zurück | krieg! kein frieden


Iran - Euro, Dollar, Öl und Krieg
Textsammlung vom Gegeninformationsbüro 21. April 2006


Die iranische Ölbörse –
der Todesstoß für den US-Dollar?

Krassimir Petrov: Während ein Nationalstaat seine eigenen Bürger besteuert, kann ein Imperium andere Nationalstaaten besteuern. Die Geschichte der Imperien, von den Griechen und den Römern, bis zu den Osmanen und den Briten lehrt uns, dass das wirtschaftliche Fundament jedes einzelnen Imperiums die Besteuerung anderer Staaten ist. Der Fähigkeit andere Staaten zu besteuern, lag immer die größere Wirtschaftskraft des Imperiums zugrunde, und als dessen Folge, die größere militärische Stärke.
zum Text

Krieg für den Dollar?
Wolfgang Pomrehn: Sollten die USA demnächst gegen den Iran in den Krieg ziehen, könnte es sein, dass das eigentliche Motiv nicht dessen Öl- und Erdgasvorräte sind – die Geschichte mit dem Atomprogramm ist eh nur etwas für die letzten Gutgläubigen –, sondern die Verteidigung des Dollars gegen den Euro. Hintergrund sind iranische Vorbereitungen, auf der Insel Kisch im Persischen Golf eine Erdölbörse einzurichten.
zum Text

Iran, der Dollar und das Öl
Reinhard Blomert: Als der Finanzminister seinem König den Konzessionsvertrag vorlas, soll Ibn Saud eingeschlafen sein. Erst abends, als im Kronrat Fragen zur Lage der Frauen diskutiert wurden, war er mit Leib und Seele dabei. Das berichtete Harry St. Johns Bridger Philby, ein britischer Abenteurer und Schriftsteller, der den Vertrag für den mit ihm eng befreundeten Ibn Saud von Arabien erarbeitet hatte, der zwischen der kalifornischen Statoil und dem arabischen Königshaus im Jahre 1933 geschlossen wurde.
zum Text

In der Dollar-Klemme
Thomas Immanuel Steinberg: Öl wird in US-Dollar gehandelt, ebenso wie ein Großteil der übrigen Welthandelsgüter. Doch im Juni 2004 verkündete der Iran, er plane eine Ölbörse auf Euro-Basis. Nach älteren Pressemeldungen sollte sie am vergangenen 20. März 2006 ihre Tore öffnen, doch der Termin wurde verschoben.
zum Text

Iran-Krieg wegen Dollar?
Winfried Wolf: Ein Gerücht beschäftigt viele Linke. Danach wird der drohende Krieg gegen den Iran von der US-Regierung vorbereitet, um einem Plan Teherans gegen die Dollar-Herrschaft zuvorzukommen. Tatsächlich hatte die iranische Führung angekündigt, am 20. März 2006 eine Internationale Ölbörse (International Oil Bourse/OIB) auf der Freihandelsinsel Kish im Persischen Golf in Betrieb zu nehmen.
zum Text

Iran-Uran-Krieg?
Bombendrohungen aus dem Glashaus

Claudia Haydt: Es steht viel auf dem Spiel beim Iran-Uran-Konflikt. Es geht dabei nicht nur um die „zivile“ oder militärische Nutzung von Atomtechnologie, nein, der Konflikt ist angereichert mit vielen Komponenten. Globale und regionale Machtpolitiken spielen dabei ebenso eine wichtige Rolle, wie Sicherheitsfragen, die je nach Akteur verschieden definiert werden, die immer bedeutender werdende Problematik der Energiesicherheit trägt zur Konfliktkonstellation genauso bei wie die Frage der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen (Proliferation), es geht um Wirtschaftspolitik, Währungsstabilität und Forschungspolitik und nicht zuletzt um persönlich/politische Ambitionen.
zum Text
 21. April 2006