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IBM sowie alle anderen Rüstungskonzerne abschalten – Kapitalismus
zerschlagen
Gegeninformationsbüro
19. April 2003
Wir stehen hier vor einer der Niederlassungen von IBM in der BRD.
Dieser US-amerikanische Konzern kann auf eine lange und blutige Geschichte
zurückblicken. 1933 bis 1945 arbeitete das deutsche IBM-Tochterunternehmen
Dehomag Hand in Hand mit der NS-Führung.
Dehomag stellte Lochkarten-Lesemaschinen zur Datenerfassung und Auswertung
her und entwickelte auf die Wünsche der Nazis zugeschnittene Lochkarten.
Die Dehomag-Tabelliermaschine wurde ein effizientes und mörderisches
Werkzeug der Nazis und spülte Millionengewinnen in die Kassen von IBM.
Der Einsatz dieser Technik reichte von der totalen rassistischen Erfassung
mittels NS-Volkszählungen über die Koordination der Blitzkriege an
mehreren Fronten bis zur Organisierung der Deportationszüge.
In fast jedem KZ gab es Dehomag-Abteilungen, für deren Wartung und Betrieb
die IBM-Tochter verantwortlich war. Sie dienten der Registrierung der Ankommenden,
der Zuteilung von Sklavenarbeit und der Buchführung über die ermordeten
Gefangenen.
Die Gewinne aus den Geschäften mit dem organisierten Massenmord blieben
nach dem Zweiten Weltkrieg in den Händen von IBM. Keiner der Verantwortlichen
wurde je zur Rechenschaft gezogen.
Die Beteiligung an Kriegen blieb auch danach eine Geschäftssparte von
IBM. Von 1965 bis 1973 arbeiteten wenigsten 250 IBM-Techniker permanent in Vietnam.
Sie bekleideten militärische Ränge und waren in verschiedenen Projekten
tätig vor Allem aber für den Aufbau und Betrieb von EDV-Anlagen zuständig.
Diese Anlagen erfüllten die unterschiedlichsten Zwecke. Von Logistik und
Nachschub, über Planung bis hin zu Verwaltung der besetzten Gebiete.
Heute ist IBM der größte Anbieter im Bereich Informationstechnologie
der Welt, und das Angebot des Konzerns hat es in sich.
Sei es die Überwachung von Bevölkerung oder Grenzen, sei es militärische
Kommunikation, Logistik und Transport von Kriegsgerät, sei es die Simulation
von Kriegseinsätzen oder die Entwicklung und Herstellung von Hightech-Waffensystemen
- IBM bietet „die innovativen und intelligenten Lösungen“, wie
es in IBM-Werbetexten heißt.
So eröffnete IBM im letzten Jahr das „home security institute“ unter
der Leitung des ehemaligen US-Verteidigungsministers William S. Cohen. „Durchführung
und Koordination von Überwachung“ vor allem im Bereich der Grenz-
und Flughafensicherheit sind die Schwerpunkte der Einrichtung. Der genetische
und biometrische Fingerabdruck in Personaldokumenten, der Scan der Regenbogenhaut
des Auges auf Distanz und die zentrale Verwaltung von Personendaten sind das
Ziel.
In großen Feldversuchen in San Diego, wo mehr als 45 Behörden
und Institutionen an der Errichtung eines einheitlichen Sicherheitsinformationssystems
beteiligt sind, und auf dem Amsterdamer Schiphol-Flughafen wird diese innovative
IBM-Technologie bereits auf Menschen losgelassen.
Auch in der Organisation von Kriegen, egal welcher imperialistischen Staaten,
ist IBM weltweit führend. Die komplette Kommunikations- und EDV-Anlage der
Bundeswehr wird derzeit auf IBM-Technologie umgestellt.
Das US-Verteidigungsministerium verfügt seit Neustem über den NAVOCEANO
RS/6000 SP. Dieser IBM-Großrechner ist in der Lage militärische Operationen
auf See bis ins kleinste Detail zu simulieren und ermöglicht auf Basis von
Umweltdaten optimale strategische Planung und die Weiterentwicklung von Kriegsgerät.
Überhaupt hat IBM im Bereich Entwicklung einiges zu bieten. Lockhead-Martin,
größter Rüstungsproduzent der Welt, ergatterte Ende 2001 den
größten Rüstungsauftrag aller Zeiten. Bei dem milliardenschweren
Geschäft geht es um nicht Weniger als das Kampfflugzeug der Zukunft. Ein
Jagdflugzeug und Bomber in Einem, ausgestattet mit Tarnkappen- und Senkrechtstarttechnologie.
Die Entwicklung der Höllenmaschine erfolgt komplett virtuell auf Hard-
und Software von IBM. Komplexe Simulationssysteme sollen für eine Fertigstellung
in Rekordzeit sorgen und, wie IBM es ausdrückt: „die aggressiven Ziele“ der
Unternehmen „noch übertreffen“.
Ein ähnliches System arbeitet seit kurzem auch beim europäischen
Rüstungskonzern EADS, der Nummer zwei auf dem weltweiten Rüstungsmarkt.
Somit kann auch EADS seine „aggressiven“ Ziele, wie die Herstellung
von Kampfhubschraubern und -Flugzeugen, wie dem Eurofighter, wesentlich schneller
verwirklichen.
Es gibt wenige Neuentwicklungen von Waffensystem und Kriegsgerät an
denen IBM nicht mittelbar oder unmittelbar beteiligt wäre; wenige Kriege
die nicht mit Hilfe von IBM-Technologie organisiert und geführt würden.
IBM sowie alle anderen Rüstungskonzerne abschalten – Kapitalismus
zerschlagen. |
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