen Buch „Wüstensturm –
US-Kriegsverbrechen am Golf“ listet er die Zerstörung für legitim
erklärte zivile Kriegsziele auf: „In den ersten Stunden des Krieges
fiel die irakische Stromversorgung zu mehr als 90 Prozent aus [...] Die US-Luftwaffe
zerstörte die elf wichtigsten Stromkraftwerke sowie 119 kleinere Kraftwerke.
[...] Iraks acht wichtigste Staudämme wurden wiederholt unter Beschuss genommen
und schwer beschädigt [...] Vier der sieben wichtigsten Pumpstationen wurden
zerstört. Bomben und Raketen schlugen in 31 städtische Frischwasseraufbereitungs-
und Kläranlagen ein - allein in Bagdad waren es 20. [...] Auch das irakische
Telefonnetz wurde in den ersten Kriegstagen funktionsuntüchtig gebombt. [...]
400 000 der 900 000 Leitungen zerstört. [...] Vierzehn Fernmeldeämter
wurden irreparabel beschädigt, dreizehn weitere fielen auf unbestimmte Zeit
aus. [...] In dem von zwei großen Strömen zerteilten Land wurden 139
Brücken entweder beschädigt oder zerstört. [...] Direkten und systematischen
Angriffen war die irakische Landwirtschaft, waren die Lebensmittelproduktion,
-lagerung und -verteilung ausgesetzt. Die Hälfte aller Agrarprodukte wurde
auf bewässerten Flächen erzeugt; angegriffen wurden alle dafür
genutzten Wasserwirtschaftssysteme, darunter Talsperren, Staustufen, Pumpstationen
und Entwässerungsanlagen ... 28 zivile Krankenhäuser und 52
Gesundheitszentren wurden von Bomben getroffen. [...] Zahlreiche Produktionsanlagen
wurden bombardiert: Sieben Textilfabriken wurden beschädigt, ebenso fünf
Maschinenbau-Werke, fünf Bauunternehmen, vier Fahrzeug-Montagewerke. [...]
Angriffsziel mit hoher Priorität war auch die irakische Ölindustrie.
US-Flugzeuge beschossen elf Ölraffinerien, fünf Pipelines und Produktionsanlagen
sowie zahlreiche Öltanker. Drei Tanker wurden versenkt, drei weitere in Brand
geschossen.“ [8]
Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt der nordamerikanische Professor Noam Chomsky:
„Es war ein Angriff auf die Wasser- und Energieversorgungssysteme und andere
Infrastruktureinrichtungen, der genau den Effekt biologischer Kriegsführung
hatte. Diese Angriffsspitze hatte nichts zu tun mit dem Krieg, nichts. [...] Der
Zweck der biologischen Kriegsführung und des Angriffs auf die Infrastruktur
bestand darin, die Bevölkerung für die Zeit nach dem Krieg als Geißel
zu nehmen, damit die USA ihre politischen Ziele in der Region erreichen konnten.
Das ist internationaler Terrorismus kolossalen Ausmaßes.“ [9]
Im Gegensatz zu vielen linken und rechten KriegsbefürworterInnen dieses Krieges
machten Pentagon-Planer aus diesen strategischen Zielen gar keinen Hehl. Im Gegenteil:
In schlichten und einfachen Worten wiesen sie auf das Zusammenspiel von Krieg
und ziviler „Sanktions“-Politik hin: „Man hört: ‚Ihr
habt nicht erkannt, dass sich das [die Bombardierung] auf das Wasser und die Kanalisation
auswirken wird‘. Nun, was haben wir denn mit den Sanktionen erreichen wollen
– den Irakis aus der Patsche helfen? Nein. Was wir mit den Angriffen
auf die Infrastruktur erreichten, war die Wirkung der Sanktionen zu beschleunigen.“
[10]
Dass in diesem Krieg auch Hunger eine ‚intelligente‘ Waffe der US-Alliierten
ist, belegen die Zahlen von UN-Organisationen: „Die FAO sprach 1995 von
einer Millionen Toten, die Weltgesundheitsorganisation WHO stellte 1996 fest,
dass sich die Kindersterblichkeit versechsfacht hat und die Mehrheit der Bevölkerung
unterernährt ist.“ [11]
Die Möglichkeit einer bösartigen Unterstellung räumte die damalige
US-Außenministerin Madeleine Albright höchstpersönlich aus dem
Weg.
Leslie Stahl vom Sender CBS: „Wie wir gehört haben, sind eine halbe
Million Kinder gestorben. Ich denke, das sind mehr als in Hiroshima. Sagen Sie,
ist das den Preis wert?“
US-Außenministerin Madeleine Albright: „Ich denke, es ist eine harte
Entscheidung, aber den Preis ist es nach unserer Ansicht wert.“ [12]
In Frieden weiter Krieg führen
(1991-ff) Der US-alliierte Krieg gegen den Irak 1991 galt
nicht einer Diktatur, sondern der Etablierung einer ‚neuen Weltordnung‘,
der Verschiebung hegemonialer Grenzen nach dem Zusammenbruch des Ostblockes.
Mit der militärischen Kapitulation der irakischen Führung war der US-alliierte
Krieg nicht zuende. Nun sollte das ‚zivile‘ Instrumentarium, allen
voran das Sanktionsregime gegen den Irak, dort einsetzen, wo der Krieg aufgehört
hat.
Militärisch waren die US-Alliierten in der Lage, das irakische Regime zu
beseitigen und ein gefälligeres und dankbareres Regime an dessen Stelle zu
installieren. Vieles spricht dafür, dass die politischen (Bündnis-)Konstellationen
einen solchen Regimesturz nicht zuließen.
So begnügten sich die US-Alliierten mit einem militärisch und wirtschaftlich
geschwächten Regime und der nicht ganz unberechtigten Hoffnung, dass die
katastrophalen Lebensverhältnisse nach dem Krieg zu einem inneren Bürgerkrieg
führen könnten. Das hätte zumindest den Anschein gewahrt, dass
Regierungen eine „innere Angelegenheit“ sind und nicht von den US-Alliierten
benannt oder davongejagt werden.
Politisch bewies dieser Krieg, dass die Kriegs-Opposition in den verschiedenen
arabischen Staaten weder die eigenen Regime ins Wanken bringen, noch den Krieg
der US-Alliierten politisch unkalkulierbar machen konnte. Der vielbeschworene
und befürchtete Flächenbrand blieb aus.
Dennoch wurde sehr schnell klar, dass die politischen und wirtschaftlichen Interessen
der US-Alliierten nur bedingt durch den militärischen Erfolg befriedigt wurden.
