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Antikriegsaktion
in Berliner Konzerthaus
Gegeninformationsbüro
15. Dezember 2001
Kulturstörung –
„Rührt Euch!“
Am 15. Dezember 2001 störten etwa 20 KriegsgegnerInnen das abendliche
Kulturprogramm im Konzerthaus am Gendarmenmarkt.
Zwischen Ballettmusik und Strawinsky mussten 1600 KonzertbucherInnen – einschließlich
dem ehemaligen BDI-Vorsitzenden Henkel – zur Kenntnis nehmen: „Deutschland
ist im Krieg!“. Während 2000 deutsche Marinesoldaten, Sonderkommandos
der Bundeswehr und deutsche Verbindungsoffiziere in den Krieg ziehen, soll hier
auf Biegen und Brechen der Normalzustand aufrechterhalten werden.
Wir sagen NEIN!
Krieg selbst ist Terror, er muss sofort beendet werden. Stoppt alle Kriegseinsätze!
Während in Afghanistan täglich Bomben fallen und Menschen sterben, geht
hier alles seinen gewohnten Gang. Die Alltäglichkeit des Krieges wird zunehmend
zu einer beiläufigen täglichen Meldung in den Massenmedien. Neben Aktuellem
aus Politik, Kultur und Establishment geht es reibungslos über in Berichte
von Eroberungen, von Toten und Flüchtenden, von Verbündeten und gebrochenen
Allianzen – Berichte von der Front. Vom tatsächlichen Informations-
und Wahrheitsgehalt ganz zu schweigen.
„Nein, für Krieg bin ich auch nicht, aber was kann ich schon tun“,
sagen viele, und so bleiben Mann und Frau zu Hause und alles geht weiter wie gewohnt.
Doch die verstummte Ablehnung wird ohne ein deutliches NEIN! zum Krieg zur stillschweigenden
Zustimmung. Der angebliche „Kampf gegen den Terror“ legitimiert den
Terror des Krieges. Obwohl dieser Krieg nicht erst mit dem 11. September begonnen
hat, legitimiert er Bombardierung und Zerstörung. Aber darüber will
man genauso wie über die wahren Hintergründe lieber schweigen.
Das dritte Jahr rot-grüner Regierung beschert uns nach Kosovo und Mazedonien
nun den nächsten Kriegseinsatz in Afghanistan. Deutschland spielt in der
ersten Liga der Großmächte mit, um seine neu definierten eigenen „vitalen
Interessen“ durchzusetzen. Krieg ist immer die Eroberung anderer Regionen,
Länder, gar ganzer Kontinente für eigene ökonomische und geopolitische
Interessen. Ein vereintes Europa, das seine Interessen durch Kriege weltweit durchsetzt,
um mitzuspielen beim „Global-Game“, lehnen wir entschieden ab. |
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