|
Aufruf
als PDF (340 KB)
Kopiervorlage (675 KB)
Poster „Military Studies“ (121 KB) |
|
|
Tatort Bundeswehr
Vorbereitungsbündnis „Tatortinspektion“ 13.
November 2008
Einsatzführungskommando in Geltow
Wir inspizieren die Henning-von-Tresckow-Kaserne in Geltow, weil sich hier
die wichtigsten Operationszentralen für die gegenwärtige und zukünftige
deutsch- europäische Kriegsführung befinden. Nämlich das Einsatzführungskommando
der Bundeswehr (EFK).
Es wird zwar erst seit 2001 mit dem beginnenden Krieg gegen Afghanistan so
genannt, aber diese Strukturen haben bereits im Nato-Krieg gegen Jugoslawien
die Führung der deutschen Kontingente gehabt. Sie wurden durch die Kriegserfahrung
optimiert und weiterentwickelt.
Die Henning-von-Tresckow-Kaserne beherbergt sozusagen die Nervenzentrale der „Bundeswehr
im Einsatz“. Hier wird der deutsche und europäische Teil des angeblichen „Krieges
gegen den Terror“ organisiert.
Das Einsatzführungskommando ist das Modell und hat die Funktion eines
Generalstabs, auch wenn die Politiker diese Bezeichnung noch sorgfältig
vermeiden, weil sie durch den preußischen Militarismus und der faschistischen
Wehrmacht belastet ist.
Aber nichts anderes ist das sogenannte Einsatzführungskommando: ein
Kommandostab, der übergreifend alle Teilstreitkräfte – Heer,
Marine und Luftwaffe – vereint und alle Auslandseinsätze der
deutschen Kriegsarmee plant, koordiniert und ausführt.
Auch wenn bis jetzt noch die Oberbefehlshaber der drei Teilstreitkräfte
(Heer. Marine, Luftstreitkräfte) auf derselben Ebene wie das EFK angesiedelt
ist, bezeichnet KH Viereck, der derzeitige Befehlshaber des Eins. Führungskommandos,
den „Einsatz“ als das bestimmende Moment der jetzigen und zukünftigen
Bundeswehr. Also klar ausgedrückt: Der Krieg ist das bestimmende Moment.
Und damit das EFK. Das EFK ist also das deutsche Kriegsführungskommando
Hier befindet sich also ein Tatort für Kriegsverbrechen, Missachtung
von Völkerrechten und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Im Ersten Weltkrieg
plante und führte der deutsche Generalstab mit der „Blitzkriegsstrategie“ den Überfall
auf andere Staaten mit dem Ergebnis von vielen Millionen Toten und maßloser
Verwüstung. Im Zweiten Weltkrieg mündete die „Blitzkriegsstrategie“ des
deutschen Generalstabs in einen Vernichtungskrieg, in dem die Wehrmacht unzählige
Kriegsverbrechen beging.
Die Aufnahme der BRD in die Nato 1955, war verbunden mit dem Verbot, einen
eigenen Generalstab zu bilden. Noch im August 1999 lehnten Politiker fast aller
Parteien die offizielle Schaffung eines Generalstabes ab.
Aber die Forderungen der Militärs nach „strafferer Führung
aus einer Hand“ werden umgesetzt und das Einsatzführungskommando in
Geltow erweitert beständig seine Macht und Kompetenz über Krieg und
Besatzung. Es befehligt und koordiniert etwa 10 000 Soldaten in offiziell
elf Konflikt- und Kriegsschauplätzen in der Welt.
Im Führungsstab ist das Auswärtige Amt, das Verteidigungsministerium
und das Innenministerium integriert. Seine äußerst komplexe Macht
wird sichtbar an seinen von allen Teilstreitkräften autonomen Ressourcen und
Strukturen, wie zum Beispiel eigenes militärisches Nachrichtenwesen, Geheimdienst,
Abwehr, eigene Informationstechnologie und Informationssysteme eine Rechtsabteilung
welche sich hauptsächlich mit der Interpretation und der Beratung in Sachen
Völkerrecht befasst, eigene Personalabteilung unabhängige Logistik,
Infrastruktur und Materialbeschaffung. Im Einsatzführungskommando wird die
entwickeltste Militärtechnik zum Einsatz gebracht, erprobt und ausgewertet.
Darüberhinaus befindet sich in der Militärzentrale in Geltow auch
das EU-Operationshauptquartier (OHQ), welches die Kampftruppen der EU, die sogenannten „Battlegroups“ befehligt.
Der multinationale Stab aus 21 Nationen ist ebenfalls unter deutscher Führung.
Die gesamte Logistik und Technik ist in deutscher Hand, einschließlich
einer separaten Operationszentrale. Mit dem OHQ schafft sich das imperialistische
EU-Bündnis die Option, perspektivisch – unabhängig von den
USA – seine eigenen Kriege zu führen. Das OHQ wurde für
die EUFOR Einsätze im Kongo zum ersten Mal aktiviert.
Die deutsche Kriegsarmee stellt in den meisten multinationalen Einsätzen
die größten Kontingente. Die Henning-von-Tresckow-Kaserne ist ebenfalls
ein Knotenpunkt der Nato. Hier werden die deutschen Truppen für die Nato
Response Force vom Einsatzführungskommando aufgestellt, ausgebildet und
auf ihre besondere Tauglichkeit für das Kriegshandwerk in aller Welt geprüft.
|
|
|