Seitdem setzt das nur notdürftig als UN-Gremium getarnte Sanktionsregime
der US-Alliierten dort an, wo ihre Panzer zum Stehen gebracht werden musste.
Politisch blieb das System Saddam Husseins also bestehen - ökonomisch ist
das Land längst in den Händen der US-Alliierten, eine weitere Variante
des Protektorat-Systems. Unter Zuhilfenahme der UN-Sanktionen legen sie die Öl-Fördermenge
festlegt, bestimmen, welche Waren und wie viel der Irak importieren kann und darf:
„Solange Saddam Hussein an der Macht ist, entscheidet das Sanktionskomitee
der Vereinten Nationen, was im Irak investiert werden darf – und dort führen
die Vertreter Washingtons das Wort.“ [13]
Das Ziel war eindeutig: Mit der Waffe des Hungers sollte die irakische Regierung
von innen gestürzt werden. Doch die Hoffnung, dass die irakische/kurdische
Opposition die Arbeit der US-Alliierten zu Ende bringen könne, zerschlug
sich. Ebenfalls ein von der CIA unterstützter Putschversuch irakisch-kurdischer
Oppositionsgruppen 1996 [14].
Seitdem herrscht ein latenter Kriegszustand. So griffen 1993 die USA mit 23 Marschflugkörpern
die Zentrale des irakischen Geheimdienstes in Bagdad an: „US-Präsident
Bill Clinton sagte, damit seien die Pläne Bagdads vergolten worden, seinen
Vorgänger George Bush bei einer Visite in Kuwait im April zu ermorden.“
[15] Was bestenfalls noch als kleine Notiz
erscheint, ist zur Routine geworden: „Alleine 1999 trafen 1000 Raketen
mehr als 300 Ziele im Irak. Keine rechtliche Legitimierung deckt das selbstherrliche
Vorgehen, kein politischer Protest behindert es.“ [16]
The Energy War – Teil
II
Der als Antwort auf die Anschläge vom 11. September
2001 ausgerufene (Welt-)Krieg hat nicht das geringste mit einem ‚Kampf
gegen den Terror‘
zu tun. Weder die USA noch die Alliierten haben in den letzten 50 Jahren Krieg
geführt, um Terror und Gewalt zu bekämpfen, sondern das Monopol
darauf zu behaupten. Ein Monopol, das von verdeckten Kriegen (wie gegen Nicaragua)
bis Massenmord und chemische Kriegsführung (wie in Vietnam) bishin zur
biologischen Kriegsführung (wie gegen den Irak 1991 und Jugoslawien 1999)
reicht. Ein Monopol auf Vernichtung, das Voraussetzung dafür ist, imperiale
und kapitalistische Interessen auch ganz friedlich durchzusetzen.
„Oberflächlich geht es um Massenvernichtungswaffen. Kratz daran, und
du stößt auf Öl.“ [17]
Der US-alliierte Krieg gegen den Irak 1991 ist ohne den Zusammenbruch des Ostblockes
als nicht-kapitalistischer Wirtschaftsraum und des Warschauer Paktes, als militärisches
Gegengewicht zur Nato, nicht zu begreifen. Mit diesem Krieg stießen die
US-Allierten zum ersten Mal nach dem Zweiten Weltkrieg in eine Weltregion vor,
die nicht zu ihrer ‚Einflusszone‘ zählte. Auch wenn diesem Krieg
politisch Grenzen gesetzt waren, so hat er geostrategisch sein Ziel erreicht.
Mit der Einrichtung von Militärbasen (in Kuwait, Saudi-Arabien und Katar)
und der Stationierung von US-Soldaten im arabischen Raum unterstrichen die USA
ihren hegemonialen Anspruch auf diesen Teil der Welt. Weder Russland noch China
wollten und/oder konnten sich als System-Konkurrenten diesen imperialen Ansprüchen
in den Weg stellen.
Unter der Anfang der 90er Jahre ausgerufenen „Weltinnenpolitik“ verbirgt
sich mehr als eine triumphalistische Geste, die den Sieg über den ‚Realsozialismus‘
zum Ende der Geschichte erklärt. Darin drückt sich auch die gewaltige
Verschiebung globaler und hegemonialer Koordinaten aus – zugunsten einer
US-alliierten Kriegspolitik, zugunsten kapitalistischer Kernländer.
Für rechte KriegsbefürworterInnen ist der in Afghanistan begonnene Weltkrieg
ein „monumentaler Kampf“, den „das Gute gegen das Böse“
[18] zu bestehen habe.
Für einige Antideutsche ist es höchste Zeit, mit Adorno und den US-Alliierten
Krieg gegen den „islamischen Faschismus“ zu führen.
Ohne Gott und ohne Adorno geht es dem ehemaligen US-Außenminister, ehemaligen
Berater des US-Ölkonzerns Unocal und heutigen Präsidenten-Beraters Henry
Kissinger „vor allem darum, sich nicht die außergewöhnliche Gelegenheit
nehmen zu lassen, die sich für eine Umgestaltung des internationalen Systems
ergeben hat.“ [19]
Ganz undiplomatisch geht es um die Neuaufteilung Zentralasiens, vor allem um die
am Kaspischen Meer liegenden ehemaligen Sowjetrepubliken [20],
die einst zur Sowjetunion bzw. zur Einflusszone des Warschauer Paktes zählten.
Was 1991 unter dem Vorwand, Kuwait zu ‚befreien‘, die US-alliierten
Ansprüche in der arabischen Welt, in der Golfregion zementierte, findet im
US-alliierten Krieg rund um Afghanistan seine konsequente Fortsetzung: die militärische
Beschleunigung und Absicherung US-alliierter Interessen in dieser Weltregion.
Für diese Erkenntnis braucht es keine Antiimperialismus, sondern nur ein
gutes Gehör:
„Die kaspische Region wird uns hoffentlich vor einer totalen Abhängigkeit
vom Öl aus dem Mittleren Osten bewahren [...] Hier geht es um Amerikas
Sicherheit der Energieversorgung, die davon abhängt, weltweit unsere Bezugsquellen
für Öl und Gas zu diversifizieren. Es geht auch darum, strategischen
Einfluss derjenigen [Länder] zu verhindern, die unsere Werte nicht teilen.
Wir versuchen, die neuen unabhängigen Länder zum Westen hinzubewegen.
Wir wollen, dass sie sich auf die kommerziellen und politischen Werte des Westens
stützen [...] Wir haben erhebliche politische Investitionen in der kaspischen
Region gemacht, und es ist für uns sehr wichtig, dass der Verlauf der
Pipelines und die Politik am Ende stimmen.“
„Inwieweit die USA ihre globale Vormachtstellung geltend machen können,
hängt davon ab, wie ein weltweit engagiertes Amerika mit den komplexen Machtverhältnissen
auf dem eurasischen Kontinent fertig wird – und ob es dort das
Aufkommen einer dominierenden gegnerischen Macht verhindern kann [...] Eurasien
ist somit das Schachbrett, auf dem sich auch in Zukunft der Kampf um die globale
Vorherrschaft abspielen wird.“
„Für die USA gibt es nur eine Region, für die es sich zu
kämpfen lohnt: Das Gebiet vom Persischen Golf nördlich bis zum Kaspischen
Meer und östlich bis Zentralasien. Hier lagern 75 Prozent der Welterdöl-
und 33 Prozent der -erdgasreserven.“
Alle drei Zitate stammen weder von Kommunisten noch von kruden Antiimperialisten,
noch von Amerika-Feinden: Erstes stammt vom ehemaligen US-Energieminister Bill
Richardson aus dem Jahre 1998 [21], zweites
aus dem 1997 erschienenen Buch ‚The Grand Chessboard‘ des ehemaligen
US-Sicherheitsberaters Zbigniew Brzezinski und das letzte Zitat bringt eine 1998
von David Trucker aus dem US-Verteidigungsministerium erstellte Lageanalyse auf
den Punkt. [22]
Wer all diese Zitate nicht als Zufälle versteht, sondern als handlungsanleitende
Analysen, kann sie wie eine Folie über den in Afghanistan begonnenen Krieg
legen und wird im wahrsten Sinne des Wortes pfündig: Man wird auf Milliarden-Investitionen
zur Erschließung und Ausbeutung des ‚kaspischen Öls‘ stoßen,
auf geplante Pipeline-Routen, die mit politisch genehmen Regimes ausgehandelt
wurden und werden, auf neue US-Militärbasen, die die Nähe und die Verbindung
zu Ölfeldern und Öl/Gas-Pipeline-Routen nicht scheuen, sondern suchen.
Man kann – langfristig – am militärischen Sieg der US-Alliierten über
das Taliban-Regime zweifeln. Ökonomisch, im Sinne benannter strategischer
Ziele, ist dieser Krieg schlicht eine gelungene Investition, die sich –
aller Voraussicht nach - auszahlen wird. Die Gunst der Stunde schlug sich auch
hegemonial zu Buche: „Das Aufkommen einer dominierenden gegnerischen Macht“,
sei es in Gestalt Irans, Russlands oder Chinas, wurde eingedämmt bzw. auf
das Niveau der militärischen (An-)Drohung gehoben.
Was hat der US-alliierte Krieg
in und um Afghanistan mit dem angekündigten Krieg gegen den Irak zu tun?
Nicht die behaupteten oder tatsächlich existierenden Massenvernichtungswaffen
des Iraks sind Kriegsgrund, sondern die ökonomischen und politischen Interessen
der US-Alliierten, die – trotz des Krieges 1991 und des seitdem etablierten
Sanktionsregimes – unerfüllt blieben.
Mit der forcierten politischen und ökonomischen Durchdringung Zentralasiens,
mit der erfolgreichen militärischen Absicherung ist eine Hauptforderung der
US-Außenpolitik erfüllt: Die strategische Abhängigkeit der USA
vom ‚arabischen Öl‘ zu verringern, um so die Gefahr weitgehendst
auszuschließen, dass Öl noch einmal zur ‚politischen Waffe‘
arabischer Staaten werden könnte.
Im dem Maße aber, wie die Abhängigkeit der US-Wirtschaft von den in
der OPEC zusammengeschlossenen arabischen Staaten schwindet, werden politische
Bündnisse neu berechnet und Rücksichtnahmen ggf. gegenstandslos. Bündnisse
und Rücksichtsnahmen, die nur so lange von Bedeutung sind, wie sie strategischen
Interessen der US-Alliierten dienen bzw. nicht im Weg stehen.
Wenn man diese globalen Verschiebungen vor Augen hat, dann ist auch die ungewöhnlich
scharfe Reaktion der US-Administration auf die Zurückhaltung einiger arabischer
Staaten gegenüber den US-alliierten Kriegsplänen einordnen. Anstatt
mit moderaten Tönen und handfesten Vorteilen um Unterstützung zu werben,
wird mit massiven politischen Angriffen geantwortet (wie zum Beispiel gegenüber
Saudi-Arabien). Der rechte Zeitpunkt scheint gekommen zu sein, mit Menschenrechts-Munition
das Feuer zu eröffnen. Westliche, regierungstreue Kommentatoren entdecken
nun Verhältnisse, die seit Jahrzehnten nicht der Rede wert waren: Über
Nacht werden aus befreundeten Regierungen Diktaturen, aus märchenhaften
Palästen
und sagenumwobenen Scheichs aus Tausend und eine Nacht verkrustete Machtstrukturen
und Demokratiedefizite und aus ehmaligen antikommunistischen Freiheitskämpfern
Anhänger des islamistischen Terrors. Seitdem reden einige Kriegsplaner
in den USA und Großbritannien zwar immer noch vom Irak, meinen damit aber
die Neuordnung der arabischen Region: „Ronald Asmus und Kenneth Pollak,
zwei Vordenker der Demokraten, befürworten eine langfristige Neuordnung
des gesamten Mittleren Osten. Diese Mammutaufgabe könnte das ‚neue
transatlantische Projekt‘ für Europäer und Amerikaner werden
[...]. Der Sturz der irakischen Regierung firmiert auf dieser Neuordnungsagenda
nur als eine von mehreren Aufgaben [...].“ [23]
Diese Kriegsziele sind keine Gedankenspiele geistiger Trittbrettfahrer und bedeutungsloser
Strategen. Ohne es zu wollen, bestätigte der deutsche Außenminister
Joschka Fischer genau diese Kriegsziele, als er seine diesbezüglichen Bedenken
zusammenfasst: „Die große Frage ist, ob ein Krieg gegen den Irak das
geeignete Mittel ist, eine Neuordnung des Nahen Ostens einzuleiten oder
ob der Weg, einen Frieden zwischen Israel und den Palästinensern zu erreichen,
nicht der angemessenere wäre.“ [24]
Nachdem die Kriegsplaner zu dem Schluss kamen, dass ein Krieg gegen den Irak
auch ohne Zustimmung und Zugeständnisse gegenüber arabischen Staaten
zu führen
ist - im Zweifelsfall sogar gegen sie - wurden die Medien mit Kriegsgründen
munitioniert. Seitdem lanciert die ‚freie‘ Presse eine bunte Mischung
aus Regierungsstatements, Expertenmeinungen, Dossiers und Geheimdienstberichten,
die in aller Öffentlichkeit auf ihre Tauglichkeit hin geprüft werden
dürfen: Mal besitzt der Irak Massenvernichtungsmittel und verweigert den
Waffeninspektoren den Zutritt. Mal wird der Irak für die Anthrax-Anschläge
nach dem 11. September 2001 in den USA verantwortlich gemacht. Mal ist der
Irak unmittelbar davor, in Besitz von Atomwaffen zu gelangen, mal erblickt ein
britisches Geheimdienst-Dossier
über massive Menschenrechtsverletzungen zur rechten Zeit das Licht der Öffentlichkeit.
Mal verschwinden Behauptungen sang- und klanglos in der Versenkung, mal tauchen
sie recycled wieder auf. Die neueste – und sicherlich nicht die letzte –
handelt von „mutmaßliche[n] Al-Qaeda-Terroristen in Irak" [25].
Ein öffentlicher Wettbewerb um die zur Zeit beste Kriegsbegründung.
Dass dies ein luxuriöser, aber in reichen Ländern wichtiger Zeitvertreib
ist, weiß auch Richard Perle, einer der wichtigsten Berater von US-Verteidigungsminister
Donald Rumsfeld: „Ich denke, es gibt nichts, was Saddam Hussein tun könnte,
um uns zu überzeugen, dass vom Irak keine Gefahr mehr ausgeht.“ [26]
Sicherlich wiederholt sich in diesen Kriegsvorbereitungen einiges. Was jedoch
im Gegensatz zum US-alliierten Krieg 1991 auffällt, ist der mehr als löchrige
und abgewetzte Menschenrechts-Teppich, auf dem die US-Alliierten ihre Kriegsgründe
ausbreiten. Dass dieser angekündigte Krieg auf große Skepsis und politisch
hochkarätigen Widerspruch stößt, liegt nicht daran, dass die Anti-Kriegs-Opposition
in Deutschland Gehör gefunden hat. Entscheidend ist vielmehr, dass einige
europäische Staaten, allen voran die deutsche Bundesregierung, nun gegen
Kriegsziele das Wort erheben, die sie früher anstandslos teilten. Warum für
die rot-grüne Bundesregierung nicht mehr das gilt, was mit der Kriegbeteiligung
gegen den Irak 1991, gegen Jugoslawien 1999 und Afghanistan 2001 als „Enttabuisierung
des Militärischen“ [27] gefeiert
wurde, ist weder der Wiederentdeckung des Völkerrechtes, noch dem Erschrecken
über die ‚eigentliche‘ Kriegsziele der US-Alliierten geschuldet.
friendly fire [28]:
Wie man Freunden ins Knie schießt und sich dabei anlächelt Über
‚Krieg und Frieden‘ entscheidet nicht der Irak, sondern der Ausgang
der Interessens-Kolission zwischen den US-Alliierten (allen voran den USA und
Großbritannien) und europäischen Staaten (Frankreich, Deutschland,
Russland).
Was im US-alliierten Krieg in und um Afghanistan gelungen ist, den Zugriff auf
strategische Ressourcen politisch und militärisch (ab-)zu sichern, misslang
im Irak gänzlich. Auch die nach dem Krieg verhängten Wirtschaftssanktionen
brachten nicht den erwünschten ‚Regimewechsel‘, d.h. den Zugriff
auf die zweitgrößten Ölreserven der Welt. Unter dem Gesichtspunkt
der Ökonomie eines Krieges war und ist also der derzeitige Zustand eine einzige
Pleite. Mehr noch: Pflegten die USA und Großbritannien, wie viele andere
europäische Staaten bis 1991 auch, mit dem Irak hervorragende Geschäftbeziehungen,
so sind die Konsortialführer [29]
dieses Krieges seit 1991 völlig aus dem Spiel. Entgegen üblicher Gewohnheiten
verdienen sie an diesem Regime nichts, während sie Milliarden von Dollar
verschießen, ohne an diesem Zustand etwas ändern zu können.
Aber nicht alle ehemaligen Verbündeten im Irak-Krieg 1991 schreiben eine
so schlechte Handelsbilanz des Krieges.
Während die US-Alliierten, allen voran die USA und Großbritannien,
ihre Anstrengungen darauf verwendeten, die Wirtschaft des Iraks zu strangulieren
und weiter Krieg zu führen, nutzten einige europäische Staaten die Gelegenheit,
das absehbare Scheitern der US-Militärstrategie in lukrative Wirtschaftsabkommen
umzusetzen. Sie gingen davon aus, dass es auf Dauer unmöglich ist, die Wirtschaftssanktionen
gegen den Irak aufrechtzuerhalten. Für die Zeit danach positionierten sie
sich hervorragend:
„Die Nase vorn haben derzeit eindeutig die Europäer und die Russen.
Um die Erschließung der beiden gigantischen Felder von Madschnun und Nahr
Umar in den Marschlanden nordwestlich von Basra bemüht sich der französische
TotalFinaElf-Konzern, für das West-Kurna-Feld hat der russische Ölriese
Lukoil ein Abkommen geschlossen. Shell interessiert sich für
das Ratawi-Feld, Eni aus Italien und Repsol aus Spanien haben
Verträge für Nassirija.“ [30]
„Das zwischen Russland und dem Irak [2002] vereinbarte Kooperationsabkommen
hat...ein Volumen von etwa 40 Milliarden Dollar. Russland liefert dem Irak dafür
in einem Zeitraum von fünf Jahren Ausrüstung und Unterstützung
für die Bereiche Ölindustrie, Chemieproduktion, Bewässerung, Eisenbahn
sowie Verkehrs- und Kommunikationsprojekte.“ [31]
„Vorverträge zur Ausbeutung nahezu aller bekannter Ölfelder
hat Bagdad in den vergangenen Jahren mit führenden nichtamerikanischen Ölmultis
unterzeichnet. Sie würden in 19 Ölfeldern insgesamt 38 Milliarden Dollar
investieren.“ [32]
All diese im Status der Vorverträge abgeschlossenen Wirtschaftsabkommen würden
über kurz oder lang zum Zuge kommen – wenn nicht ein Krieg der US-Alliierten
diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung macht: die militärische
Variante einer ‚feindlichen Übernahme‘.
Krieg als extra-legale Form der (Welt-)Marktbereinigung.
Wie nüchtern sich ein Krieg rechnen muss – im Gegensatz zur rechten
und linken Kriegsbefürwortungsprosa – weiß die FAZ: „Gewiss
ist, dass im Irak bald der Startschuss zu einer Ölbonanza fallen wird, wie
sie die Ölmultis lange nicht erlebt haben. Offen bleiben bisher viele Fragen:
Werden die Ölgesellschaften aus Russland, Frankreich und Japan ihre Verträge
umsetzen können, oder müssen sie ihren Platz den amerikanischen Ölkonzernen
räumen?“ [33]
Eine große Rochade auf dem Schachbrett der ausgelobten Ölbonanza scheint
Russland bereits vollzogen zu haben: „Bagdad hat dem russischen Ölgiganten
den Vertrag zur zukünftigen Ausbeutung des Ölfelds Qurna West gekündigt ... [Dieser
Schritt] war die Quittung dafür, dass Lukoil Verhandlungen mit den Amerikanern
führte, um sich für den Fall des Falles abzusichern und die Zusage von
Washington zu erhalten, man werde auch nach einem Sturz Saddam Husseins die eigenen
Interessen im Irak wahren können.“ [34]
Mittlerweile führe der russische Ölkonzern Verhandlungen mit den USA
„über die Finanzierung der irakischen Opposition.“ [35]
Bei solchen Gelegenheiten lohnt es sich, an die gerne erzählten Geschichten
von CIA-Agenten zu erinnern, die mit Dollar vollgestopften Koffern Kriegsfürsten
aus der Taliban-Allianz herauskauften. Geschichten aus ‚Tausend und eine
Nacht‘, die gern gehört werden, um sich und vor allem andere mit dem
skrupellosen und geldgierigen Warlord-System der Taliban zu erschrecken.
Man kann fleißig und ereifernd darüber spekulieren, ob die UN-Waffeninspektoren
im Irak Massenvernichtungswaffen finden (sollen) oder nicht. Fakt ist jedoch,
dass auf diesem Territorium längst ein Handels- und Wirtschaftskrieg ausgebrochen
ist: Dem militärischen ‚Ja‘ der USA und Großbritanniens
steht das wirtschaftliche und politische ‚Nein‘ Frankreichs, Deutschlands
und Russlands [36] gegenüber. Nicht
der Irak, sondern der Ausgang dieses Interessenkonfliktes wird über ‚Krieg
und Frieden‘ entscheiden.
Die Bühne, auf der diese Interessenskollision ausgetragen wird, ist die UN-Resolution
1441.
Um die endgültige Fassung wurde heftig gerungen. Für die europäischen
Staaten ging es darum, einen ‚Kriegsautomatismus‘ zu verhindern. Für
die USA und Großbritannien ging es darum, den Text so zu fassen, dass damit
ihre Kriegsvorbereitungen und -absichten nicht gestört werden. Den schließlich
verabschiedeten UN-Beschluss 1441 lobte der US-Außenminister Colin Powell
denn auch für seine „kreative Mehrdeutigkeit“. Eine süffisante
Umschreibung für einen UN-Beschluss, bei dem es nicht auf den Wortlaut ankommt,
sondern einzig und alleine auf die Macht der Auslegung.
Politisch kann diese, dem Krieg vorgeschaltete UN-Resolution, als Erfolg einiger
europäischer Staaten gewertet werden. Denn nun sind die US-Alliierten zumindest
politisch gezwungen, ihre Kriegslegitimation mit den abschließenden Beratungen
des UN-Sicherheitsrates abzustimmen.
Während dessen laufen die Kriegsvorbereitung der US-Alliierten auf Hochtouren.
Pentagon-Planern zufolge werden die Kriegsvorbereitungen Ende dieses Jahres abgeschlossen
sein. Seit Monaten laufen die Kriegsvorbereitungen auf Hochtouren – auch
von deutschem Boden aus. Alleine in diesem Jahr wurden über 5700 Starts
und Landungen auf der US-Air-Base Rhein-Main gezählt. „Mehr Flüge
gab es zuletzt nur 1991 anlässlich des Golfkrieges.“ [37]
„Sollte es tatsächlich zum Krieg gegen den Irak kommen, dürften
die drei großen US-Luftwaffenstützpunkte in Deutschland darin eine
bedeutende Rolle übernehmen. Frankfurt und Ramstein werden für den Transport
von Menschen und Material zuständig sein. Spangdahlen ist Ausgangspunkt für
Kampfeinsätze. [Dort] ist das 52. Jagdgeschwader der US-Air Force stationiert
[...]. Im Golfkrieg 1991 war es Aufgabe Spangdahlemer Piloten, irakische Radaranlagen
zu zerstören [...] Dem Geschwader haben sie das Motto Seek, Attack, Destroy
gegeben. Suchen, Angreifen, Vernichten.“ [38]
Über 60 000 US-Soldaten befinden sich bereits im Kriegsgebiet. 20 bis
30 000 britische Soldaten plant die Regierung Blair in den Krieg zu schicken:
„Intensive Militärübungen bei den in Deutschland stationierten
Einheiten der 4. und 7. Panzer-Brigade seien bereits in vollem Gang.“ [39]
Fast täglich werden Kriegsziele in und um die von den US-Alliierten selbst
geschaffene Flugverbotszone bombardiert und zerstört.
Während auf der größten US-Militärbasis im arabischen Raum,
in Katar, verschiedene Kriegsszenarien am Computer simuliert wurden, fanden
am 21./22. Dezember 2002 in Kuwait die größten US-Mannöver seit
dem Golf-Krieg 1991 statt. Geprobt wird ein „Militäreinsatz unter
feindlichem Feuer“.
[40]
In den Köpfen der politischen und militärischen Think-tanks ist der
Krieg bereits gewonnen. Sie streiten sich nur noch über die ihnen passendste
Nachkriegsordnung: Mal ist von einem Protektorat, mit einem US-General an der
Spitze die Rede, mal von den USA gecoachten Oppositionsgruppen, mal von der Wiederherstellung
der irakischen Monarchie, mal von einem einheimischen Diktator, der seine Gönner
nie vergisst.
„Letzte Woche traf sich der Führer des Iraqi Nation Congress mit
Beauftragten dreier amerikanischer Ölgesellschaften zu Verhandlungen, wer
was bekommt, wenn die USA die Macht übernommen haben. Das würde bedeuten,
dass die Verträge, die Russland und Frankreich mit Saddam Hussein geschlossen
haben, gecancelt würden.“ [41]
Für all diejenigen, die dieser nicht dementierten Zeitungsnotiz misstrauen,
sei eine weitere Meldung angefügt. Am 14. Dezember 2002 trafen sich in
London 350 Delegierte der irakischen Opposition, um ihre Vorstellungen von einer
Nachkriegsordnung kund zu tun. Als ‚Beobachter‘ nahm US-Botschafter
Khalizad teil. „Präsident
Bush hatte den Botschafter in Afghanistan zum ‚Gesandten für die
Freien Iraker‘ ernannt.“ [42]
Manche mögen es für einen Zufall halten, andere für eine gelungene
Verbindung: Bevor der US-Präsident George W. Bush Zalmay Khalizad zum US-Sonderbotschafter
in Afghanistan machte, war selbiger als Unternehmensberater von Unocal tätig.
Seit Mitte der 90er Jahre arbeitet der US-Ölkonzern Unocal an einer von
den USA favorisierten großen Pipeline vom Kaspischen Meer/Baku zum Persischen
Golf/Pakistan. Ein weiteres Zufall will es, dass diese neue Pipelineroute als
Transitland Afghanistan vorsieht.
Manchmal offenbaren politische Biographien Zusammenhänge, von denen Kriegs-Politiken
partout nichts wissen wollen.
Warum das ‚Nein‘ der rot-grünen Bundesregierung kein ‚Nein‘
zum Krieg ist, sondern ein ‚Ja‘ zu den eigenen nationalen Interessen
Die meisten Kommentatoren des Wahlkampfes 2002 waren sich darin einig, dass es
dieses Mal ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem rot-grünen Regierungslager
und der CSU/CDU und FDP-Opposition werden würde. Mögliches Zünglein
an der Waage spielte dabei das Abschneiden der PDS, die sich – angesichts
der Regierungsbeteiligung in Berlin – im wesentlichen nur noch als Anti-Kriegs-Partei
von den anderen Parteien unterschied.
Außenpolitisch überschattete den Wahlkampf der angekündigte Krieg
gegen den Irak und die Frage, wie sich eine zukünftige Bundesregierung dazu
positionieren würde.
Mitten in diesen ungewissen Ausgang platze die für alle unerwartete Wahlkampfaussage
des amtierenden Bundeskanzlers Gerhard Schröder, dass sich eine künftige
rot-grüne Bundesregierung an einem Krieg gegen den Irak nicht beteiligen
werde. Die Aufregung war groß und die Frage, was damit im Detail gemeint
sein könnte, provozierte allseitiges Rätselraten. Viele vermuteten,
dass dieses ‚Nein‘ nur einem Alleingang der USA und Großbritanniens
gelte, wohinter sich lediglich ein ‚Ja‘ zu einen UN-mandatierten Krieg
verberge, worin auch die Interessen anderer Großmächte Berücksichtigung
fänden.
Wiederum zur Überraschung vieler schloss Bundeskanzler Gerhard Schröder
– noch im Wahlkampfgetümmel – auch dieses Hintertürchen:
Eine Kriegsbeteiligung Deutschlands käme auch im Falle eines UN-Mandats nicht
in Frage. Viele Anti-Kriegs-GegnerInnen trauten dennoch diesem Frieden nicht und
warteten auf die ersten außenpolitischen Erklärungen der im Amt bestätigten
rot-grünen Regierung. Doch auch diese blieben im Großen und Ganzen
im Rahmen gemachten Wahlkampfaussagen. Auch wenn jetzt vor und hinter den Kulissen
heftig über das Maß der ‚passiven Hilfestellungen‘ (Überflugrechte,
Nutzung der militärischen Infrastruktur etc.) gestritten wird, irritiert
das hartnäckig gehaltene ‚Nein‘ mehr, als das eigentlich erwartete
und nicht eingetretene ‚Ja‘ zu einer militärischen Beteiligung
Deutschlands am angekündigten Krieg gegen den Irak.
Die Gefahr, bei künftigen Anti-Kriegs-Demonstrationen nicht nur gegen den
„Kriegskurs der Bush-Administration“, sondern zugleich „für
die Außenpolitik der Bundesregierung“ [43]
zu demonstrieren, ist groß. Was manche erschreckt, beflügelt andere.
So zum Beispiel Micha Brumlik, Direktor des Frankfurter Fritz-Bauer-Instituts
zur Erforschung des Holocausts, der als Redner auf einer Friedensdemonstration
an der US-Air-Base Rhein-Main am 3. Oktober 2002 dazu aufrief, gegen einen „völkerrechtswidrigen
Angriff der USA“ auf die Straße zu gehen, um damit neben besagter
deutscher Außenpolitik „für das Grundgesetz der Bundesrepublik
Deutschland“ [44] einzutreten.
Vermutlich halten sich Erleichterung und Verunsicherheit in großen Teilen
der Friedens- und Anti-Kriegsbewegung die Waage:
Soll man (immer noch) gegen oder (jetzt) besser mit der Bundesregierung zusammen
gegen diesen Krieg demonstrieren?
Muss man jetzt der rot-grünen Bundesregierung „den Rücken stärken“?
Ist der friedens-politische Aufruf, die rot-grüne Bundesregierung ‚beim
Wort zu nehmen‘ ein geschickter Schachzug oder Ausdruck eines politischen
Gedächnisschwundes?
Für welches zukünftige ‚Ja‘ steht das ‚Nein‘
in diesem (Einzel-)Fall?
Warum es gute Gründe gibt, nicht nur gegen den US-allierten Krieg
gegen den Irak zu sein, sondern gleichermaßen gegen die rot-grüne Außenpolitik
Es gibt einige Gründe, die die rot-grüne Bundesregierung für ihr
‚Nein‘ anbietet. Und es gibt Teile der Friedensbewegung, die der rot-grünen
Bundesregierung so gerne glauben möchten – selbst dann, wenn diese
Gründe nicht einmal der ersten Nachfrage stand halten.
Grund Nummer 1: Die Bundesrepublik Deutschland beteilige sich nicht an einem
völkerrechtswidrigen
Angriffskrieg.
Es ist gerade einmal drei Jahre her, da beteiligte sich die rot-grüne Regierung
an einem Angriffskrieg gegen Jugoslawien. Dieser Krieg wurde nicht einmal dem
Anschein nach mit einem völkerrechtlichen Mandat versehen.
Grund Nrummer 2: Die USA gäben als Kriegsgrund die ‚Entwaffnung‘ des
irakischen Regimes vor. Tatsächlich ginge es ihnen um die Beseitigung einer
unliebsamen Regierung.
Die Geschichte des ersten US-alliierten Krieges gegen den Irak 1991 liefert Dutzende
von Beweisen, die belegen, dass es in diesem Krieg nicht um die ‚Befreiung‘
Kuwaits ging. Die Beteiligung Deutschlands an diesem Krieg wurde weder während
noch nach dem Krieg in Zweifel gezogen.
Auch im Falle der militärischen Beteiligung Deutschlands am Krieg gegen Jugoslawien
1999 belegen die Fakten, dass mit diesem Krieg kein ‚Völkermord‘
, kein ‚drohendes Auschwitz‘ verhindert werden sollte. Das eigentliche
Ziel war die Zerschlagung der Bundesrepublik Jugoslawien, „die Übernahme
der Verantwortung für seinen ‚Hinterhof‘“. [45]
Grund Nrummer 3: Die rot-grüne Bundesregierung beteilige sich an keinem
Krieg, der gegen das Grundgesetz verstößt und die Bundeswehr zu etwas
anderem einsetzt, als zur territorialen Verteidigung.
Beide vorangegangenen Kriege, an denen sich die rot-grüne Bundesregierung
militärisch aktiv beteiligte, verstießen von A bis Z gegen das Grundgesetz.
Mehr noch: Was im Fall des Angriffkrieges gegen Jugoslawien als „Ausnahme“
verstanden werden sollte, soll nun der Normalfall werden. Mit der angekündigten
Neufassung der Bundeswehrrichtlinien erhält der Verfassungsbruch den Rang
einer außenpolitischen Direktive: „Jeder weiß, dass die Landesverteidigung
auf absehbare Zeit keine Rolle mehr spielt.“ [46]
Zukünftig gelte es, so der neue Verteidigungsminister Peter Struck (SPD),
deutsche Interessen „weit vor unseren Grenzen“ [47],
z. B. an Hindukusch, auch militärisch durchzusetzen und abzusichern.
„Je stärker dieses
Deutschland militärisch wird, desto überzeugender wird ein Nein im Einzelfall
wirken.“ [48] Das
‚Nein‘ in diesem Einzelfall steht für ein künftiges ‚Ja‘
zu einer Kriegspolitik, die aus dem Schatten kostspieliger internationaler Verpflichtungen
heraustritt, und - wie jede andere imperiale Macht auch - militärische Ausgaben
mit zu erwartenden Gewinnen ‚gegenfinanziert‘.
Wenn also die USA und Großbritannien mit diesem angekündigten Krieg
dieselben Ziele verfolgen, an deren militärische Durchsetzung sich Deutschland
in letzten zwei zurückliegenden Kriegen beteiligte, dann sind weder ein weiterer
Verfassungsbruch, noch ein abermaliger Verstoß gegen internationales Recht
für das jetzige ‚Nein‘ ausschlaggebend.
Es sind nicht die Kriegsziele, die sich geändert haben, sondern die Rolle
Deutschlands. Bis 1989 fanden sich die jeweiligen Bundesregierungen mit ‚sekundären
Hilfestellungen“ ab. Sie stellten den USA (und Großbritannien) die
militärische Infrastruktur zur Verfügung und deckten mit Diplomatie,
Scheckbuch und Wirtschaftshilfen den politischen Rückraum ab. Eine direkte
militärische Beteiligung war weder innenpolitisch, noch gegenüber den
einstigen Siegermächten durchzusetzen.
Mit der Wiedervereinigung Deutschlands, dem Zusammenbruch des Ostblocks samt Militärbündnisses
und der Neubestimmung der Nato, fiel die Zuteilung als vorderster Frontstaat gegen
die ‚kommunistische Gefahr‘ weg. Gleichzeitig erklärten Regierung
und Opposition mit einer Stimme, die militärische Abstinenz (‚Nie wieder
Auschwitz - Nie wieder Krieg‘) für abgegolten und überholt.
„Step by step“ wurde die Bundeswehr und die Bevölkerung
an den Krieg herangeführt. Tunlichst vermied man es in dieser Gewöhnungs-
und Einschulungsphase, sich an Kampfeinsätzen zu beteiligen. Deshalb redete
auch niemand von Militäreinsätzen, sondern von ‚friedenssichernden
und friedensstiftenden Maßnahmen‘. Manche verstiegen sich gar in Orwellsche
Sprachreglungen und kreierten einen „neuen politischen Pazifismus“.
[49]
Die Dosis ‚Krieg‘ wurde erhöht, bis schließlich die ersten
Kampfflugzeuge über Jugoslawien Bomben abwarfen und sich die ersten deutschen
Soldaten am Bodenkrieg (in Afghanistan) beteiligten. „Seit dem rot-grünen
Wahlsieg 1998 – damals waren gut 2000 Soldaten in Bosnien und knapp
ein Dutzend bei der UNO-Mission in Georgien stationiert – hat sich das
Bundeswehr-Engagement im Ausland praktisch verfünffacht [...]“ [50]
Die Phase der internationalen Einsätze wurde eingeläutet und das Erlangen
„außenpolitischer Normalität“ gefeiert. „Mittlerweile
stelle die Bundeswehr nach den USA das zweitgrößte Truppenkontingent
in internationalen Einsätzen.“ [51]
Auch in dieser Phase der „Enttabuisierung des Militärischen“
vermied man es, die Kriegsbeteiligung mit eigenen Interessen und Machtansprüchen
in Verbindung zu bringen.
Man begnügte sich militärisch mit einer Nebenrolle, die mit einer Hauptrolle
in Sachen Nation Building versüßt wurde. Tatsächlich kann man
diese Phase als eine Art Aufnahmegebühr verstehen, um sich einen ebenbürtigen
Platz in der Phalanx der westlichen Militärmächte zu verdienen. Der
Einstand als zukünftiger Global Player wurde teuer bezahlt: „Die Kosten
für die Auslandseinsätze der Bundeswehr belaufen sich in diesem Jahr
auf etwa 1,6 Milliarden Euro. Das teilte die Bundesregierung auf Anfrage der PDS
am Freitag mit. Damit hätten sich die Kosten für Auslandseinsätze
seit Amtsantritt der rot-grünen Regierung 1998 nahezu verzehnfacht, kritisierte
Petra Pau (PDS).„ [52]
Mit dem ‚Nein‘ der rot-grünen Regierung zu den Angriffsplänen
gegen den Irak wird ein neues Kapitel aufgeschlagen. Was damit gemeint ist, deutete
der Bundeskanzler Gerhard Schröder bereits ein Jahr zuvor an, als er gegenüber
dem US-Präsidenten George W. Bush das Ende „sekundäre(r) Hilfeleistungen
[verkündete]. Diese Etappe deutscher Nachkriegspolitik ist unwiederbringlich
vorbei.“ [53]
Von nun an muss sich eine Kriegsbeteilung rechnen: „Auch mal Nein sagen.
Das heißt nicht, jegliches militärisches Engagement per se abzulehnen
[...] Das heißt: Das eigene Interesse an der jeweiligen Militäroperation
zu definieren. Daran hat es in der Vergangenheit doch erheblich gehapert. Paradox
genug: Je stärker dieses Deutschland militärisch wird, desto überzeugender
wird ein Nein im Einzelfall wirken.“ [54]
Es wird nicht lange dauern und das „eigene Interesse an der jeweiligen Militäroperation“
wird die Kommentarspalte regierungsfreundlicher Medien verlassen und ganz selbstverständlich
Eingang in regierungsamtliche Erklärungen finden. Dafür muss das noch
bestehende Tabu gegenüber einem Krieg, der des Profits wegen geführt
wird, gebrochen werden. Bis dahin wird von UN-Resolutionen die Rede sein, anstatt
ganz einfach zu sagen: Die rot-grüne Bundesregierung beteiligt sich an keinem
Krieg, in dem die USA und Großbritannien die zu erwartenden Gewinne aus
der Ölbonanza unter sich aufteilen und ganz nebenbei die europäischen
Konkurrenten aus dem Rennen werfen.
Alles spricht dafür, dass zur Wahrung eigener Interessen kein ‚deutscher
(Sonder-)Weg‘ eingeschlagen, sondern eine europäische Lösung gefunden
wird: der Aufbau einer militärisch eigenständig operierenden Interventionsarmee,
deren Einsatzfähigkeit auf das Jahr 2004 vorverlegt wurde.
Wolf Wetzel
Fußnoten:
- Zu den US-Alliierten zählten damals u.a. Großbritannien, Frankreich
und Italien. Deutschland gab Flankenschutz, erhöhte seine Truppenpräsenz
in der Türkei, verlegte mehrere Abwehrsysteme der Typen ‚Roland‘
und ‚Hawk‘ an die Grenze zum Irak und beteiligte sich in Höhe
von rund vierzehn Milliarden Mark an den Kriegskosten. [back]
- FR vom 23. November 1990 [back]
- FR vom 23. November 1990 [back]
- Jungle World vom 2. August 2000 [back]
- In dem acht Jahre währenden Krieg des Iraks gegen den Iran (1980-1988),
in dem über eine Millionen Menschen ums Leben kamen, dachte der Westen nicht
einen Tag über ein Waffen- oder Wirtschaftsembargo oder gar eine ‚humanitäre
Intervention‘ nach: „Zynisch und skrupellos wurden Iraner und Iraker
dabei gegeneinander ausgespielt; Traumergebnis für die USA war ein Patt der
beiden verfeindeten Staaten im Golfkrieg.“ Der Spiegel, 8/1991 [back]
- Hans Magnus Enzensberger, Der Spiegel 6/1991 [back]
- Detlef Claussen hat diesen Begriff in die linke Debatte eingeführt und
fasst verschiendene Befürwortungen eines ‚gerechten Krieges‘
zusammen. [back]
- FR vom 16. September 1993 [back]
- FR vom 30. Januar 1992 [back]
- FR vom 16. September 1993 [back]
- Jungle World vom 2. August 2000 [back]
- englische Tageszeitung ‚Independent‘ vom 25. September 2002 [back]
- Der Spiegel 43/2002 [back]
- ‚Plan des US-Geheimdienstes zum Sturz Saddams gescheitert‘‘,
FR vom 11. September 1996 [back]
- FR vom 28. Juni 1993 [back]
- Reinhard Mutz, stellvertretender Direktor des Instituts für Friedensforschung
und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg, FR vom 7. Juni 2002 [back]
- Dinkar Ayilavarapu vom Wirtschaftsblatt ‚Asia Times‘, Konkret
12/2002 [back]
- FR vom 13. September 2001 [back]
- Die Herausforderung Amerikas, Konkret 5/2002 [back]
- Turkmenistan, Usbekistan, Aserbaidschan, Kasachstan, Georgien [back]
- Lutz Kleveman, Der Kampf um das heilige Feuer, S.17 [back]
- Konkret 10/2002 [back]
- Der Spiegel 40/2002 [back]
- Der Spiegel vom 30. September 2002 [back]
- FR vom 9. August 2002 [back]
- FR vom 5. Februar 2002 [back]
- Bundeskanzler Gerhard Schröder, Der Spiegel vom 15. Oktober 2002 [back]
- In der Sprache der Militärs ‚Verluste‘ in den eigenen Reihen,
die nicht dem Gegner, sondern der eigenen Feuerkraft geschuldet sind [back]
- Wenn ein Unternehmen einen großen Deal alleine nicht machen kann, schließen
sich mehrere Firmen zu diesem Zweck zusammen und wählen den (Kapital-)Stärksten
zum Führer [back]
- Der Spiegel 43/2002 [back]
- Horst Pankow, Konkret 10/2002 [back]
- Faz vom 2. Dezember 2002 [back]
- Faz vom 2. Dezember 2002 [back]
- Faz vom 18. Dezember 2002 [back]
- Faz vom 18. Dezember 2002 [back]
- „Auf die EU als größtem Handelspartner Russlands
entfielen im Jahr 2000 ca. 35 Prozent des russischen Außenhandels. Damit
lag die EU deutlich vor der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten
(19 Prozent), den Beitrittsländern insgesamt (18 Prozent) und den USA
(acht Prozent).“ Eurostat-Pressestelle, Nr. 99/2001 – 27. September
2001 [back]
- FR vom 26. November 2002 [back]
- Süddeutsche Zeitung vom 6. Dezember 2002 [back]
- FR vom 27. November 2002 [back]
- Faz vom 22. Dezember 2002 [back]
- Guardian vom 5. November 2002 [back]
- Faz vom 14. Dezember 2002 [back]
- Angreifen verboten, Redemanuskript von Micha Brumlik, Frankfurt Journal 22.
Februar [back]
- Micha Brumlik trat 1991 als Befürworter des US-alliierten Krieges gegen
den Irak auf. Damals beschwor er die ‚pax americana‘ (FR vom 7. Februar
1991), der er heute in Gestalt des ‚Kriegskurses der Bush-Administration‘
die Gegenerschaft erklärt. [back]
- ‚Von Belgrad nach Brüssel‘, FR-Kommentar vom 20. Oktober
2000
In der US-Außenpolitik ist seit Jahrzehnten vom ‚Hinterhof‘
die Rede, wenn damit die mittelamerikanischen Staaten gemeint sind. [back]
- Angelika Beer, Verteidigungs-Expertin der Grünen, FR vom 7. Dezember
2002 [back]
- FR vom 6. Dezember 2002 [back]
- FR-Kommentar von Axel Vornbäumen vom 7. Dezember 2002 [back]
- Ludger Volmer, grüner Staatsminister im Auswärtigen Amt, ‚Was
bleibt vom Pazifismus‘, FR vom 7. Januar 2002 [back]
- Der Spiegel vom 11. März 2002 [back]
- Bundeskanzler Gerhard Schröder, FR vom 19. August 2002 [back]
- FR vom 7. Dezember 2002 [back]
- FR vom 12. Oktober 2001 [back]
- Kommentar von Axel Vorbäumen, FR vom 7. Dezember 2002 [back]
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